Spaß mit dem Roboterstaubsauger

Letzte Woche kam mit der Post ein Roboterstaubsauger der Firma Infinuvo an. Der Cleanmate QQ-2 wurde uns via Trigami zum testen zur Verfügung gestellt. Das ist keine Review-Kampagne, weshalb ein Blogbeitrag eigentlich nicht nötig wäre. Da ich aber von Technikspielzeug grundsätzlich begeistert bin und mich so ein Saugroboter schon lange interessiert, will ich ein paar meiner Gedanken zu diesem Gerät und zu Roboterstaubsaugern grundsätlich loswerden.

Das Gerät ist mit einem Marktpreis von etwas über 200 Euro offensichtlich eines der billigeren. Es gibt wenige noch billigere Modelle die jedoch laut einigen Tests, die ich auf die schnelle im Netz finden konnte so gut wie gar nichts können. Um es vorweg zu nehmen: Auch die Fähigkeiten des QQ-2 sind eher eingeschränkt.

Erfreulich einfach gestaltet sich die Bedienung: Auspacken, Akku einsetzen, Ladestation in die Ecke stellen und losschicken. Der QQ-2 sieht in etwa so aus wie man sich ein Ufo vorstellen würde: Rund wie eine Scheibe, Durchmesser ca. 30cm und ungefähr 7-8cm hoch. Auf der Oberseite befinden sich ein paar wenige Bedienelemente. Außerdem ist dort Platz für die kleine Infrarotfernbedienung mit der sich der automatische Modus unterbrechen und das Gerät manuell steuern lässt. Außerdem kann man ihn darüber „nach Hause“ – also in seine Ladeschale schicken – womit der kleine laute Freund manchmal so seine Probleme hat.

Eigentlich ist es ja fast noch etwas früh für ein richtiges Urteil. Während ich diese Zeilen schreibe dreht er gerade zum dritten mal seine Runden in unserer Wohnung – dabei ist dies die bisher ausführlichste Tour. Ich kann noch nicht sagen, ob er wirklich in der Lage ist seine Umgebung kennenzulernen, bisher bewegt er sich noch eher dümmlich durch die Wohnung. Das Prinzip ist dabei eigentlich recht einfach: Er fährt geradeaus los bis er zum ersten mal an eine Wand oder an einen Gegenstand stößt. Diesen Stoß nimmt er über einen breiten Plastikring wahr, der zusammen mit Drucksensoren an seine Vorderseite montiert ist. Er geht dabei ziemlich behutsam vor. Auch leicht Gegenstände verschiebt er dabei nicht und wirft sie auch nicht um. Beschädigungen der Einrichtung dürften also eher unwahrscheinlich sein.

Nachdem er also einen Gegenstand festgestellt hat, dreht er sich dann je nach Modus ein Stück nach rechts oder links und versucht es dann wieder. Die verschiedenen Modi unterscheiden sich primär durch den Fortbewegungsweg. in einem Modus fährt er einfach geradeaus und dreht sich ca. 10-20 Grad nach rechts, wenn er anstößt. In einem anderen dreht er in Spiralform einige immer größer werdende Kreise, wiederum so lange bis er anstößt. Das Entlangtasten an einer Wand scheint ein weiterer Modus zu sein. Hier fährt er immer nur wenige Zentimeter und biegt nach links zur Wand hin ab. Nach dem Stoß gegen die Wand fährt er zurück, dreht sich nach rechts um einige Zentimeter weiter wieder links gegen die Wand zu fahren. Besondere Probleme bereitet es ihm verständlicherweise wenn er in einen Raum oder die Ecke eines Raumes gerät bei der der Eingang gerade mal so breit ist wie er selbst. Da kann es schon mal 20 Minuten dauern, bis er da wieder raus findet.

Eine seiner Schwächen ist eindeutig die Antriebskraft. Die Bodenleiste an einer Tür darf nicht höher als ein paar Millimeter sein und selbst dann muss sie im richtigen Winkel genommen werden. Ist dies nicht der Fall bleibt er recht schnell hängen und schaltet sich dann nach wenigen Sekunden selbst ab. Ebenso macht sich seine fehlende Kraft auf Teppichboden bemerkbar. Bewegt er sich über Laminat sehr flott und zügig, merkt man gerade bei abgeschaltetem Sauger alleine am Geräusch, wie schwach die Motoren sind, wenn sie bei jeder Drehung seufzend ihren Dienst verrichten.

Zur Saugleistung: Naja – er saugt. vielleicht. Staubflusen und kleine Krümel nimmt er vom glatten Untergrund problemlos auf. Er verfügt zwar über eine Rotationsbürste, Katzenhaare vom Teppichboden aufzunehmen stellt jedoch trotzdem eine harte Herausforderung dar, für die er offenbar nicht gemacht ist. Laut Anleitung muss man ihn täglich loslassen und am Anfang bis zu 3 Tage warten bis die Wohnung gesäubert ist. Mal sehen ob sich das bewahrheitet und wie die Erfahrungen am Ende der Woche aussehen.

Etwas schade ist, dass er offenbar keinerlei direkte Verbindung zur Basisstation hat. Schickt man ihn über die Fernbedienung nach Hause, dreht er sich recht orientierungslos durch die Gegend und steuert schonmal in die komplett falsche Richtung. Ich meine von anderen Geräten gelesen zu haben, die ihre Basis „orten“ können. Ebenso schade, dass die Fernebedienung nur mit Infrarot-Übertragung funktioniert. Eine Funkfernbedienung wäre wesentlich sinnvoller. Wenn das Telefon klingelt und man ihn kurzfristig deaktivieren will, muss man ihn erstmal suchen und ggf. auch unter’s Bett kriechen um die „Sicht“ zwischen ihm und der Fernbedienung herzustellen.

Insgesamt auf jeden Fall ein interessantes Gerät. Der Preis liegt in einem Bereich in dem man durchaus mal zuschlägt, wenn der Nutzen da ist. Konkurrierende Geräte kosten schnell mal das 4- bis 6-fache und ob sie mehr Leisten steht in den Sternen. Ich werde mal versuchen noch das ein oder andere Gerät zum testen aufzutreiben – vielleicht kann man so mal einen ordentlichen Praxis-Vergleich anstellen.

Jetzt muss ich erstmal schauen wo er wieder stecken geblieben ist – ist so ruhig hier.

12 Gedanken zu „Spaß mit dem Roboterstaubsauger“

  1. Hört sich ja fast so an wie WALL-E nach dem Zeipunkt wo er neu zusammen gesetzt wurde, und stupide seinen Dienst verrichtet bis zu dem kleinen Stromschlag der ihn dann wieder „normal“ machte. Kleiner dummer Roboter! ;)

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  3. Ich hatte es mir auch kurz überlegt um mich dann letzlich dagegen zu entscheiden.
    Wenn ich deine ersten Erfahrungen damit so lese, tendiere ich dazu meine Grundgefühl für richtig zu bewerten =)

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  7. Du wirst es nicht glauben, aber ich habe seit ca. zwei jahren so einen irobot staubsaugerrobter original verpackt im keller stehen. Dein beitrag motiviert mich direkt gleich mal runter zu gehen, um das teil mal auszuchecken.

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