Immer wieder kommt Streit darüber auf, ob Blogs denn nun Zukunft haben oder nicht, ob man damit mehr als 5-10€ pro Monat verdienen kann oder nicht. Was den Bildblog so erfolgreich macht und warum Otto-Normal-Blogger nicht mit dem großen Geld zu rechnen braucht.
Wenn man als noch nicht so ganz verseuchter Suchtblogger mal versucht die Sache mit etwas Distanz zu betrachten kommt man schnell auf den Gedanken, dass der Begriff Weblog eigentlich fast gleichzusetzen ist mit dem Begriff Website – ist doch die Vielfalt und Unterschiedlichkeit der meisten Blogs so groß wie sie nur sein könnte.
Ob sich nun das Bildblog wirklich Weblog schimpfen darf oder nicht spielt dabei doch auch keine große Rolle. Wir müssen uns wohl einfach klar darüber werden, dass uns die Tatsache ein Weblog zu betreiben auf keinen Fall in irgend einer Form vergleichbar macht mit anderen (erfolgreichen) Weblogs. Die Erfolgsgeheimnisse von Weblogs sind vermutlich so gleich und so unterschiedlich wie von allen anderen Websites auch.
Was unterscheidet denn letztendlich ein Weblog von einer normalen „nicht-Weblog“-Website?
- Chronologische Abfolge von Inhalten
- Nutzung moderner Dienste (Ping, Trackback)
- Kommentare
Das war nun der primär technische Part – wie sieht es denn auf persönlicher Ebene bei den Autoren aus?
- bereitwilligeres Verlinken
- häufige Aktualisierung des eigenen Weblogs
Die letzten beiden Punkte sind meines Erachtens auch die Basis für den Erfolg der Weblogs. Freilich macht es uns Weblogsoftware einfach leicht selbst Inhalte zu veröffentlichen. Entsprechende Bloghoster machens uns noch einfacher, da hier nicht mal die Software selbst installiert werden muss. Verantwortlich für den Bekanntheitsgrad von Blogs ist aber doch letztlich nicht die Tatsache, dass es sich um solche handelt, sondern dass sie es uns leicht gemacht haben teilzunehmen und gehört/verbreitet zu werden – ziemlich unabhängig von technischen Fähigkeiten. Verantwortlich dafür ist der Blogger selbst.
Daher wage ich mal zu behaupten, dass jede halbwegs brauchbare Technologie, die uns ähnliches bietet auch ähnlich großen Erfolg haben wird. Es ist eben nur eine technologische Basis. Daher sind auch die Endprodukte nicht vergleichbar – und das ist auch gut so. Daher wird auch der eine 1-3€ pro Monat mit dem Blog verdienen (können) – andere wiederum mehrere hundert oder tausend €. Fast wie im richtigen Leben.
[tags]blog,umsatz,bekanntheit,geld,verdienen,weblogs,software,philosophie[/tags]
wieso fast? das internet ist leben pur. nirgens fühlen sich menschen leichter dazu in der lage, ihr menschsein auszuleben und sich ganz ihren gefühlen zu widmen…
auf der anderen seite ist wirtschaftlicher erfolg im internet die richtige ansprache der masse und somit zwangsläufig mainstream. die meisten blogdiskutanten kommen spätestens an diesem punkt nicht mehr mit, denn blogger reden sich beharrlich ein, sie wären ja viel besser als der mainstream.
das man dennoch geld verdienen will, ist natürlich nur noch konsequent… ;)
Aha, ein Weblog muss also Kommentare haben und „moderne Dienste“ nutzen. Nach Deiner Definition muessten ja so einige Blogs aus dieser Liste rausfliegen: http://www.technorati.com/pop/blogs/
– BoingBoing hat keine Kommentare, nur „Technorati trackbacks“
– Bei LifeHacker kommentieren geht nur wenn man auserwaehlt wird (invite only)
– Michelle Malkin hat nur Trackbacks
– Instapundit hat weder Kommentare noch Trackbacks
– Googleblog? Nix kommentieren, nur trackbacken
– Seth Godin laesst nur Trackbacks zu, Kommentare hat er abgestellt
– Go Fug Yourself, aber bitte kommentier und trackback hier nicht
– Joel schreibt zwar ueber Software, sein Blog erlaubt aber weder Kommentare noch Trackbacks
Das waren jetzt nur ein paar Beispiele aus den Top 50 bei Technorati. Nach Deiner Definition eigentlich alles keine richtigen Blogs. Das sind ja nur irgendwelche Websites, Erfolg (im Vergleich zu Blogs) duerften die eigentlich nicht haben.
Ist noch nicht lange her, da wurde Zeldman noch von Hand gecodet. Ein Blog war’s trotzdem. Meine beiden Blogs werden auch noch immer von Hand geschrieben, haben keine Kommentare oder Trackbacks. Trotzdem behaupte ich das sind Blogs.
Blogs sind eine Einstellung, eine Weise die Dinge und das Web zu sehen. Nicht irgendwelche technischen Voraussetzungen. Aber zu der Einsicht scheinst Du ja im zweiten Teil Deines Eintrags auch langsam zu kommen.
Hallo Armin,
ich glaube Du hast nicht verstanden was ich mit meinem Text sagen will. Vielleicht liest Du einfach nochmal durch und erkennst dann, dass es mir a) nicht um die Aussage ging und ich b) von Deiner Meinung diesbzgl. gar nicht so weit entfernt bin.