The next best thing: iPhone 2.0

iPhone 2.0Ja genau »the next best thing». Das iPhone ist mit diesem Schritt wirklich das nächste beste Ding in meinen Augen. Nein, nicht (unbedingt und nur) das iPhone 3G, das gestern auf der WWDC08 vorgestellt wurde. Natürlich hat es die bereits erwarteten Features: UMTS/HSDPA (3G), GPS und eine längere Akkulaufzeit, aber das ist nicht das was es eigentlich so genial und zum nächsten besten Ding macht.

Der wirklich große Sprung wird die neue, vermutlich ab Juli verfügbare Software iPhone 2.0. Diese neue Version erfindet das iPhone für einige komplett neu, da sie Möglichkeiten eröffnet die bisher nicht möglich waren – zum Teil mit noch keinem mobilen Gerät. Zum einen sind das neue eingebaute Funktionen – zum Beispiel für den Enterprise-Bereich, wie Exchange-Anbindung, Push-Email/Contacts/Calendar. Zum anderen ist das aber vor allem das lange erwartete SDK das es externen Entwicklern endlich erlaubt (angeblich sehr einfach) neue Applikationen für das iPhone zu erstellen UND sie direkt über iTunes zu verteilen (kostenlos oder gegen Geld). Das eröffnet einerseits den großen Diensten wie eBay und Typepad (beide haben die erste Anwendung auf der WWDC vorgestellt) eine eigene iPhone-Schnittstelle in Form einer Applikation zu schaffen und damit die Nutzung ihres Dienstes auf diesem Client stark zu vereinfachen und andererseits eröffnet es einen komplett neuen Markt für z.B. Spieleherstellter. Auf der WWDC haben Sega und andere bereits erste Spiele vorgestellt.

iPhone 2.0 AppsAuf den ersten Blick fragen sich nun vielleicht viele, was das denn soll – Spiele auf einem Telefon – das hat doch so richtig noch nie funktioniert. Naja, das iPhone bietet nicht nur bessere grafische Möglichkeiten, als das bei bisherigen Handys so der Fall war, nein es bietet mit den Acceleration Sensors auch eine komplett neue Steuerungsmöglichkeit. Durch kippen und drehen des Geräts werden Sensoren ausgelöst die es z.B. ermöglichen eine Kugel durch einen Parcours zu lotsen oder einen Rennwagen Lenkrad-ähnlich zu steuern.

Weiterhin wird das iPhone durch das hochwertige Display und das innovative Bedienkonzept in Zukunft für so viele Anwendungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen – nicht zuletzt weil es (angeblich) ein leichtes für Entwickler sein wird die Anwendungen herzustellen.

Noch kurz ein Wort zu den Enterprise-Features: Ich bin in diesem Segment nicht zuhause und mit Sicherheit gibt es immer noch eine Menge Möglichkeiten die das iPhone nicht bieten wird, aber die Integration von Exchange-Diensten (inkl. globales Adressbuch, Sync von Kalender, Aufgaben etc.), VPN (Zusammenarbeit mit Cisco), diverse zusätzliche WiFi-Verschlüsselungsmöglichkeiten) und Push-EMail etc. sind definitiv ein großer Schritt vorwärts und dürften den Kollegen von Blackberry das Leben deutlich erschweren.

