Der tägliche Kampf mit Google Mail

Google Mail ist ja grundsätzlich ein Segen. Nie zuvor gab es einen Email-Provider bei dem technisch alles so gut funktionierte wie bei Google: Sehr treffsicherer Spamfilter, sehr hohe Verfügbarkeit, sehr gut benutzbarer Webmailer, voller Zugriff per POP3/IMAP ohne unsinnige Einschränkungen (z.B. web.de – bis heute zeitliche Abfragesperren bei POP3), kontinuierliche Weiterentwicklung zusätzlicher – teilweise sehr nützlicher – Funktionen abseits des Mail-Standards.

Nicht zuletzt der letzte der aufgezählten Punkte macht es schwer für Google Mail einen passenden Mail-Client zu finden. Unterstützung für die etwas eigenwillige IMAP-Ordnerstruktur von Google ist oft schon gegeben, die Anbindung an den Google-Spamfilter findet man auch noch hier und da. Geht es jedoch an die Labels oder den sortierten Posteingang wird es oft schon eng. Zwar unterstützen einige Mac OS X Programme auch die bunte Verschlagwortung von Google, aber so richtig umgesetzt hat’s noch keiner.

Und so kämpfe ich irgendwie jeden Tag mit bisher immer nur mehr oder weniger mangelhaften Lösungen für die Nutzung mehrerer Google-Mail-Konten in meinem Arbeitsalltag. Eine wirklich gute Lösung ist mir bisher nicht untergekommen.

Für den größte Teil der Zeit in der ich nun Google Mail und Mac OS X einsetze habe ich Mailplane genutzt. Mailplane ist eine Mac OS X App für Google Mail die man so eigentlich nicht als Mailclient bezeichnen darf. Im Grunde ist es ein angepasst Webbrowser der entsprechend das Webfrontend von Google Mail nutzt. Großer Vorteil zu anderen Browsern war dabei die Möglichkeit mehrere Google Mail-Konten zu nutzen und parallel nach neuen Mails abzufragen. Mit einem Doppelklick lässt sich dann zwischen den Konten wechseln. Die Notwendigkeit einer solchen Lösung schwindet immer mehr durch die Einführung der Mehrfachanmeldung bei Google.

Selbige erlaubt es mittlerweile im Browser zwischen verschiedenen angemeldeten Google-Konten umzuschalten. Fehlt lediglich die Information in welchem Konto ggf. eine neue Email wartet. Das dürfte aber evtl. auch über Browser-Addons zu lösen sein. Der große Nachteil aller Browserlösungen (inkl. Mailplane) ist, dass die Benutzung  nur dann angenehm und schnell ist, wenn die Internetleitung und der Zustand der Google-Server es hergeben. Gerade wer öfter in Mailplane zwischen mehreren Google-Konten wechselt, weiß ein Lied davon zu singen, dass es auch bei breitbandigen VDSL-Anbindungen immer noch zu Verzögerungen und nervigen Wartesekunden beim umschalten zwischen den Konten kommt. Das klingt erstmal nicht schlimm, stört im täglichen Arbeitsfluss aber nicht unerheblich.

Dieses Problem kann nur ein Desktop-Client lösen. Hier gibt es vor allem zwei, die noch nicht sehr alt sind aber schnell sehr bekannt wurden. Der ältere von beiden ist Postbox. Mittlerweile in der Version 3 erhältlich ist es für meine Bedürfnisse schon fast ein Funktionsmonster. Der jüngere von beiden der seit letztem Jahr für kleines Geld im Mac App Store erhältlich ist nennt sich Sparrow. Im Gegensatz zu Postbox ist er deutlich schlanker und viel weniger ein Funktionsmonster.

Noch ein Punkt unterscheidet Sparrow von Postbox: Er wurde von Anfang an als Google-Mail-App konzipiert. Unterstützung für andere IMAP-Konten gab es erst in einer späteren Version. Dadurch sind viele googlespezifischen Dinge gut integriert – leider nicht alle. Leider scheint auch die Weiterentwicklung von Sparrow etwas ins Stocken geraten zu sein. Warum das so ist entzieht sich leider meiner Kenntnis.

