Die Jungs der Codeweavers – bekannt für kommerzielle Windows-Emulation auf Basis von Wine (CrossOver) – haben sich dran gemacht einen Chromium-Unix-Port für Mac OSX und Linux zu basteln. Das Ding nennt sich CrossOver Chromium und ist kostenlos zum Download verfügbar. Man weist allerdings deutlich darauf hin, dass es sich bei der aktuellen Version um eine „Proof of concept“-Version handelt, die keinesfalls als Haupt-Browser betrieben werden sollten.
In erster Linie dient CrossOver Chromium dafür zu zeigen wie schnell und einfach Windows-Applikationen mit Hilfe von Wine in Programme für Mac OSX und Linux verwandelt werden können.
Nach einem kurzen Test kann mich CrossOver Chromium auf dem Mac ungefähr so begeistern wie ich das von den meisten anderen Wine-Applikationen unter Linux schon gewohnt bin: gar nicht. Die Initialisierung beim ersten Start dauert recht lange (gefühlt ca. 5 Minuten), der gesamte Browser läuft eher hakelig, beim ändern der Browsergröße flackert das ganze Fenster. Die Optik scheint man zu 95% hinbekommen zu haben, von der Geschwindigkeit und dem smarten Handling, für das Google Chrome unter Windows geliebt wird, ist jedoch nicht mehr viel übrig geblieben. Und das Rendering der Webseiten… naja, seht selbst auf dem Screenshot.
Wichtig für Mac-User: Es gelten die Windows-Tastenkombinationen. Ein neues Tab öffnet man somit durch Strg+T und nicht durch Cmd+T, Cmd+W schliesst dadurch z.B. auch den kompletten Browser anstatt des aktuellen Tabs. Die übrigen Funktionen (v.a. Omnibar) scheinen weitestgehend vorhanden zu sein. Insgesamt ein Versuch auf dem man auch gut verzichten kann, wer’s dennoch ausprobieren will, der sollte sich aktuell auf nicht gerade überragende Downloadgeschwindigkeit gefasst machen. Das ganze scheint gerade die große Runde zu machen.
Infos und Download von CrossOver Chromium
via Nico Lumma, LuisGray und Lifehacker
Ich werde unter Linux ein solches Wine-Konstrukt nicht installieren, und ich erwarte von Google schlicht, dass man eine native Linux-Version dieses Browsers entwickelt.
Wine ist eine zugegebenermaßen gelungene und bisweilen sehr nützliche Behelfs-Krücke, um native Windows-Software unter Linux laufen zu lassen.
Es ist in meinen Augen keine Plattform, um sich wohlfeil die Entwicklung nativer Versionen für Linux zu ersparen.
Wie kommst Du denn darauf, dass das hier so sein sollte? Ich sehe hier keinerlei Zusammenhang zu Google. CrossOver ist meines Wissens weder mit Google verbunden noch hat Google jemals gesagt, dass sie keine Linux- oder Mac-Version veröffentlichen wollen. Eigentlich haben sie genau das Gegenteil gesagt.
Ich bezog meine Bemerkung direkt auf die angekündigte Linux-Version von Chrome, von der ich eben erwarte, dass sie nativ ist und nicht auf Wine aufsetzt wie z.B. Picasa für Linux.
So eine CrossOver-Geschichte wie beschrieben mag ansonsten durchaus ein interessanter „Proof of Concept“ sein.
Google ist sowas von faul, lässt die Arbeit Dritte machen. Bäh!
Picasa ist ein hervorragendes Beispiel, wie man es nicht machen sollte. Google Earth ist jedoch nativ nach Linux portiert. Daher will ich mal hoffen, dass dies mit Chrome auch passiert.
Anyway, zum Testen habe ich diese Wine-Krücke mal installiert. Aber glücklich bin ich damit nicht, zumal mich Chrome oder Chromium bisher noch nicht überzeugen konnte…
das werde ich gleich mal testen. sehr interessant