Blogverstärkung und ein Neuanfang

Die Aufmerskamen unter euch verbliebenen Lesern haben es sicher gestern schon bemerkt: Nicht nur, dass es seit einer gefühlten Ewigkeit hier mal wieder einen Blogbeitrag gab, er kam auch noch nicht von dem dessen Name hier oben drüber steht.

Der Beitrag zu den OSX Screenshot Apps kam von Nils. Nils ist soetwas wie ein Internet-Sandkastenfreund. Wir kennen uns bereits seit ca. 10 Jahren und haben uns lustigerweise auch noch durch dieses Blog hier kennen gelernt. Nils wird mir in der nächsten Zeit helfen einige Ideen hier umzusetzen und hoffentlich mit mir zusammen neues Leben in diesen Blog zu hauchen. Nils heisst vollständig übrigens Nils Schulte am Hülse und ihr findet ihn bei Twitter als @nealtz bzw. in seinem eigenen Blog unter nsah.de

So ganz genau ist noch nicht klar wohin die Reise geht, aber das wollen wir mit Euch zusammen rausfinden. Nicht nur deshalb freuen wir uns natürlich auf reges Feedback in den Kommentaren, per Social Media und natürlich gerne auch etwas privater per Email.

Wundert Euch nicht, wenn hier in nächster Zeit einige Umbauarbeiten stattfinden, so ein Neuanfang braucht ja auch mal neue Tapeten und diese hier sind nun wirklich alt genug um mal ausgetauscht zu werden. Auch werden wir künftig den Autor eines Beitrags etwas deutlicher hervorheber um für etwas mehr Klarheit zu schaffen.

Das wars erstmal – auf einen guten Neuanfang 🎉

OS X: Warum ich drei Screenshot Apps nutze!

Falls man einen Screenshot benötigt, kommt man unter Apples OS X bereits mit Bordmitteln sehr weit. So lassen sich über beispielsweise die Tastenkombinationen  [Shift]-[cmd]-[3] eine Gesamtaufnahme des Bildschirms auf dem Desktop ablegen oder mittels [Shift]-[cmd]-[4] auch nur ein Ausschnitt. Diese Möglichkeiten sind ebenfalls im Menü der Vorschau App zu finden, mit dem Vorteil, dass sich über die Werkzeuge in der Vorschau gleich Pfeile und Anmerkungen hinzufügen lassen und man wählen kann in welchem Format und wohin die Datei anschließend gespeichert werden soll.

Wer diese Funktionalität häufiger nutzt, ist mit einer speziellen Screenshot App meist besser beraten. Obwohl ich Arbeitsabläufe gerne einfach halte, nutze ich ganz bewusst drei verschiedene Screenshot Apps:

1. Skitch: Der Mac Klassiker unter Evernote Flagge

Skitch: Evernote Screenshot App
Skitch: Evernote Screenshot App

Zum ersten nutze ich die kostenfreie und seit Jahren mir treu dienende App Skitch. Da Skitch mittlerweile zur Evernote Anwendungssuite gehört, werden alle Aufnahmen automatisch mit dem Evernotekonto synchronisiert. Eigentlich bietet mir Skitch alle gängigen Screenshotfunktionen, die ich benötigte wie z.B. zeitverzögerte Aufnahmen, verpixeln von Bildbereichen, die nicht öffentlich gemacht werden sollen, etc. Insofern sollte mir diese App eigentlich ausreichen.

Allerdings stören mich drei Dinge. Zum einen mag ich es nicht, dass die Screenshots gemeinsam mit in meinen Evernotenotizen angezeigt werden. Wenn ich schnell auf eine vor kurzem geschrieben Notiz zugreifen will und vorher eine Reihe Screenshots erstellt habe, muss ich erst scrollen und suchen bevor ich meine gewünschte Notiz finde. Das zweite Problem ist, die fehlende individuelle Einstellmöglichkeit für Uploads zu Diensten außer Evernote und das dritte Problem sind die fehlenden Möglichkeiten Screenshots in der Übersicht irgendwie zu ordnen.