Mein größtes Ärgernis bei Sparrow: Von Zeit zu Zeit stoppt die Abfrage neuer Mails ohne Erkennbaren Grund und lässt sich nur durch einen Neustart wieder aktivieren. Das Problem: Man merkt es nur an den fehlenden neuen Mails – keine Fehlermeldung, nichts dergleichen. Außerdem fehlt bei Sparrow leider die Möglichkeit mehrere einer Mail zugewiesene Labels darzustellen. Immer nur ein Label wird angezeigt und das auch nur als dezentes farbliches Dreieck.

Postbox habe ich nur kurz getestet – es gab schon auf den ersten Blick vieles was mich daran gestört hat. Das überladene Interface war der auffälligste und wichtigste Punkt. Die Integration von Google geschieht hier noch deutlich oberflächlicher als bei Sparrow – schließlich wurde Postbox auch ursprünglich nicht als Google-Mail-Client entworfen. Einige der Google-Funktionen gibt es erst seit der aktuellen Version 3.0.

Bleibt unterm Strich das Problem, dass viele der nützlichen Google-Funktionen von Emailclients nicht oder nur mangelhaft unterstützt werden. Ein wichtiges Beispiel: Die Filter. Viele meiner Mails kommen in großer Regelmäßigkeit und müssen entsprechend automatisch in Labels sortiert und teilweise direkt aus dem Posteingang verbannt werden um das Aufkommen dort gering zu halten. Das funktioniert nur wenn der Zugriff auf die Filter möglichst einfach ist. Zumindest aber die Anzeige der Labels muß im Client ordentlich sein. Kann man sich für die Konfiguration der Filter vielleicht noch ins Webfrontend begeben ist das einordnen der Mails Anhand der Labels dann schon ein wichtiger Punkt.

Am Ende bleibt für mich vorerst wohl nur das Webfrontend, die Hoffnung stirbt aber noch nicht, dass evtl. irgendwann jemand einen Mailclient baut der noch tiefer in Google Mail integriert ist als es die jetzigen sind.

Medien ohne Kompetenz – Netzsperren, Netzneutralität und Google Streetview

Houston wir haben ein Problem. Mal wieder. Unsere Medien taugen zu nichts. Das ist nun natürlich etwas hart und überspitzt, aber im Grunde ist es das was immer wieder klar wird. Und damit meine ich gar nicht nur das offensichtliche Problem mit einer „BILD“ aus der seit vielen Jahrzehnten jeden Tag das Blut läuft und die immer zuerst mit der Leiche gesprochen hat. Das derzeit schlimmste Problem zieht sich durch viele Schichten medialer Inkompetenz – Ausnahmen gibt es nur sehr, sehr wenige.

Wir sprechen immer wieder davon, dass die klassischen Medien Stück für Stück ihre Gatekeeperfunktion verlieren. Blogs, Microblogging, Social Networks, die Nachrichten des kleinen Mannes laufen ihnen den Rang ab. Oft wissen wir als Digital Natives von den Dingen die die Welt bewegen schon viel früher, als es unsere digital gewordenen Holzmedien berichten können. Im Gegenteil: Oft müssen sie sich selbst auf Twitter & Co. als Informationsquelle stützen. „Medien ohne Kompetenz – Netzsperren, Netzneutralität und Google Streetview“ weiterlesen

Google Chrome für Mac OSX verfügbar (Download)

Bereits vor einigen Monaten hat Google seinen Webbrowser Chrome für Windows zum Download zur Verfügung gestellt. Versionen für Mac und Linux wurden zwar angekündigt, allerdings hat man seither nur wenig davon vernommen. Jetzt ist es soweit und beide Plattformen werden von Google bedient.

Während sich die offizielle Seite zu Googles Webbrowser Chrome noch nicht weiter zu einer Mac OSX-Version des Google-Browsers äußert, macht der Downloadlink bereits über Twitter die Runde. Vorerst handelt es sich jedoch nur um einen Developer-Release, also noch keine offizielle, finale Version des Internetbrowsers. Ich hab‘ sie mir natürlich dennoch heruntergeladen und installiert. Auf den ersten Blick kann mich der Browser – wie schon in der Windows-Version – auf jeden Fall begeistern. Er ist schlank und schnell, die Umsetzung in die Macoberfläche scheint gelungen. Ein genauerer Blick am Wochenende und in den nächsten Wochen muss zeigen ob er sich schon für den täglichen Einsatz eignet oder ob noch Vorsicht angebracht ist.

