Für bekannte Blogsysteme wie WordPress, Serendipity oder Movable Type stehen meist sehr viele Design-Vorlagen (Designs, Themes, Templates) zur Verfügung. Für einige Systeme sogar so viele, dass die Auswahl sehr schwer fällt und man sich so gar nicht recht für eine Vorlage entscheiden kann.
Die folgenden Punkte sollen aufzeigen worauf es ankommt und welche Fragen man sich selbst am besten stellt um zum richtigen Blogoutfit zu gelangen.
Hinweis: Für alle rein privaten Blogger, denen der Erfolg ihres Blogs – sowohl in Bezug auf die Reichweite als auch finanziell – egal ist, gelten die folgenden Punkte schlichtweg nicht. Sucht Euch das Design am besten nur nach dem eigenen Geschmack und lasst die folgen Punkte jedoch ungeachtet. Das stellt Euch selbst zufrieden und der Leser ist dann ja nicht so wichtig.
Alle die jetzt noch übrig sind legen also Wert darauf Ihre Zielgruppe bestmöglich zu erreichen und – in welcher Form auch immer – Ihr Weblog erfolgreich zu machen. Natürlich kommt der Erfolg nicht vom Design allein. Ohne gute Inhalte, wird das schönste Weblog nicht dauerhaft erfolgreich sein.
Frage 1: Worum geht es in Deinem Blog?
Die Inhalte eines Blogs sollten zu aller erst den Ton für’s Design vorgeben. Handelt es sich um ein Firmenblog, sollte sich das Design an der Corporate Identity des Unternehmens orientieren, geht es um die Partyszene der Hauptstadt, sind bunte Trendfarben eher angebracht. Kurzum: Das Thema eines Blogs sollte sich zumindest geringfügig im Design wiederspiegeln.
Frage 2: Willst Du mit Deinem Blog Geld verdienen?
Egal ob mit Google Adsense, Partnerprogrammen, PayPerView/Click-Netzwerken oder über den Verkauf von Textlinks. Willst Du mit Deinem Blog Geld verdienen, solltest Du diese Überlegung auf jeden Fall in’s Design einfließen lassen. Der Grund dafür ist recht einfach: Werbung, und sei sie noch so klein, benötigt Platz. Wird dieser Punkt von Anfang an bedacht, ist die Integration der Werbung meist wesentlich einfacher und optisch freundlicher möglich.
Frage 3: Wie steht’s um Deine technischen Möglichkeiten?
Gerade bei WordPress-Designs sind mir bisher sehr unterschiedliche Varianten untergekommen. Unterschiedlich im Sinne der technischen Anforderungen. Manche Designs sind sehr simpel gehalten und lassen sich auch mit wenig (X)HTML/CSS/PHP-Kenntnissen anpassen. Bei anderen wiederum sind komplexe Funktionen integriert, die erst mal verstanden werden wollen. Moderne Themes unterstützen in aller Regel auch Widgets oder ähnliche Konzepte. Diese erlauben dann das anpassen der Sidebarinhalte zum Teil komplett ohne technische Vorkenntnisse.
Das waren schon die wichtigsten Fragen die einem etwas bei der Auswahl des richtigen Designs unter die Arme greifen. Natürlich mindert das nicht die enorme zur Verfügung stehende Menge, aber es grenzt sie etwas ein.
Zum Abschluß noch ein paar Tipps:
- Testen! Gerade wenn das eigene Blog schon etwas bekannter ist, macht es sich meist nicht so gut am lebenden Objekt zu operieren. Entweder in einem anderen Verzeichnis oder zu Hause auf dem eigenen Rechner (z.B. mit XAMPP) eine Testinstanz der gewünschten Blogsoftware installieren und neue Designs (und natürlich auch Plugins erst ausprobieren, bevor evtl. das ganze Blog kaputt geht. Beim testen nach möglichkeit alles ausprobieren: Beiträge schreiben, editieren, durch die Seiten und Archive klicken, etc. pp.
- Freunde fragen! Wenn einem die Außenwirkung des Blogs wichtig ist, sollte man mit anderen darüber sprechen und sich die Urteile anhören. Dabei helfen einem Menschen, die in der Lage sind auch eine unangenehme Wahrheit zu formulieren unglaublich weiter ;) Kritikfähigkeit vorausgesetzt!
- Feedback der Leser abfragen! Natürlich ist das am Anfang bei wenigen lesern noch nicht so einfach, aber auch hier hilft manchmal ein völlig offener Beitrag weiter in dessen Kommentare man dann das Feedback der Leser sammeln kann. Wer dabei Offenheit suggeriert bekommt in der Regel auch Feedback.
Das waren meine Tipps für’s nächste Blogdesign. Ich bin mit diesen Methoden bisher ganz gut gefahren und hoffe es geht Euch genauso. Da WordPress das System ist, mit dem ich bisher die meisten Erfahrungen gesammelt habe, gibt’s zum Abschluss noch ein paar Links zu kleineren und größeren Theme-Sammlungen für das OpenSource-Blogging-System:
- WordPress Theme Browser
- Emily Robbins – 980+ themes
- Mister Wong: wordpress+design, wordpress+theme
- Fredrik Fahlstad
[tags]design,wordpress,theme,tipps[/tags]
Hey guter Artikel! Nur eine sache fällt mir auf. Du schreibst man sollte immer lokal basteln wenn man neue sachen am theme machen möchte, ich lese aber schon seit wochen das es „cool“ ist wenn man Live-Webdesign betreibt!
z.b. dieser Artikel!
ps: kannst du mir verraten wie du das mit deiner sidebar gemacht hast? das die sich zu und aufklappen lässt… mit einem plugin?
gruss jared
Hallo Jared,
was „cool“ ist oder nicht muss natürlich jeder selbst beurteilen. Cool ist es sicherlich wenn sich während ein user auf dem Blog rumklickt einige Dinge ändern, aber obs dann auch cool ist wenn auf einmal gar nix mehr geht, weil du irgendwas übersehen hast ist natürlich eine andere Frage.
Zur Sidebar schaust Du am besten mal hier: https://helmschrott.de/software/hintergrundinfos-zu-software-und-layout
genau das ist auch mein Problem mit der ganzen sache! ;-) wie gesagt schwören viele zurzeit eben drauf das live-webdesign so toll sei und web2.0 pur!
danke für den link!
muss halt jeder selber wissen, was hipp ist ;)
Ich hätte den Artikl wohl genau so geschrieben, exact mein Arbeitsablauf, wenn ich ein Design mache, wobei ich immer ein schon vorhandenes Theme nehme, das vom Grundtype so ist, wie mein neues werden soll und dann fange ich an zu schrauben. Aber diesen Grundtyp suche ich nach den von dir genannten Kriterien aus.
Eine Anmerkung allerdings, du schreibst im vorletzten Absatz, man solle „Offenheit suggerieren“, wäre es nicht besser offen zu sein und dies nicht nur zu suggerieren, denn das ist doch sehr negativ konuntiert, oder nicht? Man will ja nix vorspielen oder illusionieren, sondern offen Kritik annehmen, sonst hat all das Feedback keinen Zweck.