Ich kann gar nicht mehr so wirklich sagen woran es genau lag, aber letztes Wochenende hatte ich mal wieder so richtig die Schnauze voll von Windows. Nach einigen Problemen und Zickereien war meine Hassliebe zum Betriebssystem aus Redmond endgültig überstrapaziert. Mir ist der Kragen geplatz und ich habe kurzen Prozess gemacht.
Seither läuft nun auch auf meinem Desktop Ubuntu-Linux und ich bin mehr als begeistert und vor allem überrascht bzgl. des recht problemfreien Umstiegs. Ich sollte dazu sagen, dass ich nun bereits seit einigen Wochen Ubuntu auf dem Laptop installiert habe und da dort seit kurzem auch WLan problemlos läuft habe ich’s in den letzten Wochen recht häufig benutzt. Ansonsten beschränken sich meine Linuxkenntnisse primär auf Administrationsarbeiten an diversen Servern, die ich in den letzten Jahren betreut habe.
Natürlich kann ich nicht von heute auf Morgen komplett auf Windows verzichten aber 90% meiner täglichen Arbeit werde ich nicht mehr unter Windows erledigen. Zu den Dingen, für die ich (vorerst) weiterhin Windows bemühen muss gehören grafische Arbeiten (Photoshop). Die Linuxalternative Gimp ist mir noch etwas suspekt und ich brauche da noch etwas Zeit um mich entsprechend einzuarbeiten. Ich bin jedoch zuversichtlich gestimmt, dass Gimp für meine Zwecke vollkommen ausreichen wird. Außerdem gehört z. B. Homebanking (via HBCI) zu den Dingen, für die ich bisher unter Linux noch keine Lösung gefunden habe (allerdings auch nicht richtig gesucht). Beim Download des Windowstreibers für meinen Kartenleser ist mir jedoch der vom Hersteller (Reiner SCT) zur Verfügung gestellte Linuxtreiber (GPL) aufgefallen – sehr löblich.
Ansonsten bin ich sehr positiv überrascht wie einfach alles mit ein paar wenigen Grundkentnissen zu erledigen ist. Auch ist es schön zu sehen wie ähnlich sich Thunderbird, Firefox, Skype und OpenOffice auf den beiden unterschiedlichen Plattformen (Windows und Linux) sind. Die Bedienung aller Programme funktioniert nahezu gleich. Die Grundausstattung ist somit direkt vorhanden. Gewöhnungsbedürftig ist noch der Aufbau der kompletten Datenstruktur, letztendlich lässt sich aber alles wunderbar in’s bisher eher Windowslastige SoHo-Netzwerk integrieren.
Ein paar Herausforderungen stehen noch an:
- ordentlichen FTP-Client (GUI) finden (multithreaded transfer wäre genial)
- Drucker installieren
- ordentliche php-IDE finden
- Roboform-Ersatz erbeten (gibt’s wohl nicht)
Ansonsten bin ich zuversichtlich in nicht all zu ferner Zukunft Windows wirklich nur noch in Minimalinstallation für das ein oder andere Spielchen irgendwo laufen zu lassen. Vom Desktop-PC fliegts definitiv bald komplett runter (derzeit noch Dualboot).
Jedem, der gerne mal schnuppern möchte, kann ich Ubuntu wärmstens empfehlen. Ich werde versuchen in den nächsten Tagen zu dem Thema auf dem FreiBlog einen Artikel zu veröffentlichen, der sich dem leichten Einstieg in Linux mit Ubuntu und kostenlosen Informationsquellen aus dem Netz widmet.
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