Hier geht’s zum Download der Developer-Version: klick

Mehrere Gmail-Accounts unterwegs im Griff (Google Mail)

Mailplane ist die perfekte Lösung um mehrere Gmail-Accounts unter OSX in den Griff zu bekommen. Leider sieht es mit ähnlichen Anwendungen für’s iPhone oder unter Linux eher schlecht aus. Genau das sind für mich aber die relevanten Systeme für unterwegs und daher musste nun endlich eine Lösung gefunden werden um die zahlreichen Google-Accounts verwaltet zu kriegen.

Wie ich an anderer Stelle schon mehrfach erwähnt habe gibt’s bei mir für Emails seit geraumer Zeit nur noch eine Lösung: Google Mail (Gmail). Ich nutze mehrere Googlemail.com-Accounts und mittlerweile auch eine ganze Reihe Google-Accounts mit eigener Domain (Google Apps). Unter Mac OSX ist dabei MailPlane zur unverzichtbaren Anwendung geworden. Es nutzt die hervorragende Weboberfläche von Google Mail und packt sie in eine eigene Anwendung die in der Lage ist unbegrenzt viele verschiedene GoogleMail-Accounts zu verwalten und auch beim jeweils nicht eingeloggten Account auf neue Nachrichten zu prüfen. Weiterhin integriert es sich in den OSX-Desktop wie eine normale Mailanwendung: mailto:-Links in Browsern werden abgefangen, es gibt eine Growl-Benachrichtigung für neue Emails und Attachments können per Drag&Drop in eine Mail gezogen werden. Alles in allem eine für meine Zwecke perfekte Lösung.

Was mir jedoch noch fehlte ist eine Lösung um die Emails auch Unterwegs am iphone oder am Netbook (Ubuntu Linux) problemlos abfragen zu können ohne jeweils umständliches Imap-Setup pflegen zu müssen. Bei derzeit 13 Accounts ist das durchaus ein Faktor. Zumal GoogleMail nur teilweise kompatibel mit der üblichen Imap-Ordnerstruktur ist und z.B. bei Thunderbird einiges an Handarbeit erfordert, wenn man nicht unnütze zusätzliche Labels in Gmail haben will. Außerdem will ich die ansich sehr gute Weboberfläche bzw. die Mobile Version auf möglichst allen Geräten haben – da kennt man sich einfach aus und weiss damit umzugehen.

gmailmanager

Nach etwas Recherche heute morgen bin ich mittlerweile schon ziemlich weit und habe für beide Plattformen eine brauchbare Lösung gefunden. Eine richtig gute sogar fürs Netbook: Mit dem Firefox-Addon „Gmail Manager“ lassen sich ebenfalls beliebig viele Konten auf neue Emails prüfen. Die Prüfung erfolgt wie bei Mailplane ohne sich in jedes Konto erst einloggen zu müssen. Das jeweils ausgewählte Konto kann man dann durch einen simplen Klick schnell im Firefox besuchen – Auto-Login inklusive. Das Abfrageinterval lässt sich für jedes Konto getrennt einstellen. Außerdem schön: Die Einstelllungen können in eine XML-Datei exportiert werden – leider ohne die Passwörter zu den Accounts.

gmatemail1Meine Lösung für’s iPhone ist nicht ganz so schön, aber immerhin schon mal ein Anfang. Es handelt sich dabei um eine App bei der sich bis zu 6 Accounts einrichten lassen. Im Endeffekt ist der Vorang ähnlich dem Firefox-Addon. Innerhalb der App wird der mobile Safari genutzt um den Nutzer beim jeweiligen Account in die mobile Gmail-Oberfläche automatisch einzuloggen. Was leider nicht erfolgt ist eine automatische Prüfung auf neue Emails der eingetrangenen Accounts. Mit dem im Sommer erscheinenden iPhone OS3 sollte das dann theoretisch sogar ohne laufende Application möglich sein. Ob der Programmierer das aber auch in die Tat umsetzt ist fraglich. Die App nennt sich Gmate Mail for Gmail und ist für 0,79€ im Appstore (iTunes-Link) erhältlich.

Insgesamt zwei zufriedenstellende Lösungen. Vielleicht gibt’s ja für’s iPhone noch etwas besseres und ich konnte es nur nicht finden? Wenn hier jemand einen Tipp hat: immer her damit. Auf jeden Fall macht so das abfragen der Emails von unterwegs deutlich mehr Spaß.

