Kommentare moderieren oder nicht – eine soziale Frage?

Ich habe mir schon öfter so meine Gedanken gemacht welche Kommentare unter einem Blogbeitrag ich lieber löschen oder ein wenig „entschärfen“ sollte. In den aller meisten Fällen habe ich mich dazu entschlossen die Finger davon zu lassen. Die Gründe dafür decken sich weitestgehend mit denen die Jürgen hier im Fontblog anführt und die er selbst bei Fabu entdeckt hat.

Ein interessantes Thema! Ich würde gerne von den geneigten (bloggenden) Lesern erfahren wie ihr darüber denkt bzw. wie ihr die Sache handhabt und eine kleine Diskussion darüber anregen (nein, keine Blogparade). Ich bitte um Eure Meinungen in den Kommentaren – gerne auch ausführlicher in einem eigenen Beitrag mit Ping/Trackback, damit ich davon erfahre.

Schiesst los…

20 Gedanken zu „Kommentare moderieren oder nicht – eine soziale Frage?“

  1. Bei mir werden 99% aller Kommentare freigeschaltet. Wenn es allerdings mal Kommentare gibt die mir persönlich zu arg daneben sind oder Spam, zu viel Links, beleidigungen enhalten, dann werden diese Kommentare erst gar nicht veröffentlicht. So handhabe ich das schon Beginn an in meinem Blog!

  2. Hier habe ich mal eingreifen müssen, sonst ist noch nie was vorgekommen — ich habe aber auch insgsamt so wenig Kommentare, da kann ich mich noch problemlos um jeden einzelnen kümmern.

    Mir macht es nichts aus, wenn ich in den Kommentaren meines Blogs beleidigt werde, wenn aber (wie bei dem oben genannten) die Rechte anderer betroffen sind, dann editiere ich (und mache das kenntlich).

  3. Meine Kommentarerfahrung bei meinem Blog ist – mal abgesehen von wenigen Spammern – bisher sehr positiv. Einmal war ich mir nicht sicher, was ich machen sollte: Der Kommentar war halbwegs auf den Beitrag gemünzt, die angegebene Website aber sehr dubios. Da hab ich dann den Link rausgenommen.

    Mehr Erfahrung mit dem „Zensur-Thema“ habe ich in meiner dreijährigen Laufbahn als Admin eines eher kleinen Forums gemacht. Grundsätzlich bin ich der Meinung: Wenn die Leute sich als Idioten outen wollen, soll man sie nicht daran hindern. Sprich: Grundsätzlich bin ich gegen eine Zensur.

    Die Kunst bei solchen Kommentaren ist dann, sie aufs höflichste ins Lächerliche zu treiben und dadurch eine heftige Diskussion zu vermeiden. Ich schreibe meist erst eine hasserfüllte, von Verachtung triefende Antwort, um mich abzureagieren – und lösche sie unveröffentlicht. Dann überleg ich mir, was ich wirklich schreiben möchte ;)

  4. Hi Frank!

    Also bei Kommentaren, die vielleicht etwas pampig oder harsch formuliert sind, aber nur die Meinung des Lesers widergeben, musste ich noch nie „zensieren“.

    Spam wird gelöscht, ist eh klar.

    Allerdings habe ich bis vor ein paar Wochen von einem Typen (der mich nicht kannte) immer wieder Kommentare gekriegt, in denen er mich aufs derbste beleidigt hat. Die habe ich immer kommentarlos gelöscht. Meine Leser haben sie also nie zu Gesicht bekommen, weil ich alle Kommentare erst approven muss.
    (Der Kommentator hat sich vielleicht aufgeregt, weil der zu dumm war, um zu merken, dass seine Comments nur für IHN temporär sichtbar sind, bis sie vom Admin approved oder gelöscht werden, dabei steht das ja dabei :D)

    Naja, jetzt scheint da Ruhe zu sein. :D

    Lg,
    Macks

  5. Ich habe die Erfahrung gemacht, wenn man die Moderation anlässt stöst es Kommentatoren ab weil nicht jeder versteht warum sein Kommentar nicht sofort erscheint. Erst recht ganz junge Blogger.

  6. Mein Blog ist mein Heim – so liest man es häufig und auch bei mir. Daher bestimme ich, was ich zulasse und das kann auch zeitlich bedingt variieren. Bestimmte Beiträge sind zynisch, andere sachlich oder lustig. Der Kommentar sollte passen, ergänzen, argumentieren oder Stellung beziehen. Ich habe keine Probleme mit anderen Meinungen. Es muss jedoch der persönliche Respekt erhalten bleiben. Beleidigungen oder Dummlabern fliegt.
    Aber so richtig zur Sache ging es bei mir aufgrund der kleinen Schar an Lesern eh noch nicht.

  7. Kommentare, die meinen Akismet-Spamfilter bei WordPress überleben werden wie folgt standardmässig moderiert:

    A. TECHNISCH:

    Bevor ein Kommentar erscheint,…

    1. …muss der Kommentarautor Name und E-Mail-Adresse angeben. (automatisch WordPress)
    2. …muss bereits ein anderer Kommentar dieses Autors freigeschaltet worden sein. (automatisch WordPress)
    3. Ein Kommentar wird in die Moderationswarteschlange gestellt, wenn er 2 oder mehr Links enthält.(automatisch WordPress)
    4. Moderationswarteschlange wird (von mir manuell) verwaltet

    B. INHALTLICH:

    Kommentare die erschienen sind, werden (von mir manuell) gelöscht, wenn sie den gesetzlichen Bestimmungen widersprechen (beispielsweise Volksverhetzung), blanker Nonsens, offensichtliche Dupletten, „schamlose“ kommerzielle Werbung sind. Jede Löschung der letzten Art bekommt von mir eine gesonderte höfliche Mail, so etwas zu unterlassen. Fast alle zeigen dafür Verständnis und Respekt.

