Am letzten Donnerstag kamen die letzten Teile des bestellten PCs hier an. Nach einigen Schwierigkeiten beim Versand (Alternate hatte verschwitzt das zweite Paket an Trans-o-flex zu übergeben) kamen alle Teile unbeschadet hier an. Im Großen und Ganzen bin ich sehr zufrieden mit Alternate. Neben dem fast unschlagbar günstigen Preis der einzelnen Teile, war der Service zu jeder Zeit in Ordnung. Das gleiche gilt für den Versender Trans-o-flex. Es fehlt dort zwar die Möglichkeit den Paketstatus online zu tracken (offenbar nur für registrierte Großkunden), die Hotline ist aber gut erreichbar, sehr freundlich und kompetent.
Nach kurzer Zeit, befreit von Verpackungsmüll und einige Schraubenzieherumdrehungen später, waren die Einzelteile recht zügig zusammengebaut. Bis auf ein kleines Problem mit der Grafikkarte lief der Zusammenbau auch äußerst Reibungslos. Dabei handelte es sich um ein Problem, dass ich bisher bei fast jedem PC hatte. Grafikkarten haben offenbar die chronische Krankheit nicht perfekt zu passen. Zumindest ist es nun wiederholt so, dass die Abstände zwischen Motherboard und Gehäuse nicht perfekt zur Größe der Karte passen. Ein klein wenig Gewalt war nötig um das Video-Monster in seine Position zu zwängen – nun aber sitzt sie.
Die anschließende Windows-Installation verlief Reibungslos. Etwas seltsam geartet schien die Problematik bei der Linux-Installation. Augenscheinlich gab es erstmal gar kein Problem, außer der Tatsache dass beim Einrichten des Netzwerks keine DHCP-Daten abgerufen werden konnten. Mir war aber bereits bekannt, dass für die Funktion des Onboard-Netzwerkadapters etwas Handarbeit nötig sein würde. Nach der Installation war die Überraschung dann groß, dass die Netzwerkkarte erkannt wurde. Leider kam jedoch dennoch keine Netzwerkverbindung zu stande, weil angeblich kein Kabel angeschlossen war. Etwas mehr Recherche ergab, dass der mittlerweile verbaute Realtek-Chip sehrwohl auch unter Linux ohne Probleme erkannt wird, aber aus irgendwelchen Gründen nicht aus dem Schlaf erweckt werden kann.
Das Problem besteht aber nur mit parallel installiertem Windows, da das MS-Betriebssystem per Default meint den Netzwerkadapter beim Herunterfahren deaktivieren zu müssen um Wake-On-Lan zu deaktivieren. Das führt u.a. auch dazu, dass der im Bios integrierte Netzwerktest nicht mehr funktioniert. Biegt man Windows so um, dass dieses deaktivieren nicht stattfindet (Infos hier), funktioniert das Netzwerk auch unter Linux (Ubuntu). Danach verlief alles ziemlich problemlos und mein erster echter Umzug einer Linuxinstallation zeigte wieder einmal, wie sehr es sich gelohnt hat auf das freie Betriebssystem umzusteigen. So gut wie alle Einstellungen diverser Programme befinden sich in einem zugehörigen Ordner im Homeverzeichnis (z.B. .purple für Pidgin, .mozilla-firefox für den Firefox, etc.) und können einfach übernommen werden. Somit waren wenige Minuten nach der Installation Firefox, Thundbird und Pidgin inkl. aller Kontakte, Plugins und Einstellungen betriebsbereit. Das gleiche gilt für diverse FTP-Programme, Texteditoren und andere Tools. Eine klasse Sache, wenn man bedenkt wie lange alleine diese kleinen Anpassungen nach einer Windows-Neuinstallation immer gedauert haben.
Die Performance des neuen Systems ist sehr beeindruckend und vor allem beeindruckend ist der Unterschied zwischen Linux und Windows. Der gefühlte Geschwindigkeitsunterschied bei diversen alltäglichen Desktoparbeiten ist noch größer als mit dem alten PC. So oder so aber dürften das genug Reserven für weitere 2-3 Jahre sein. Ein einziges kleines Problem besteht noch durch die Belüftung des Gehäuses. Derzeit befindet sich nur hinten und oben jeweils ein 12cm-Lüfter wodurch der enstehende Luftstrom noch zu gering ist um die passiv gekühlte Grafikkarte unter Last ausreichend zu kühlen. Vorrübergehend liegt nun ein 80mm Lüfter am Boden, der nach oben hin den Kühler der Karte „anfönt“ – in den nächsten Tagen werden noch 1-2 92mm-Lüfter rechts vorne Platz finden. Ob das für einen Luftstrom ausreicht, muss sich dann zeigen. Dazu evtl. später noch mehr.
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