iPhone und Mobile MeNur teilweise mit dem iPhone zu tun hat ein weiteres neues Produkt von Apple: Mobile Me. Es löst das bisherige .mac ab und bietet einiges mehr. Zum einen wächst der Speicherplatz bei gleich bleibendem Preis ($99,90/Jahr) von 5GB (+5GB Mailspace) auf 20GB, zum anderen gibt’s neben der neuen Domain (me.com) nun auch die Synchronisierungsmöglichkeit mit Windows-PCs und – und das ist eigentlich das beste – es gibt in Zukunft Push-Email/Contacts/Calendar. Der Presenter auf der WWDC hat es „Exchange for the rest of us“ genannt. Und genau das soll es wohl sein. Es zielt darauf ab seine Daten (Email, Adressbuch, Kalender) immer und überall verfügbar und snychron zu haben, ohne sich darum kümmern zu müssen. Damit ist es auch kein Problem mehr, privat ein Macbook, in der Firma den Windows-PC und unterwegs das iPhone auf einem Stand zu haben – schnurlos. Es braucht also keine ständige PC-Verbindung mehr. Vermutlich hat man auch aus diesem Grund beim iPhone 3G den Cradle/Dock weggelassen. Die Synchronisierung bei Mobile Me läuft komplett Wireless – jedes Device synchronisiert sich ausschließlich über den Online Service. Angeblich funktioniert das ganze übrigens sogar mit Outlook… „It works just like ActiveStink, errrrm ActiveSync“ um es in den Worten des Presenters zu sagen.

Weiterhin stehen diese Push-Notifications auch 3rd-Party-Applications zur Verfügung (ab September als Update zum SDK). Also denen, die in Zukunft Anwendungen über iTunes ausliefern. Welche Möglichkeiten das wiederum eröffnet, muss man wohl nicht sagen.

All das sollte nun verdeutlichen warum ich die iPhone-2.0-Software für das »next best thing« halte. Wer die Aufzeichnung der WWDC anschauen möchte, findet hier den Quicktime-Stream.

Nachtrag, weil ein paar Rückfragen über Jabber & Co kamen: Ich dachte es steht heute eh in hunderten Blogs und ich brauche es nicht erwähnen, aber es kann ja nicht schaden: Das neue iPhone 3G wird am 11. Juli in 22 Ländern (u.a. auch in der Schweiz *g*) ausgeliefert und wird angeblich (Update: „fast überall“ – siehe Kommentare) maximal $199 kosten. Das wären nach heutigem Kurs gerade mal gut 125 Euro. Außerdem wäre das wohl das erste mal, dass ein Apple-Produkt nicht den Dollar-Preis in Euros kostet – wir werden sehen. „Within the next months“ – also innerhalb der nächsten Monate soll das iPhone 3G dann in 70 Ländern verfügbar sein. Ob die Produktionskapazitäten auch halten, was Steve Jobs auf der WWDC versprochen hat, wird sich zeigen.

22 Gedanken zu „The next best thing: iPhone 2.0“

  1. naja ok 5GB Mailspace + 5GB Disk – in der Präsenation wurde von 20GB „for all those files“ gesprochen. Wer weiß schon was es wirklich heisst, aber auf jeden Fall stehen für die Files bisher nur 5GB zur Verfügung.

  2. Noch mal Einspruch: Die 10 GB kannst du frei verteilen. Der Mailspace darf minimal 30 MB sein, den Rest kannst du für die iDisk nutzen. Oder umgekehrt.

  3. Und wieder mal macht sich Apple bei mir unbeliebt.
    Ein Witz, dass ich als ipod touch-Besitzer für das Update 10 Dollar zahlen soll! Unverschämt, erst recht, wenn man bedenkt, dass man schon mal für ein Update zahlen musste (ich glücklicherweise nicht, da mein touch neuer ist)

    Aber noch ’ne Frage: Der neue iphone-Preis ist wirklich nicht schlecht, aber wie kommst Du zu der Annahme, dass diesmal die 1:1-Umrechnung von Dollar zu Euro nicht angewandt werden sollte? Wäre schön, aber ich konnte das nirgends rauslesen.

  4. durch die Formulierung von Steve Jobs… wörtlich weiß ich’s nicht mehr aber sinngemäß „the iphone will nowhere cost more than 199 dollars“. Nachzuvollziehen über den Videomitschnitt der Keynote – ziemlich zum Ende.

