Das Flickr-Drama

Flickr ist nun auf deutsch verfügbar und fängt gleichzeitig an für deutsche User nur noch gefilterte Inhalte zu liefern. Alter Hut – ganz Bloghausen schreibt drüber – also ich nicht auch noch. Wer’s immer noch nicht weiß, findet hier unzählige Beiträge darüber. Was mich an der Sache interessiert ist ein anderer Aspekt.

Eines noch vorweg genommen: Ich bin und war nie Flickr-Fan. Das lag zum einen ander Performance, zum anderen an der Migrationsstrategie (alle User musste ihre Accounts zu Yahoo-Accounts machen). Aber schauen wir uns doch die aktuelle Situation an. Nach dem Ärger bei der Yahoo-Umstellung folgt nun der zweite harte Schlag gegen (jetzt deutsche, vormals alle) Flickr-User und ich sehe keinen Konkurrenten der Marketingtechnisch zuschlägt? Wo sind denn die Copycats? Gibt es sie überhaupt?

Wie regelmäßige Leser meines Blogs wissen bin ich Sevenload-Fan und für mich als jemanden der nicht all zu viele Bilder zu verwalten hat reicht Sevenload auf vollkommen aus – Viel Upload, technisch hippes Interface, Tagging, etc – was braucht man mehr. Mag sein, dass das für Flickr-Freaks nicht ausreicht, aber wo bleibt die Konsequenz? Ich lese reihenweise Beiträge in denen zum Upload von Protestbildchen getrommelt wird. Aber was bitte soll das bringen? Erwartet tatsächlich jemand die Rücknahme der neuen Filterung? Flickr macht sowas sicher nicht zum Spaß und diese Aktion dürfte ohnehin nicht für genug Wind sorgen. Aus Flickr/Yahoo-Sicht: Die Benutzer bleiben ohnehin (Wechsel evtl. zu aufwändig?), laden dafür ein paar Protestbildchen hoch die spätestens in 4 Wochen eh wieder in der Versenkung verschwunden sind und selbst wenn nicht – was solls – sind ohnehin nur ein paar hundert User.

Meine Meinung? Konsequenz zeigen und Yahoo-Account löschen. Das ist die einzige Sprache die verstanden wird – zumindest solange der potentielle Aufstand so klein ist.

Bleibt aber immer noch die Frage wo die potentiellen Copycats sind die jetzt allen deutschen Flickr->XYZ-Wechslern einen kostenlosen Pro-Account für 2 Jahre geben. Gegebenenfalls noch nen Flickr-Importer dazu und schon schwappen die Kunden über – oder doch nicht? Eure Meinung ist gefragt.

8 Gedanken zu „Das Flickr-Drama“

  1. Copycats: Don Dahlmann hat eine ganz brauchbare Übersicht gepostet.

    Yahoo: Löschung des Yahoo Accounts wäre tatsächlich am konsequentesten. Je nachdem hängt da bei vielen Leuten allerdings ihre halbe Onlineidentität mit dran (E-Mail, del.icio.us, Flickr, Upcoming, MyYahoo, MyBlogLog,…); muss ich mir selbst einfach noch mal überlegen.
    Vielleicht sollte man sich auch einfach mal grundsätzlich Gedanken darüber machen, wieviele Dienste man bei einer Firma in Anspruch nehmen möchte – ich sage nur Google – oder ob man nicht frühzeitig über Alternativen nachdenken sollte. Ich schließe mich dabei mal selbst nicht aus.

  2. Meiner persönlichen Meinung nach wird Flickr nicht so gut innerhalb von wenigen Stunden reagieren können und die Leute glücklich stimmen. Dazu ist zuviel Zeit vergangen – aber das kann jedem passieren! Außerdem kann negative PR hierbei recht sein, denn die Printmedien reagieren sehr stark auf Flickr, was als Foto-Plattform vorher kaum ein medienwirksames Thema war.

    Und ganz nebenbei – Ich fände es sehr schwierig, einen Pro-Account zu verteilen, wenn sowieso schon alles kostenlos angeboten wird… ;)

  3. sorry frank aber du machst es dir ja wirklich sehr einfach! ich hab 20 euro hingeblättert und jetzt von einem zum anderen tag den account löschen halte ich für extrem beschränkt! lassen wir flickr ein wenig zeit und dann sehen wir weiter

    protestieren kann man weiter!
    und glaub mir ;) ich werde meine persönlichen konsequenzen ziehen! und da bin ich doch bestimmt net alleine

  4. Das so ein Protest nicht viel bringt weil Flickr auf die „paar“ deutschen User verzichten kann und das ganze wohl, so wie unser Ex-Bundeskanzler Kohl es am liebsten tat, mit Aussitzen löst, da stimme ich dir voll zu. Flickr ist einfach zu groß als das die sich ernsthaft daran stören würden wenn einige Accounts verlustig gehen. Selbst wenn es Pro-Accounts sind.
    Und Yahoo-Account löschen? Wie schon Carsten Pötter schrieb, an so einem Account hängt oft mehr dran als eine Email-Adresse und ein paar Logins. Zude,m stellt sich auch hier die Frage in wie weit es Yahoo stört wenn plötzlich 5.000 oder 10.000 Accounts gelöscht werden.

    Ich habe schon frühzeitig begonnen mich nicht nur auf ein (Flickr-) bein zu stellen und habe noch Konten bei Zooomr und 23hq. Seit einigen Wochen nutze ich auch noch Sevenload.
    Die Frage „Was ist denn wenn…“ hatte ich mir schon bei der Übernahme von Feedburner durch Google gestellt als jede Menge Blogger vollmundig verkündeten das sie nun ihren Feedburner-Account löschen würden. Ich verweise an dieser Stelle einfach mal auf meinen Kommentar bei Stefan Evertz, in dem ich eben genau dieses Problem schon angesprochen habe (merkwürdigerweise genau am Beispiel Flickr)

    Für mich steht fest das ich meinen Flickr-Account nicht löschen werde. Ich bin einfach zu faul die im Blog verwendeten Bilder woanders hochzuladen und die Links auszutauschen.
    Aber ich werde mir in Zukunft verstärkt Gedanken darüber machen ob ich mich überhaupt in irgend einer Art und Weise noch einmal in eine Abhängigkeit von einem externen Dienst begebe. Das gilt genauso für Sevenload. Community hin oder her, irgendwann wird anscheinend jeder Webdienst von irgendeinem „Bösen Großen“ aufgekauft oder macht ethisch nicht vertretbaren Unsinn den man nicht durch seine Mitgliedschaft unterstützen darf, wenn man weiterhin politisch korrekt sein möchte.

    Manchmal liegt mir ein „Ätschbätsch, hättet ihr euch vorher überlegen sollen“ auf der Zunge.

  5. Pingback: Flickr: Wohin wandert die deutsche Blogging-Szene? :: frank huncks blog
  6. Tja, ich denke auch momentan „back to the roots“ – früher hat man seine Bilder selbst gehostet. Wenn man sich externen Dienstleistern anvertraut, muß man damit rechnen, daß sich der Wind dreht und hier und da eine Bauchlandung unvermeidbar wird. Bin gespannt wie sich Flickr die nächsten Tage verhält und werde dann entscheiden. Meinen Pro-Account werde ich sicher nicht verlängern.

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