Wer eine Mobile Datenflatrate von Moobicent (Vodafone-Netzwerk) oder MoobiAir (T-Mobile-Netzwerk) nutzt hat unter Mac OS X derzeit noch das Problem die dort standardmässig aktivierte Datenkompression nicht abschalten zu können. Die mitgelieferte Software unterstütz dies nicht, Tools die mehr Komfort bieten gibt es leider nur für Windows (MWConn).
Es gibt jedoch eine recht solide Lösung für Mac OS X und Linux, die allerdings ein klein wenig aufwändiger ist. Es handelt sich dabei um ein kleines Perl-Script, dass man einfach nach dem Aufbau einer Verbindung ausführen muss und die Datenverbindung ist bis zum Schluß unkomprimiert. Bilder erscheinen damit wieder in voller Qualität und lassen sich auch ohne Qualitätsverlust hochladen. Gelade letztere Einschränkung kann sehr nervig sein, wenn man eben mal mobil vom Laptop aus ein paar Fotos zu Flickr hochladen will.
Und so geht’s
Um das Script starten zu können, benötigst Du zuerst ActivePerl. Den kostenlosen Download der dmg-Datei gibt’s hier. Möglicherweise funktioniert der Direktlink nicht, dann musst Du Dich selbst zum Download durchklicken. Nach dem Download kann das Image eingehängt und ActivePerl mittels dem beiliegenden Installer per Doppelklick installiert werden. Linux-User können auch diesen Schritt überspringen, Perl ist auf den meisten Systemen ohnehin installiert, falls nicht, lässt es sich normalerweise mit Paketmanager der jeweiligen Distribution installieren.
Anschließend musst Du das Perl-Script herunterladen und auf der Festplatte speichern. Ich hab’s unter /usr/bin abgelegt. Mit Hilfe des Terminals navigierst Du anschließend in das Verzeichnis, in dem Du das Script abgelegt hast und machst es ausführbar:
$ sudo chmod +x decompress.pl
Besteht bereits eine Datenverbindung über UMTS/HSDPA, lässt sich die Wirksamkeit schnell prüfen. Rufe am besten die Google Bildersuche auf und suche nach irgend einem Begriff bei dem sichergestellt ist, dass eine Menge Bilder auftauchen. Normalerweise ist direkt am Logo die Kompression erkennbar. Anschließend kannst Du das Script mit folgendem Befehl starten:
$ ./decompress.pl -d
Der Parameter -d startet das Script im Debug-Modus in dem es gesprächiger ist als sonst und detailliertere Meldungen ausgibt. Ein anschließender Reload der Google-Bildersuche sollte deutliche Unterschiede zeigen. Gutes Signal vorausgesetzt, sollte auch die unkomprimierte Darstellung der Bilder keine merkliche Verlangsamung mit sich bringen.
Beim nächsten mal kann das Script dann natürlich ohne -d gestartet werden. Der Start über die Kommandozeile ist ebenfalls etwas unschön, weshalb ich mir für die Zukunft noch eine smartere Lösung einfallen lassen will. Eine automatisierte Lösung bei Verbindungsaufbau über Launch2Net wäre interessant, scheint mir aber erstmal schwierig. Wenn hier irgendjemand Vorschläge hat… immer her damit ;-)
Die Programmierer von Launch2Net habe ich bereits über die Vorgehensweise informiert und darum gebeten die Funktion in’s Programm zu integrieren. Leider habe ich nach der ersten Mail auf die zweite mit den Fakten keine Antwort mehr bekommen. Mal sehen ob da noch was kommt.
Wer übrigens noch keine mobile Datenflatrate hat: Moobicent bietet auf Basis des sehr gut ausgebauten Vodafone-Netzwerkes eine mobile Datenflatrate mit bis zu 7,2 MBit/s für 34,95€ pro Monat. Vergünstigte Hardare (PC-Express-Card, USB-Stick oder Router) gibt’s bei Bedarf je nach Vertragslaufzeit (6 oder 24 Monate) zu unterschiedlichen Preisen dazu. Gerade durch den Router ist die Flatrate nicht nur für Mobilisten interessant sondern kann durchaus auch als DSL-Ersatz dienen. In Gegenden, die bis heute nicht vom DSL-Ausbau erschlossen sind sicherlich ein Lichtblick.
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