Der RSS- oder Atom-Feed eines Blogs entwickelt sich immer mehr zum zentralen Kommunikationsinstrument. Nahezu jeder der irgendwie mit Blogs zu tun hat bedient einen sogenannten Feedreader, also ein Programm um diese Feeds zu „abonnieren“. Feedreader gibt’s auch online – z.B. immer beliebter von Google oder Bloglines – bald auch von Bild.T-Online.
Trotz dieser offensichtlichen Wichtigkeit werden Feeds vor allem von den Blogbetreibern sehr oft vernachlässigt. Nicht selten erlebt man es als Abonnent, dass einem die Benutzung des Feeds nicht leicht gemacht wird. Es gibt einige Punkte die zunehmend stören und nicht selten ein Grund sind, das Abo wieder zu verwerfen. Beispiele?
- gekürzte Feeds allgemein
- gekürzte Feeds ohne ankündigung einer Fortsetzung
- im Feed fehlende Bilder auf die aber im Text hingewiesen wird
Zur Erklärung warum mich gekürzte Feeds stören: Mein Feedreader versorgt mich täglich mit Inhalten in einer Menge die ungefähr 10 Tagezeitungen füllen könnten. Natürlich ist nicht alles davon wichtig, daher kann das ganze natürlich nur mit System erfolgen. Es gibt Kategorien bzw. Tags/Labels durch die besonders wichtige Feeds gesondert liegen, ebenso besonders unwichtige. Es gibt aber auch eine Kategorie „Blogs allgemein“ in der alle Blogs landen, die woanders keinen Platz gefunden haben. Hier werden die Artikel etwas schneller gescannt als in Kategorien wie „Topblogs“ oder anderen. Ist da nun einer drunter der nur 2 Zeilen Teaser bietet oder deutlich sichtbare […] am Ende stehen hat, fällt die Aufmerksamkeit dafür direkt in den Keller. Warum? Nur bei sehr interessanten Themen ist es zeitlich interessant erst auf den Blog zu klicken, den Reader wieder zu verlassen und den Artikel im Blog zu lesen (+ Ablenkungspotential). Steht der Artikel voll im Reader wird er flux quergelesen und wenn interessante Elemente drin sind, wird er ganz gelesen. Das ist auch abhängig von der Gesamtlänge. Wird ein sehr langer Artikel vollständig im Feed angezeigt und das Thema wirkt interessant, aber nicht dringend, dann wird er marktiert (beim Google Reader mit einem Stern). Die so markierten Artikel, kann ich dann gesondert wieder abrufen (ich wünsche mir dafür irgedwann mal Zeit zu finden *giggle*).
Es gibt aber noch eine Steigerung der 2-Satz-Teaser und […]-Kandidaten. Das sind diejenigen die durchaus ~10-20 Zeilen Text ausliefern und bei denen man dann am Ende der letzten Zeile denkt – und nu? War das alles? geht’s evtl. nach einem Klick auf den Blog noch weiter? Von denen hab‘ ich fast gar keinen mehr im Reader. Das ist mir einfach zu dumm – ich empfinde das schlichtweg als verarsche und künstliche Klickgenerierung. Aber: Hier könnte man ggfs. noch von nicht vorhanden Absicht sprechen – „der weiß es nicht besser“. Okay, dann gibt’s aber noch eine Steigerung. In Person z.B. Martin Labuschin (den ich übrigens für einen genialen Designer halte). Wenn der einen externen Link mit 2 Sätzen kommentiert, stehen die 2 Sätze im Feed, der Link selbst aber nur im Blog. Das ist auch auf dieser Übersichtsseite ganz gut zu sehen. „mehr dazu“ wie’s da steht gibt’s in der Regel nicht. Klickzwang per excellance. Unsubscribe *klick*.
Für diejenigen bei denen das so läuft, weil sie’s nicht besser wissen und auch für alle anderen gibt’s eigentlich nur einen Tipp:
Abonniere Deinen eigenen Feed!
Wer nur im geringsten ein Interesse daran hat seine Leser gut zu behandeln und evtl. ein paar mehr zu bekommen sollte seinen eigenen Feed kennen. Oft kommt es z.B. bei der Verwendung von Media-Elementen (Bild, Video, Audio) zu Chaos im eigenen Feed. Das sagt einem in der Regel keiner. Da hilft es seinen eigenen Feed abonniert zu haben.
Ein Zusatzinstrument zur Überwachung und zur Erkennung von technischen Problemen beim Feed (z.B. Unerreichbarkeit nach Update etc.) bietet Feedburner an. Unter „My-Account“->“FeedBulletin“ kann man sich entweder einen Feed mit den aktuellsten Problemmeldungen des eigenen Feeds schnappen, oder die Meldungen per Email abonnieren. Ich hab‘ mich für letzteres entschieden, da der Google Reader inaktive Feeds nur sehr selten abfrägt und ich die Fehlermeldungen dann ggfs. erst recht spät bekommen würde.
Disclaimer: Eigentlich wollte ich ja über was anderes schreiben – aber das hat sich nun so entwickelt. Demnächst dann mehr zum Thema Feeds + Statistiken – dem eigentlich hier vorgesehenen Thema. Daher auch die (1) im Titel.
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