Amerika hat gewählt – Barack Obama heisst der Sieger. Soweit nichts neues und nichts was man noch dringend erwähnen muss. Nicht unerwähnt darf aber bleiben, dass das Internet im Wahlkampf von Barack Obama keine kleine Rolle gespielt hat. Über seine mySpace, Facebook und sonstigen Profile hat der Demokrat im Laufe des Wahlkampfs mehrere Millionen Fans/Freunde/Buddies angehäuft.
Auch bei FlickR ist er bzw. sein Team vertreten und soeben ist mir ein Album mit Bildern aus der Wahlnacht in die Finger gefallen. Im Nachhinein muss ich zugeben, dass ich ehrlich überrascht war, wie intensiv und geschickt die Möglichkeiten des Webs für die Kampagne genutzt wurden. Auch wenn ich es hoffe, aber ich glaube – wie Nico – nicht, dass man es schafft für den Bundestagswahlkampf ’09 auch nur einen winzigen Teil davon erfolgreich zu adaptieren. Ebenfalls wird man es wohl nicht schaffen auch nur ansatzweise so viel Begeisterung für einen Politiker auszulösen.
Da würde ich die Politiker aus Deutschland gerne mal sehen, die die am liebsten alles verbieten würde was im Internet gut ist – und keinen blassen Schimmer davon haben – und dann auch noch solche Dienste nutzen.
So würde ich das sehen mit dem Internet, wenn bei „Killerspiel-Spielen“ schon so ein Aufstand gemacht worden ist…
Die Berater unserer Politiker wissen warscheinlich nicht mal das es Twitter gibt und selbst wenn, dann denken sie bestimmt: „Achja Twitter ist doch Englisch…“
Weit hergeholt ich weiß… aber so seh ich dit ;)
Man braucht das auch nicht zu adaptieren. Jedes Land ist zum Glück noch etwas anders, sogar jeder nationale McDonalds. Ehrlich, eine wichtige Bedeutung von „Change“ ist auch, dass wir jetzt endlich aufhören, hechelnd allem von Amis Vorgemachtem nachzurennen
Irgendwie hab ich mit dieser Reaktion gerechnet. Es ist irgendwie immer ein guter Vorwand darauf zu pochen, dass wir anders sind und ja nicht alles so machen müssen wie die Amis.
Das ist auch immer eine gute Ausrede um nichts ändern oder gar modernisieren zu müssen.
Der Vorteil beim Nachmachen ist ja, dass man sich das Positive rauspicken kann. Ob die Art von Wahlkampf 2.0 vorteilhaft ist, kann ja jeder selber beurteilen. Ich finde ja. Passt natürlich nicht zu jedem Politiker. Zu Obama hat es gepasst – zu McCain nicht.
Ich empfinde die Raumaufteilung und Einrichtung auf dem Foto ziemlich häuslich und Bürgernah, ohne jetzt zu wissen wie eine amerikanische Durchschnittswohnung aussieht (sieht jedoch sehr AL Bundy like aus ;) ).
Die Nutzung aller möglichen Kanäle fand ich auch krass, viel mehr würde mich nur interessieren ob die ganzen Versprechen gehalten werden. Einige Versprechen hat er ja schon auf die zweite Legislaturperiode verschoben. ^^
Ist eigentlich irgendjemanden aufgefallen, dass der Bush so gut wie garnicht in den Medien war? Normalerweise unterstütze doch „Der Alte“ den Neuen oder nicht?
So habe mein Zeug nochmal durchgelesen und finde man kann es missverstehen. :D
Mit der Alte unterstützt den Neuen meinte ich natürlich Bush sollte doch während der ganzen Promotion McCain unterstützen.. Peace und so.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass hierzulande innerhalb der nächsten 20 Jahre ein auch nur halbwegs so perfekt inszenierter Wahlkampf geführt wird. Das liegt zwar vielleicht auch darin begründet, dass unser Wahlsystem anders funktioniert und dass die Budgets und vor allem das Fundraising lange nicht so dicke ist, wie in den USA – aber trotzdem denke ich, dass man mit einer derart ausgefeilten Strategie nicht nur die Jungwähler begeistern kann … von daher wäre es wirklich angebracht, dass auch die deutsche Politik anfängt, neue Medien und vor allem Gepflogenheiten zu adaptieren und sich wenigstens für ein Quäntchen Neuerung öffnet. Das würde der Politik aber im Allgemeinen auch nicht schaden … :-)
Stimme dem Beitrag zu – das Web bietet einfach neue Möglichkeiten nicht nur der Kommunikation zum Wähler, sondern auch des Dialoges. So hat Obama ja nicht nur z.B. seine Reden im Internet sehr gut angeboten (und damit Menschen die Chance gegeben, sich damit diskutierend und kommentierend auseinander zu setzen), sondern auch seine Spendengewinnung maßgeblich auf das Internet gestützt (statt den früheren Konzepten der wenigen Großspender).
Auch das Wahlergebnis hat ihm Recht gegeben – er hat auch bei solchen Gruppen zugelegt, die ihm bzw. generell demokratischen Kandidaten kritisch gegenüber standen.
(Wer mag, eine Auswertung der Exit-Polls:
http://religionswissenschaft.twoday.net/stories/5305980/ )
Also, ich finde, das Internet hat auch der Demokratie noch einiges zu bieten, wenn sowohl Wähler wie Politiker kritisch-konstruktiv damit umgehen.