  5. ok ich muss mich selbst korrigieren. Hier nochmal der genaue Wortlaut (bei 1:40:30):

    „…. and in almost every one of these countries the price is a maximum of 199…“

    das »almost« ist mir beim ersten zuhören wohl entgangen… wenn das mal keine Absicht war ;-)

  6. Hmm klingt zu schön um wahr zu sein.
    Ich behaupte mal es bleibt beim 1:1.
    Apple wird dann behaupten, da das aufgrund von Steuern, Fractkosten blablabla ja auch nicht mehr als 199 Dollar sind….

  7. Es gibt ja mittlerweile Gerüchte, dass das Iphone bald für alle Netze erhältlich sein soll, auch subventioniert. Wenn das der Fall wäre, hätten wir bald einen neuen „Quasi-Standard“ im Handymarkt – Iphone. Folge: Die ersten mobilen Internetflatrates kämen auf >> Immer mehr Menschen nutzen ihr Handy auch unterwegs zum surfen.
    Das wäre ein großer Paradigmenwechsel. Dadurch würden sämtliche Portale mit regionaler Ausrichtung ein Comeback erleben und der Markft für lokale Informationen im Internet aufblühen wie kein anderer.

  8. Pingback: vernetzt | iPhone 3G
  9. Ich habe vereinzelt von den Gerüchten gehört, glaube aber nicht wirklich dran. „Die ersten mobilen Internetflatrates“ gibts übrigens schon lang. Den Quasi-Standard meines Erachtens auch. Das iPhone besetzt ja jetzt schon eine Marktposition die quasi unantastbar ist – zumindest kommen die ganzen angeblichen iPhone-Killer nicht wirklich ran.

    Die Location-based-services werden auch ohne offizielle Netzöffnung bald ganze neue Dimensionen annehmen. Ich vermute dass die inoffizielle Verfügbarkeit in allen Netzen zusammen mit der ohnehin schon hohen Verbreitung ausreichen wird um dem iPhone langfristig einen Marktanteil zu geben, der den Einsatz dieser Dienste lohnenswert macht.

  10. Inwiefern wird T-Mobile denn seine Tarife ändern? In der Pressemitteilung ist davon die Rede, dass sie sich freuen, das iPhone preiswerter zur Verfügung stellen zu können. Hoffentlich ist damit nicht nur der neue Preis seitens Apple gemeint…

  11. Folgender Link sollte interessant sein:
    http://www.t-mobile.de/iphone/showTariffs.do;jsessionid=A5578A80BDEE0C3CEFD9CFA352E37783.hiro1_ds77901a

    An den monatlichen kosten hat sich nicht viel verändert – nur dass de Leistungsfähigkeit gestiegen ist. Aber die Anschaffungskosten sind rund um einen 100er Euro günstiger geworden.
    Ich bereue es bis jetzt, jemals ein Apple-Fan gworden zu sein. Derzeit gibt es, so denke ich, kein anderes Unternehmen, das so innovativ und zukunftsorientiert ist, wie Apple.

  12. Wenn der T-Mobile Tarif nur nicht so unverschämt teuer wäre. Die Applemaniacs rechnen sich das ja immer schön, doch objektiv betrachtet ist steht die Leistung in keinem Verhältnis zum Preis. Im nahen Ausland geht es doch auch günstiger.

    Ich warte auf Google Android Phones, die werden nicht mit Knebelverträgen verbunden und werden ad hoc mehr (freie) Anwendungen haben als das iPhone.

  13. Richtig, das mit den Tarifen ist so eine Sache.
    Ich hab zwar vorher auch 25€ bezahlt, wohlgemerkt ohne „Internet“ und sehe die 29€ für den kleinen Tarif jetzt als nicht sooo teuer, aber wenn man das mal mit anderen Anbietern vergleicht…

    Und zum Apple-Fan: Ich bereue das ebenfalls absolut nicht und spare fleissig auf ein MacBook Pro (momentan hab ich ein Acer mit Vista Home Premium…). Das Einzige was ich daran bereue: Dass ich nicht früher in den Apfel gebissen hab.

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