    Alle anderen Kommentare (99,998%) bleiben bestehen, auch wenn sie mir (oder anderen) nicht gefallen. Das ist Demokratie.

    [Ich sollte diesen Text bei mir irgendwo unterbringen als Kommentarregel,merke ich]

  8. Abgesehen von den technischen Formalitäten würde ich für mein Teil alle Beiträge zulassen, die nicht gesetzwidrig oder rein kommerziell sind und die keine handfesten Beleidigungen oder Ähnliches enthalten. Bei Nonsense kann man einzelne Beiträge durchwinken, wenn es überhand nimmt, sollte man die Bremse ziehen.

  9. Als würden sie hier mitlesen, haben die Lifehacker heute im Laufe des Tages einen Artikel zu „How to (Not) Get Banned from Commenting“ bezogen auf ihre eigenen Kommentarregeln veröffentlicht.

    (Groß- und Kleinschreibung scheint man in Amiland nach dem Zufallsprinzip zu machen – is ja noch schlimmer als hier auf dem Blog)

  10. Ich habe genau einmal Kommentare gelöscht.

    Jemand der sich Chef vom Dienst nennt und trotz Verwarnung nicht aufhört meine spärlichen leser zu beleidigen hat keine Chance.

    Da er leider auch keine gültige Emailadresse angegeben hat konnte ich ihm keine Löschgründe per Mail mitteilen, aber ich denk er hats kapiert …

  11. Ich halte eine Moderation von Kommentaren bevor sie auf dem Blog erscheinen in den meisten Fällen für überflüssig. Wie Fabu es auch sagt: Zensur bewirkt nichts, es bietet nur Nährboden für mehr Probleme.
    Wenn der Kommentar direkt gegen mich geht, oder mich sogar angreift, ist das für mich dennoch kein Grund den Kommentar zu zensieren/löschen. Das diskutiere ich dann lieber aus. Es herrscht ja schließlich Meinungsfreiheit, und eine gewisse Kritikfähigkeit muss man besitzen.

    Anders sieht das natürlich bei braunen, pädophilen oder anderweitig absolut inakzeptablen Kommentaren aus. Für diese Gattungen will ich kein Präsentationsmedium bereit stellen.

    Ich denke man muss die Einstellungen des Blogs (ob beim ersten Kommentar oder generell moderiert werden soll) auch immer vom Blogthema abhängig machen. Wenn ein Blog aufgrund seines Themas gewisse unerwünschte Gruppen anzieht, sollte man denke ich eine solche Hürde durchaus einbauen.

    Letztendlich ist das aber alles irgendwie Ermessens-Sache, und man kann nicht immer absolut konsequent vorgehen. Denke ich zumindest.

  12. Wer ein Blog eröffnet, schafft ein Forum in der Absicht, sich über ganz bestimmte Themenbereiche mit Anderen auszutauschen. Wenn die Sache eine andere Richtung zu nehmen droht durch Beiträge der destruktiven Art, dann steht es dem Initiator doch jederzeit frei, das Blog zu moderieren oder gegebenenfalls sogar zu schließen. Wem das nicht passt, der kann seinerseits ein Blog eröffnen. Die Schwelle für eine Moderation sollte man so großzügig festlegen, wie man es für eigene Beiträge auch erwarten würde. Denn wer mag schon einen Blog-Wart.

  13. Nachtrag: Manchmal wundern sich die Leute natürlich, weshalb ihr Kommentar nicht sofort erscheint. dann ist es eigentlich nicht ganz schlecht, wenn man seine Moderationsregeln kurz und verständlich darlegt. das empfinde ich als fair. jeder weiss dann, woran er ist.

  14. Die Frage, ob Blog-Kommentare vorab moderieren oder nicht, ist vor allem aus rechtlichen Gründen spannend. Wenn ich als Blogbetreiber Kommentare vorab moderiere, bin angreifbar, da ich von diesen Inhalten Kenntnis hatte/habe. Wenn ich nicht vorab moderiere, bin ich da etwas besser gestellt (außer beim LG Hamburg natürlich).

    Nachträglich editiere ich Kommentare im augsblog eigentlich nur, wenn in einem Kommentar für mich erkennbar zivil- oder strafrechtlich Bedenkliches steht, oder wenn ein Kommentator um individuelle Rechtsberatung durch Dritte bittet – was ja wiederum mich in die Bredouille bringen könnte. Im Fall einer Abmahnung lasse ich den fraglichen Kommentar vom Anwalt prüfen und entscheide dann über die Editierung.

    Zusammengefasst also: Editierung ja, aber in engen Grenzen und nur im Rahmen des rechtlich Notwendigen.

  15. Ich habe in letzter Zeit auch sehr viele sogar beleidigende Kommentare. Da ich am Tage meist nicht zu Hause bin, habe ich mich auch entschlossen den ersten Kommentar zu moderieren.

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