Mittel gegen die deutsche Spam-Plage?

Überall  wird in diesen Tagen über diesen Favicon-Spam geschrieben. Ich habe diese Mail auch bekommen. Zum ersten mal vor einigen Wochen. Da gab’s die Favicons noch für 59€. die 199€-Version hab ich vorgestern gleich 3 mal bekommen.Hier nochmal der Text für alle, die noch nicht die Ehre hatten. Der Betreff der E-Mail lautet „Achtung Fehlermeldung auf Ihren Seite“ (!)

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir haben festgestellt, dass Ihre Internetseite einen Designfehler hat.

Ihre URL besitzt kein Favicon.

Ein Favicon (von Favorit und Icon) ist ein kleines, meist 16×16 oder 32×32 Pixel großes Bildchen, welches in der Adresszeile eines Browsers links vom URL angezeigt wird und meist dazu dient, die zugehörige Website auf wiedererkennbare Weise zu kennzeichnen. Es taucht auch in der Lesezeichenleiste (Favoriten) und unter Windows beim Speichern einer Seite auf dem Desktop auf.

Fehlt die Datei favicon.ico, so kann das Fehlerlog eines Webservers bis zur Unbrauchbarkeit mit Fehlermeldungen vollgeschrieben werden, da bei jedem Seitenaufruf versucht wird, sie zu laden.

(Quelle: Wikipedia)

Wir bieten Ihnen an, Ihnen Ihr Logo als Favicon zu erstellen. Dies geschieht mit unserer speziellen Grafik-Software, welche im Zusammenspiel mit unseren Top-Designern zu einem erfolgreichen Ergebnis fuehrt.

Der Preis? Nur 199,- Euro. Sie brauchen nichts weiter zu tun, als uns Ihre Webseite zu nennen: [email protected] (Bildzusendungen von mehr als 1 MB werden abgewiesen)

Wir erstellen nach Ihrem Logo Ihr Favicon welches Sie dann nur auf Ihrer Webseite veröffentlichen müssen. Einfach in Ihren Ordner bei index.htm oder index.html kopieren. Unser Service: Sie zahlen nur, wenn das erstellte Favicon-Logo auch Ihren Erwartungen entspricht.

Ohne Aufpreis binden wir das Favicon auch gern für Sie auf Ihrer Webseite ein.

Mit freundlichem Gruss

Internet Favicon Service
Frank Baader

Die Frage, die ich mir aber dabei stelle: Wieso kann man gegen diesen offensichtlich, deutschen Spam nicht wirklich mal was unternehmen? Nur weil er eine russische Kontaktadresse angibt?

Ich verwalte hier einige E-Mail-Adressen die teilweise schon viele Jahre existieren. Das Spamaufkommen ist daher unvermeidbar groß. Den üblichen Viagra-Cialis-Spam filtern dabei zwei Spamfilter (Spamassassin Serverseitig und Thunderbird Clientseitig) recht zuverlässig aus. Was aber immer öfter durchkommt ist diverser deutschsprachiger Spam. Der nimmt in meinen Augen immer mehr zu. Noch ein Beispiel gefällig?

Zigaretten Spam

Absender ist eine .com-Adresse . Inhaber ein Immobilienunternehmen. Vermutlich gefaked. In diesem Fall geht’s auch eher um das angehängt Attachment (Preislist.zip).

Im vorhergehenden Fall wäre interessant ob es tatsächlich um ein überteuertes Favicon geht oder nur darum valide E-Mail-Adressen (Antworten) zu sammeln.

Und schon trudelt die nächste Mail rein. Diesmal mit dem kleinen Unterschied, dass die beworbene Domain auf eine deutsche Anschrift registriert ist. Effektive Mittel, anyone?

Wir bedanken Sie fur die Registrierung an der Seite der intime Bekanntschaft.

Wir bedanken Sie fur die Registrierung an unserer geschlossenen Seite „Suche den Sexpartner“. Unser Fotograf wird innerhald 24 Stunden aufkommen, um ein frechen Foto zu machen. 499 euro wurde abgebucht. Fur die Aktivierung oder das Loschen Ihrer Aufzeichnung und auch die Sichtung des Barschek installieren Sie ein Zertifikat in der Anlage.

Wir wunschen Ihnen viel Erfolg in der Suche der Sexpartner.

Mfg Unterstutzungdienst
Hxxxxx-xxxxx.net

Und nur falls jemand auf die Idee kommt – ich brauche und suche keinen Sexpartner!

Kommentare

8 Antworten zu „Mittel gegen die deutsche Spam-Plage?“

  1. Avatar von Matthias K.

    Heute Nacht hatte ich sie dann auch exakt 11 Mail in meinem Spamfilter. Die Angebote bzgl. billiger Zigaretten lagen gleich daneben. Eins muss ich meinem Mail-Provider aber lassen. Keine von den deutschsprachigen Mails hat es bisher bis in meinen Posteingang geschafft. Hut ab!

  2. Avatar von j4p4n

    Es ist wirklich nicht einfach, gegen diese Spammer vorzugehen. Die Header der e-Mail sind durchgehend komplett gefakt – das einzig wahre darin sind (soweit genannt) die IP-Adressen (hat auch nicht viel zu sagen, wenn der Rechner per Trojaner ferngesteuert wird), die Empfangszeit und (leider) der Empfänger…
    Das mit dem „deutschsprachig“ beim Spam ist auch so eine Sache. Phishing-Mails sind schon lange deutsch, inzwischen sogar in besserem Deutsch als dieser Spam. So wie da falsch geschrieben wird, glaube ich persönlich an eine Abstammung aus der ehemaligen UdSSR.
    PS: die 199,- Variante habe ich noch nie bekommen :(

  3. Avatar von Wini

    Da bin ich ja froh darüber dass ich „nur“ Viagra Mails bekomme. Würde ich doch soo gerne um „nur“ 200 € mein FaviIncon ändern lassen.

  4. Avatar von Manja
    Manja

    Im vorhergehenden Fall wäre interessant ob es tatsächlich um ein überteuertes Favicon geht oder nur darum valide E-Mail-Adressen (Antworten) zu sammeln.

    Probier es aus! Schick das mal dem Spamschlucker, der freut sich – und wird das sicher gern testen und im Blog drüber berichten. Warum soll der ganze Schund im Postfach versauern, wenn es auch lustiger geht.

    Was den Sexpartner angeht: ist denn das „frechen Foto“ nicht gut geworden? ;-)

  5. schmollo.de » Blog Archiv » Spam Surprise

    […] erheitert ja im Moment die ganze Blogspere (und noch mehr). Heute z.B. hat mir Neckermann geschrieben, […]

  6. datenschmutz.net » Update: Besonders frecher Favicon-Spam – ritchie pettauer schreibt über web 2.0, medien.kultur.technik und objects trouvés im www

    […] bin mit meiner Verwunderung über den Favicon-Spam nicht allein – das Mail macht die Runde: Frank Helmschrott fragt sich, warum’s so schwierig ist, selbst gegen deutsche Spammer etwas zu unternehmen, […]

  7. Leon Ruby

    Dulaney…

    Veteran actor William Franklyn, known for voicing the 1960s Schweppes TV adverts, dies aged 81. …

  8. Kurt Nava

    Garner…

    William Styron, whose Holocaust novel Sophie’s Choice became a film and an opera, has died, aged 81. …

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.