Analogie eines Gebrauchtwagenverkaufs – oder: Bye, bye, Golf

Treute Twitterverfolge haben mitbekommen, dass wir uns in den letzten Wochen um ein neues Auto bemüht haben. Es sollte ein Firmenwagen werden. Nach intensiver Informationen und Überlegung haben wir uns Ende der vergangenen Woche entschieden und so mußte unser Golf verkauft werden. Zwar war dafür grundsätzlich etwas Zeit, da unser bestellter Touran erst irgendwann Ende September geliefert wird, aber wir wollten nicht zu viel Zeit verlieren – schließlich weiß man ja nie wie gut er sich letzlich verkauft und wie lange sich das ganze hinzieht. Meine Erfahrungen diesbzgl. halten sich in Grenzen. Zwar hatte ich bisher fast nur ältere Gebrauchtwagen, jedoch habe ich sie entweder – wie meinen ersten Golf (nach knapp 20 Jahren und 200.000km) – verschrottet oder an nahe Bekannte/Verwandte weitergegeben.

Unser verkaufter Golf IV TDI

Unser Verkäufer bei VW prophezeite mir beim letzten Gespräch, dass uns der alte Golf aus den Händen gerissen würde. Er meinte, dass das Auto durch seine verhältnismäßig niedrige Laufleistung (133tkm bei 12 Jahren Alter), seinen guten Zustand und die Ausstattung (Automatik, Climatronic, iPod/iPhone-Radio) sehr attraktiv wäre und ohnehin in dieser Kampfklasse der Markt durch die Abwrackprämie immer noch relativ dünn wäre.

Nun gut, dachten wir, wollen wir mal sehen ob er Recht behält. Am Dienstag waren wir dann unterwegs um bei der Werkstatt des Vertrauens die eingelieferten Winterräder abzuholen, die wir mit verkaufen wollten und das Auto auf dem Parkplatz des nahegelegenen Augsburger Flughafens zu fotografieren. Schließlich wollten wir unseren Golf bei einer Verkaufsanzeige im Internet angemessen präsentieren und von seiner besten Seite zeigen. Wenige Tage zuvor habe ich zufällig bemerkt, dass Autoscout24 jede Menge Verkaufsvideos von Gebrauchtwagen bei YouTube hochlädt. Ich dacht‘ mir ich nehm einfach mal die Kompaktknipse mit der Videofunktion mit um eventuell später die Möglichkeit eines eingebundenen Videos nutzen zu können.

Zu Hause angekommen wurden die Bilder etwas bearbeitet und ein Video gebastelt. Am Mittwoch Morgen haben wir dann noch die letzten Unterlagen zusammengesammelt und ich habe zuerst eine Anzeige bei mobile.de erstellt. Leider war schnell klar, dass das mit dem Video nur bei Autoscout24 geht und selbst da nicht sonderlich auffällig. Das Video wird dort einfach in die gesamte Reihe der Bilder eingereiht und tritt kaum in Erscheinung. Also hab ich kurzer Hand noch schnell einen Blog zusammengeklickt auf dem ich dann das Video und noch einmal gesammelt alle Bilder präsentieren konnte (Link: Golf IV 1.9 TDI zu verkaufen).

Kaum hatte ich die Anzeige bei mobile.de fertig gestellt, schon klingelte zum ersten mal das Telefon. Der Anrufer zeigte sich sehr interessiert, wollte sich die Sache jedoch lieber nochmal überlegen und mich dann am nächsten Tag nochmal anrufen. Danach erstellte ich die zweite Anzeige bei AutoScout24 und hatte sich gerade mal eine Minute online als das Telefon schon wieder klingelte. Ein Anruf aus Düsseldorf. Nach ca. 15 Minuten und einigen Detailfragen bekundete der Interessent, dass er am darauffolgenden Tag mit dem Zug hierher fahren und das Auto mitnehmen wolle. Ich war baff. Ich war mir klar, dass wir ein gutes Auto haben, aber dass der Golf so gefragt ist und dafür jemand eine derart lange Anreise in Kauf nehmen würde hat mich doch überrascht.

Natürlich kamen nach dem Telefonat erstmal einige Zweifel auf ob der Interessent am Donnerstag wirklich kommen und das Auto kaufen würde. Daher habe ich die Anzeigen auch erstmal online gelassen und ca. 10 weitere Anrufe im Laufe des Mittwochs bekommen. Zwei Interessenten aus der Gegend wären bereits am Mittwoch gekommen und hätten unseren Golf geholt, doch ich hatte ihn ja nun schon versprochen. So vertröstete ich alle weiteren Interessenten auf den nächsten Tag.

Der Donnerag kam und nach noch zwei weiteren Anrufen des Interessenten aus Düsseldorf war klar, dass er tatsächlich hier her kommen würde. Er hatte bereits am Mittwoch die Zugfahrkarten gekauften und mit mir einen konkreten Treffpunkt und Zeitpunkt ausgemacht. Gestern hab ich ihn dann am Nachmittag vom Bahnhof abgeholt und nach einer kurzen Probefahrt alle schriftlichen Dinge erledigt. Da fuhr er nun dahin, unser Golf. Noch nicht mal 30 Stunden nach veröffentlichen der Anzeigen war er verkauft – damit haben wir nun wirklich nicht gerechnet, sind aber froh, dass es so schnell ging und freuen uns nun auf unseren Touran im September. Bis dahin werden wir mit einer Übergangslösung vom Autohaus durch die Gegend fahren.

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