2. Voila: Der Screenshot Spezialist

Voila: OS X Screenshot App
Voila: OS X Screenshot App

Genau aus diesem Grunde nutze ich vorwiegend Voila als Screenshot App. Voila ist eine kostenpflichtige App, die rein auf das Thema Screenshots ausgelegt ist und dabei alle wesentlichen Funktionen inklusive eines einfachen Screenrecording zur Verfügung stellt. Und für mich sehr wichtig, Voila löst genau die drei Themen, die mich an Skitch stören: die Screenshots werden separat von meinen Notizen gesichert, ich kann eine ganze Reihe an Onlinediensten zu denen ich schnell hochladen möchte konfigurieren und ich kann meine Screenshots in Sammlungen ordnen und taggen, falls ich das möchte. Leider ist Voila schon etwas in die Jahre gekommen und könnte etwas mehr Pep im Design vertragen.

3. Screenfloat: der „schwebende“ Screenshot

ScreenFloat: OS X Screenshot App
ScreenFloat: OS X Screenshot App

Meine dritte Screenshotapp ist ScreenFloat. Diese App ist auf einen sehr speziellen Anwendungsfall ausgerichtet und bietet daher außer absoluten Grundfunktionen keine speziellen Tools zur Bearbeitung und Verwaltung von Screenshots. Die Besonderheit von ScreenFloat ist, dass nach dem Erstellen eines Screenshots dieser sofort als dauerhaft schwebende Grafik über allen anderen Fenstern angezeigt wird.

Das ist dann besonders nützlich, wenn man Daten oder Werte von verschiedenen Informationsquellen vergleichen möchte, die man nicht so leicht nebeneinander anzeigen lassen kann. In einem Anwendungsfall wollte ich beispielsweise die detaillierten Werte zweier Formatvorlagen von Word vergleichen, aber ich konnte immer nur ein Detailfenster öffnen lassen. Kurz ScreenFloat geöffnet, einen Screenshot der ersten Einstellung gemacht und anschließend den schwebenden Screenshot neben die Anzeige der zweiten Einstellung geschoben und nun konnte ich problemlos die Werte vergleichen.

ScreenFloat: Screenshot im schwebenden Fenster
ScreenFloat: Screenshot im schwebenden Fenster

Sicher lässt sich etwas ähnliches auch mit anderen Screenshot Apps erreichen, aber das bedeutet in der Regel mehr geklicke und arrangieren von Fenstern. Letztens konnte ich mit dem randlos schwebende Fenster auch in sekundenschnelle ein vorhandenes Logo ohne viel Aufwand über einen Websiteentwurf schieben und so darstellen wie dies im Zusammenhang aussehen würde.

Wozu dann überhaupt Skitch nutzen?

Jetzt könnte man fragen, warum ich nicht einfach nur Voila und ScreenFloat nutze. Ich bin schon immer großer Fan von Skitch gewesen und finde die Handhabung eingängig und die weniger steifen, sondern eher schwungvollen Pfeile gefallen mir auch besser als in den meisten anderen Anwendungen. Und zu guter Letzt kann einer meiner Problempunkte auch ein Pluspunkt sein: die Integration in Evernote macht das Teilen mit anderen (Evernote-)Nutzern ohne große Umstände möglich.

Einer Funktion des ursprünglichen Skitch trauere ich noch heute nach: in der Version 1 bevor Evernote die App „verbessert“ hatte, konnte man mit der Maus am äußeren Fensterrahmen anfassen und durch ziehen das Bild vergrössern und verkleinern. Und damit ist nicht das Ein- und Auszoomen der Anzeige von 100 auf beispielsweise 70% gemeint, sondern die tatsächliche Bildgröße ließ sich so im Grunde stufenlos von Beispielsweise 1024x700px auf 800x547px reduzieren. Eine solch eingängige Möglichkeit der Anpassung der Bildgröße habe ich bisher leider bei keiner alternativen App gefunden.

Es gibt für alles eine Screenshot App …

Wem die genannten Apps nicht gefallen oder zu teuer sind: Der Markt an Screenshot Apps für den Mac ist mittlerweile groß. Es gibt weitere sehr funktionelle und kostenlose Apps wie Monosnap oder LightShoot und auch jede Menge Tools für sehr spezielle Anwendungsfälle wie Clarify oder Napkin.

