Also mal ehrlich, liebe Handybastler von Sonim. Wen interessiert denn dieses unkaputtbare Handy so wirklich? Ich meine es ist vielleicht für 3 Minuten faszinierend wenn ein LKW über ein Handy rollen kann ohne es dabei zu Pfannkuchen zu verarbeiten, aber das ist ungefähr die gleiche Spannung die ich empfinde wenn ich eine Folge Mythbusters sehe, bei denen sowas wöchentlich passiert ohne, dass ich mir dabei die Fingernägel voller Sand mache.
Selbst das Interesse der Katze wird nur geweckt weil ihr Lieblingsspielzeug daneben liegt. Ist aber auch kein Wunder. Was will man heute schon noch mit einem Handy ohne ordentliche Internetzugangsmöglichkeiten. Außer GPRS und WAP hat das XP1 nichts zu bieten. Das Menü des Handys sieht aus wie das erste 4-Farb-Display bei meinem Siemens-Handy 1998 und der Druckpunkt der Tasten ist so gut wie der einer billigen Ventilator-Fernbedienung.
Ich meine die Sache mit der angeblichen Unkaputtbarkeit des Handys ist ja wirklich nett, aber was bringts mir wenn das Gerät in der Wüste Gobi und am Strand von Agadir zwar noch funktioniert, ich dafür aber nicht mal via Skype telefonieren, Daten versenden oder mit wichtigen Geschäftspartnern jabbern kann? Soll ich etwa telefonieren? Oder old-style-SMS verschicken?
Sogar die Mobilfunker fangen an zu verstehen, dass es mit der Telefonie als Dienst nicht mehr so weit her ist. Da sollte eigentlich klar sein, dass so ein Handy am Markt nichts mehr verloren hat – und schon gar nicht wenn der Preis ohne Vertrag über 200 Euro liegt.
Wer noch nicht weiß wovon ich hier eigentlich spreche: Auch ich habe wie ein paar andere Blogger ein Handy von Sonim geschickt bekommen. Ich werde es jetzt in die Schublade legen und alle paar Wochen mal raus holen um zu sehen ob’s schon kaputt ist, denn eigentlich ist es alles andere als unkaputtbar – es ist nicht wasserdicht (nur spritzwassergeschützt), darf nur aus 1,65m Höhe auf Beton fallen und weniger als -20°C erträgt es auch nicht.