Lesercharts.de – Blogvermessung auf Basis von Feedburner

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Ja, wir haben es getan. Trotz der aktuellen Diskussionen über die Ungenauigkeiten von Feedburner haben wir eine neue Topliste (Twitter) für Blogs in’s Leben gerufen. „Was? noch eine?“, mag sich der ein oder andere denken. Ja, noch eine. Der Grund dafür ist ganz einfach. Die Leser- bzw. Abonnentenzahlen liegen noch keiner der bisherigen Listen zugrunde – wir halten sie jedoch für aussagekräftiger als so manch andere Faktoren. „Lesercharts.de – Blogvermessung auf Basis von Feedburner“ weiterlesen

Google: Picasa für Mac OSX fertig

Lange genug hat es gedauert. Gestern hat Google den offiziellen Release der ersten Mac-Version des Desktop-Programms Picasa zur Macworld bekannt gegeben. Picasa ist der Bilderdienst mit der in meinen Augen besten Desktopapplikation. Ich habe noch keine Lösung gesehen, die sich so gut in der Kombination lokale Bildverwaltung und Webalben versteht.

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Natürlich stehen die Picasa Webalben Flickr in einigem nach, vor allem die ganzen „social“-Aspekte fehlen bei Google ziemlich, wer jedoch darauf nicht aus ist und einfach nur seine Bilder bequem verwalten und online veröffentlichen will, ist mit Picasa sehr gut bedient.

Auf den ersten Blick bietet die Mac-Version alles was man auch schon von der Windows-Version kennt. Sie scannt in vorgegebenen Verzeichnissen nach Bildern und ordnet sie auf Basis der Ordnerstrukturen in kleine Grüppchen. Jedes Bild kann einfach bearbeitet und mit Effekten getunt werden.

Derzeit steht die Mac-Version von Picasa ausschließlich in englischer Sprache zur Verfügung. Erfahrungsgemäß ändert sich das bei Google jedoch recht schnell.

Den Download von Picasa 3 für Mac OSX gibt’s hier, die offizielle Releaseankündigung hier.

Sag nein zu NoFollow – DoFollow löst die Probleme

Wie bereits im Update-Beitrag zu WordPress 2.7 angekündigt, haben einige Plugins der Anti-Nofollowfraktion nach dem Update ihren Dienst quittiert. Dieser Blog hier war deshalb kurzzeitig wieder gesäht mit Nofollow-Links. Warum ich von Nofollow als Spamschutz nichts halte, habe ich bereits vor längerer Zeit hier dargelegt und in weiteren Beiträgen im Blog ausgiebig diskutiert. Mir ist auch nach wie vor nicht begreiflich, dass man sich bei WordPress dieser „Bewegung“ angeschlossen hat und bis heute nicht mal einen Schalter dafür anbietet.

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Suchstrategie: Google mal nach Google um zu Google zu kommen

Für mich ist es seit jeher ein nur schwer begreifbares Phänomen. Ein nicht unerheblicher Teil der Menschheit gelangt nicht über die Eingabe der URL auf eine Website sondern durch suchen des exakten Namens bei Google. Es wäre in der Tat interessant wie viel Traffic weniger die Google Suche hätte, gäbe es dieses Phänomen nicht. Einen sehr großen Teil trägt dazu trägt sicher auch die Kooperation mit Firefox bei, die den Google-Suchschlitz als Standard-Startseite im beliebten Mozilla-Browser installiert. Auch bei anderen Browsern ist die Standardsuchleiste auf Höhe der Toolbar auf Google vorkonfiguriert. Das führt im Jahre 2008 zum Beispiel zu solchen Top-Suchbegriffen.

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Endlich: Google Adsense und Google Analytics kombinierbar

Wie Google gestern verkündet hat werden in Kürze Analytics und Adsense kombinierbar sein. Das bedeutet, dass über die Analytics-Statistik in Zukunft z.B. ersichtlich wird auf welchen Unterseiten die Einnahmen erzielt wurden. Außerdem lässt sich erkennen woher die klickenden Besucher kamen. Damit lässt sich der Adsense-Revenue deutlich gezielter optimieren. Ein großer Schritt von Google den viele so nicht erwartet hätten. Schließlich stehen sie gerade bei Adsense sonst eher nicht für Transparenz.

Weitere Infos im offiziellen Adsense-Blog