Flugzeugabsturz-Comic zum Nachdenken

Tatsächlich geht es beim neuesten The Oatmeal-Comic nicht vordergründig um diesen Flugzeugabsturz sondern um die Vorgeschichte eines großen und bekannten Drehbuchautors der dreimal in seinem Leben einen solchen Flugzeugabsturz überlebt hat.

The Oatmeal Flugzeugabsturz

Die geschichte heisst It’s going to be okay und ist hier zu finden.

WordPress: „Ungültiger Sicherheits-Token“ – was tun?

Fehler im Blog sind immer dann am ärgerlichsten wenn man selbst gar nichts davon mitbekommt. Die Fehlermeldung „Ungültiger Sichereits-Token“ könnte dazu gehören, denn sie tritt im öffentlichen Bereich gerne dann auf wenn ein Besucher einen Kommentar abschickt. Als Betreiber eines WordPress-Blogs merkt man es also nicht, solange man sich nicht ob der ausbleibenden Kommentare wundert oder von einem Besucher darauf hingewiesen wird.

Die Ursache für die Fehlermeldung „Ungültiger Sichereits-Token“ ist schwer zu finden aber um so leichter zu beheben. Grund für diesen Fehler im WordPress-Blog ist ein Konflikt zwischen WordPress‘ hauseigenen Plugin Jetpack und anderen Kommentar-Plugins. Bei mir war es das Antispam-Plugin AntiSpam Bee das nicht mit der Kommentarfunktion von Jetpack (siehe Screenshot) zusammen spielen wollte.

Ungültiger Sicherheits-Token

Es bleibt also die Qual der Wahl welche der beiden Funktionen wichtiger für das eigene Blog ist. Um den Fehler „Ungültiger Sicherheits-Token“ zu beheben muss auf jeden Fall dieser Konflikt aufgelöst werden und das geht am einfachsten durch entfernen/deaktivieren von einem der beiden Plugins.

iMac-Umbau: SSD intern, Umstellung auf Fusion Drive

Der iMac ist mittlerweile 3 Jahre alt. Der Kauf ist noch nicht ganz 3 Jahre her, das Modell aber ist von Ende 2009. Da schickt es sich an hier und da zu überprüfen ob man noch etwas für die Performance tun kann. In der Vergangenheit hatte ich das bereits durch meinen Rucksack-Mod gemacht (siehe „Der 250€ Turbo-Rucksack für den iMac (SSD)„. Außerdem hat der iMac über die Jahre immer mal wieder eine Speichererweiterung auf mittlerweile maximale 16GB bekommen.

Beides in Kombination hat ihn eigentlich schon ganz passabel schnell gemacht. Nun hat es sich in den letzten Tagen ergeben, dass ich einen anderen iMac umbauen konnte der ebenfalls die Rucksack-Variante mit der externen SSD hatte. Die SSD kam ins Gehäuse und wurde mit der Festplatte zu einem Fusion Drive verschmolzen. Das Ergebnis überzeugte: Der Rechner wurde noch etwas performanter und die lästige manuelle Aufteilung zwischen beiden Laufwerken (siehe verlinkter Beitrag oben) hatte ein Ende. Das wollte ich direkt auch bei meinem iMac umsetzen, allerdings nicht ohne dabei auch noch zwei andere Probleme zu lösen: Zum einen war der Platz auf der lokalen Festplatte knapp geworden. Zwar haben wir ein NAS und grundsätzlich genug Platz zum auslagern, allerdings war auch der lokale Platzbedarf durch viel Videoschnitt immer mehr gewachsen und da lässt sich schwer auslagern. Also musste die Festplatte vergrößert werden. Auch bei der SSD wollte ich nicht weiter auf die mittlerweile in die Jahre gekommene Intel 320-Serie setzen und ein wenig mehr Platz auf der SSD und damit auf dem Turbo-Teil des Fusion drives könnten auch nicht schaden.

