Irgendwie kommt’s mir beim lesen diverser englischer Blogs immer mehr so vor, als würde da gerade was falsch verstanden werden. In den letzten Monaten war immer wieder die Rede vom Google OS – von einem mehr oder weniger web-basierten Betriebssystem.
Google würde mit seinen diversen Office-Applikationen ja mehr oder weniger darauf hin arbeiten. So falsch ist das ja nicht, kann man doch letztlich mit Mail, Docs & Spreadsheets, Talk und Groups schon fast ein Business inkl. Kommunikation betreiben. Was dann aber so langsam aus dem Thema Web-Betriebssystem wurde sieht doch eher nach Spielzeug aus, als nach nützlichem Instrument. Zumindest kann ich mir derzeit keine Zielgruppe vorstellen, die ernsthaft einen Flashdesktop brauchen kann, der aussieht wie ein Windows-Desktop. In erster Linie geht es doch bei webbasierten Arbeitsplätzen nicht um die Spielzeugoptik, sondern um den einfachen Nutzen oder? Der dürfte unter aufwändigen Oberflächen mit Flash (die wirklich nicht die schnellsten sind) merklich leiden.
Erst heute wieder ist bei Techcrunch von Jooce zu lesen, die einen solchen Flashdesktop zur Verfügung stellen. Gleich mehrere dieser Anbieter sind auf den Markt geschossen nach dem Echo außerhalb von Techcrunch zu urteilen, ist die Begeisterung bei den Massen eher gering.
Mal ehrlich – wozu? Mal emotionslos betrachtet ist das ja nichts anderes als eine andere Navigationsstruktur verbunden mit einer etwas anderen Darstellung auf Websites. Durch freies umherschieben der Elemente kann ich quasi aus einer Website ein Schreibtischchaos machen. Emotional betrachtet, mag das den ein oder anderen begeistern, der dürfte aber spätestens bei der vermutlich sehr schwachen Performance merken, dass es viel einfacher wäre jetzt auf einer stinknormalen (mit Ajax-Effekten behafteten) Website rumzuklicken.
Bin ich da etwas konservativ und sehe den großen Gewinn nur nicht, oder gibt es ihn tatsächlich nicht?
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