Meine Entscheidung fiel demzufolge auf eine Samsung 840 pro mit 256GB und eine WD Green mit 3TB. Die WD ist sicherlich nicht die Variante mit der größten Performance, allerdings sollte sie wenn überhaupt nur bei den selten genutzten Dateien zum Einsatz kommen und darüber hinaus wenig Wärme und wenig Lärm erzeugen – dafür ist die WD Green Serie bekannt. Die Samsung-SSD gehört zu den performantesten auf dem Markt und um es vorwegzunehmen: Das merkt man auch.

Bei der Art des Umbaus blieb mir wenig Auswahl. Da ich noch das 2009er iMac Modell habe, kam ein alternativer Einbau als zweite Festplatte nicht in Frage, weil mein iMac den entscheidenden dritten S-ATA-Port nicht hat. Die Variante über ein Y-Kabel war ebenfalls keine interessante, da sie Performance raubt. Also blieb nur – wie auch schon beim anderen iMac der Ausbau des Superdrives und der Einbau der SSD an dessen Stelle. Kein großer Verlust, da in diesem Haushalt quasi keine Silberscheiben mehr zum Einsatz kommen. Für die wenigen Fälle habe ich bereits beim Umbau des anderen iMacs dessen Superdrive in ein externes Gehäuse mit USB-Anschluss gebaut. Das muss reichen.

Der Umbau lief insgesamt sehr problemlos. Zum Abnehmen der Plexiglasscheibe empfiehlt es sich zwei anständige Saugnäpfe mit Griff im Haus zu haben. Die gibt’s z.B. bei Conrad für ca. 3-5€ das Stück. Alternativ tun es auch Haushaltssaugnäpfe mit Handtuchhaken, ist allerdings dann deutlich anstrengender. Nach dem abschrauben des Displays (ca 6-8 Schrauben, Torx) und dem vorsichtigen Trennen der diversen Kabelverbindungen kommt auch schon das Innenleben des iMac zum Vorschein.

Sowohl Festplatte als auch Superdrive lassen sich mit ein paar weiteren Torx-Schrauben problemlos entfernen. Bei der Gelegenheit empfiehlt es sich auch etwas Druckluftspray oder einen Kompressor bei der Hand zu haben um den Innenraum direkt etwas vom Staub zu befreien. Ich muss jedoch sagen ich war positiv überrascht wie wenig Staub sich im innen angesammelt hat in den letzten Jahren. Dank Katzen ist unser Haus alles andere als Staubfrei und hier war wirklich kaum merkliche Staubansammlung festzustellen.

Danach wird alles wieder zugemacht. Vor dem Aufsetzen der Plexiglasscheibe empfiehlt sich die gründliche Reinigung der selben mit Fensterreiniger und sauberem Mikrofasertuch.

Vor der Neuinstallation des Systems (mindestens Mac OSX 10.8) muss nun über das Festplattendienstprogramm und das Terminal das Fusion Drive entsprechend eingerichtet werden. Dazu formatiert man erst im Festplattendienstprogramm beide Laufwerke mit jhfs+ (Mac OS Extended (Journaled)) und begibt sich anschließend ins Terminal.

Durch Eingabe von

diskutil list

werden alle Laufwerke ausgeben. An dieser Stelle muss die Laufwerkskennung der betroffenen Laufwerke herausgefunden werden. In aller regel werden das disk0 und disk1 sein – kann jedoch je nach Konstellation ggf. etwas variieren. Nun erstellt man aus beiden Laufwerken ein Fusion Drive mit

diskutil cs create FusionDrive disk0 disk1

Hier sollte nun eine entsprechende Ausgabe erfolgen die die einzelnen Schritte der Umwandlung beider Laufwerke in eine Logical Volume Group auf CoreStorage-Basis dokumentiert und mit „Finished CoreStorage Operation“ aufhört.

diskutil cs list

gibt nun die Logical Volume Group aus inklusiver einer UUID die ganz oben der Gruppe zugehörig angezeigt wird. Die muss jetzt kopiert werden, denn sie wird im nächsten Schritt benötigt. Außerdem ist der freie Speicherplatz in GB interessant der dort angezeigt wird. Den brauchen wir ebenfalls gleich zum erstellen der Partition

diskutil coreStorage createVolume E4A05D39-7127-487C-A2D3-A7CE568A88EF jhfs+ demoDrive 3245g

Zur Erklärung: E4A05D39-7127-487C-A2D3-A7CE568A88EF ist die UUID die wir oben kopiert haben, jhfs+ ist das Format der Partition (Mac OS Extended (Journaled)), demoDrive der Name der Partition – kann natürlich frei gewählt werden. und 3245g die Größe in Gigabyte. Mir ist nicht bekannt ob auch mehrere Partitionen möglich wären, das käme wohl auf einen Versuch an.

Auf jeden Fall sollte nun die Partition erstellt und formatiert worden sein. Das Terminal kann beendet und Mac OSX ganz normal installiert werden. Wichtig ist nur, dass es sich dabei um mindestens Mac OSX 10.8 handelt, aber anders wärt ihr gar nicht so weit gekommen ;-)

P.S.: Eigentlich wollte ich dieses Bild mit dem Innenleben meines iMacs anreichern, aber leider scheint das iPhone mein Bild gefressen zu haben oder ich war zu sehr mit dem Umbau beschäftigt um das Bild zu schiessen anstatt nur das iPhone hinzuhalten und aufs Display zu schauen. Wir werden es nie erfahren.

Neues Projekt: GeekWerkstatt – Hightech & Heimwerken

Geekwerkstatt

Zum Beginn der Woche habe ich ein neues Projekt gestartet und freue mich es heute auch hier vorstellen zu können. Die GeekWerkstatt ist mein Versuch mein Hobby einer breiten Öffentlichkeit nahezubringen. Es geht dabei um alle möglichen Basteleien im heimischen Keller mit einem starken Fokus auf technische Spielereien. Natürlich gibt es auch einen Twitteraccount (@geekwerkstatt), einen ADN-Account (@geekwerkstatt) und eine Facebook-Fanpage. Ich freue mich über euer Feedback, viele Likes und neue Follower und vor allem darüber wenn ich euch mit meinen Beiträgen dort erfreuen kann.

Der tägliche Kampf mit Google Mail

Google Mail ist ja grundsätzlich ein Segen. Nie zuvor gab es einen Email-Provider bei dem technisch alles so gut funktionierte wie bei Google: Sehr treffsicherer Spamfilter, sehr hohe Verfügbarkeit, sehr gut benutzbarer Webmailer, voller Zugriff per POP3/IMAP ohne unsinnige Einschränkungen (z.B. web.de – bis heute zeitliche Abfragesperren bei POP3), kontinuierliche Weiterentwicklung zusätzlicher – teilweise sehr nützlicher – Funktionen abseits des Mail-Standards.

Nicht zuletzt der letzte der aufgezählten Punkte macht es schwer für Google Mail einen passenden Mail-Client zu finden. Unterstützung für die etwas eigenwillige IMAP-Ordnerstruktur von Google ist oft schon gegeben, die Anbindung an den Google-Spamfilter findet man auch noch hier und da. Geht es jedoch an die Labels oder den sortierten Posteingang wird es oft schon eng. Zwar unterstützen einige Mac OS X Programme auch die bunte Verschlagwortung von Google, aber so richtig umgesetzt hat’s noch keiner.

Und so kämpfe ich irgendwie jeden Tag mit bisher immer nur mehr oder weniger mangelhaften Lösungen für die Nutzung mehrerer Google-Mail-Konten in meinem Arbeitsalltag. Eine wirklich gute Lösung ist mir bisher nicht untergekommen.

Für den größte Teil der Zeit in der ich nun Google Mail und Mac OS X einsetze habe ich Mailplane genutzt. Mailplane ist eine Mac OS X App für Google Mail die man so eigentlich nicht als Mailclient bezeichnen darf. Im Grunde ist es ein angepasst Webbrowser der entsprechend das Webfrontend von Google Mail nutzt. Großer Vorteil zu anderen Browsern war dabei die Möglichkeit mehrere Google Mail-Konten zu nutzen und parallel nach neuen Mails abzufragen. Mit einem Doppelklick lässt sich dann zwischen den Konten wechseln. Die Notwendigkeit einer solchen Lösung schwindet immer mehr durch die Einführung der Mehrfachanmeldung bei Google.

Selbige erlaubt es mittlerweile im Browser zwischen verschiedenen angemeldeten Google-Konten umzuschalten. Fehlt lediglich die Information in welchem Konto ggf. eine neue Email wartet. Das dürfte aber evtl. auch über Browser-Addons zu lösen sein. Der große Nachteil aller Browserlösungen (inkl. Mailplane) ist, dass die Benutzung  nur dann angenehm und schnell ist, wenn die Internetleitung und der Zustand der Google-Server es hergeben. Gerade wer öfter in Mailplane zwischen mehreren Google-Konten wechselt, weiß ein Lied davon zu singen, dass es auch bei breitbandigen VDSL-Anbindungen immer noch zu Verzögerungen und nervigen Wartesekunden beim umschalten zwischen den Konten kommt. Das klingt erstmal nicht schlimm, stört im täglichen Arbeitsfluss aber nicht unerheblich.

Dieses Problem kann nur ein Desktop-Client lösen. Hier gibt es vor allem zwei, die noch nicht sehr alt sind aber schnell sehr bekannt wurden. Der ältere von beiden ist Postbox. Mittlerweile in der Version 3 erhältlich ist es für meine Bedürfnisse schon fast ein Funktionsmonster. Der jüngere von beiden der seit letztem Jahr für kleines Geld im Mac App Store erhältlich ist nennt sich Sparrow. Im Gegensatz zu Postbox ist er deutlich schlanker und viel weniger ein Funktionsmonster.

Noch ein Punkt unterscheidet Sparrow von Postbox: Er wurde von Anfang an als Google-Mail-App konzipiert. Unterstützung für andere IMAP-Konten gab es erst in einer späteren Version. Dadurch sind viele googlespezifischen Dinge gut integriert – leider nicht alle. Leider scheint auch die Weiterentwicklung von Sparrow etwas ins Stocken geraten zu sein. Warum das so ist entzieht sich leider meiner Kenntnis.

Mein größtes Ärgernis bei Sparrow: Von Zeit zu Zeit stoppt die Abfrage neuer Mails ohne Erkennbaren Grund und lässt sich nur durch einen Neustart wieder aktivieren. Das Problem: Man merkt es nur an den fehlenden neuen Mails – keine Fehlermeldung, nichts dergleichen. Außerdem fehlt bei Sparrow leider die Möglichkeit mehrere einer Mail zugewiesene Labels darzustellen. Immer nur ein Label wird angezeigt und das auch nur als dezentes farbliches Dreieck.

Postbox habe ich nur kurz getestet – es gab schon auf den ersten Blick vieles was mich daran gestört hat. Das überladene Interface war der auffälligste und wichtigste Punkt. Die Integration von Google geschieht hier noch deutlich oberflächlicher als bei Sparrow – schließlich wurde Postbox auch ursprünglich nicht als Google-Mail-Client entworfen. Einige der Google-Funktionen gibt es erst seit der aktuellen Version 3.0.

Bleibt unterm Strich das Problem, dass viele der nützlichen Google-Funktionen von Emailclients nicht oder nur mangelhaft unterstützt werden. Ein wichtiges Beispiel: Die Filter. Viele meiner Mails kommen in großer Regelmäßigkeit und müssen entsprechend automatisch in Labels sortiert und teilweise direkt aus dem Posteingang verbannt werden um das Aufkommen dort gering zu halten. Das funktioniert nur wenn der Zugriff auf die Filter möglichst einfach ist. Zumindest aber die Anzeige der Labels muß im Client ordentlich sein. Kann man sich für die Konfiguration der Filter vielleicht noch ins Webfrontend begeben ist das einordnen der Mails Anhand der Labels dann schon ein wichtiger Punkt.

Am Ende bleibt für mich vorerst wohl nur das Webfrontend, die Hoffnung stirbt aber noch nicht, dass evtl. irgendwann jemand einen Mailclient baut der noch tiefer in Google Mail integriert ist als es die jetzigen sind.