Seit einigen Tagen ist die freie Instant-Messenger Software Pidgin (vormals Gaim) in der Version 2.2.0 verfügbar. Seit heute befindet sich diese Version auch in den Repositories von Ubuntu Gutsy. Da ich vor einigen Tagen meinen Desktop auf die neue Ubuntu-Version (Achtung, noch im Alphatest) upgedatet habe, kam heute auch das Pidgin-Update
» zum Jabber-Special
Die Entwickler haben mal wieder ganze Arbeit geleistet und ich werd‘ den Eindruck nicht los, dass Pidgin sich langsam aber sicher zum Multi-Messenger der Zukunft entwickelt. Grund dafür sind neben den zahlreichen unterstützten Protokollen (AIM, Bonjour, Gadu Gadu, GoogleTalk, Groupwise, ICQ, IRC, MSN, MySpaceIM, QQ, Simple, Sametime, XMPP/Jabber , Yahoo, Zephyr) die mittlerweile schier unzähligen Features, die sehr selektiv über Plugins nachgerüstet werden können.
So bietet mir Pidgin z.B. die Möglichkeit nur Onlinekontakte anzuzeigen (Offline Buddies ausblenden) und dabei selektiv einzelne auszuschließen. Somit sind einzelne Kontakte, denen ich oft Offlinenachrichten sende direkt und ohne Umschweife erreichbar und ich verliere bei 200+ Kontakten dennoch nicht den Überblick in der Buddyliste.
In 2.2.0 ist nun auch ein lange vermisstes Features (seit Version 2/Pidgin) wieder vorhanden: Neben den einheitlichen Status-Icons kann nun noch ein Netzwerk-Icon eingeblendet werden. Bis zu dieser Version sahen in Pidgin 2.x alle Buddies gleich aus – egal ob sie via MSN, ICQ… angemeldet waren. Dieser „Rückschritt“ wurde heiss diskutiert und letztlich hat man sich nun in der Mitte getroffen. Das Netwerkicon kann optional zusätzlich eingeblendet werden. Weiterhin wurden einige kleine Bugs beseitigt, die in der Vergangenheit den ein oder anderen Nerv zerstört haben.
Die Entwicklung von Pidgin scheint derzeit die aktivste unter den IM-Programmen zu sein. Miranda, PSI und andere können da nur schwerlich mithalten. Einzig und allein die noch fehlende Jingle-Audio-Unterstützung zum telefonieren über Jabber/GoogleTalk fehlt derzeit noch. Ich bin sicher hier wird sich bald etwas tun – Pidgin ist aber letztlich nicht der einzige Client ohne ordentliche Telefonieunterstützung.
Ein weiterer sehr großer Vorteil für mich ist die Tatsache, dass sich Pidgin unter Linux hervorragenden in den Gnome-Desktop einfügt. Einige Clients setzen auf QT oder Java-GUIs, die meist nicht nur hässlich sondern auch deutlich schwerfälliger sind als native GTK-Oberflächen. Und wenn ich hin und wieder mal mit Windows arbeiten muss, habe ich einen nahezu identischen Client ohne Umgewöhnung zur Verfügung.
Alles in allem ist Pidgin ein funktionsreicher, leichtgewichtiger Messaging-Client der für jeden IM-Nutzer auf jeden Fall einen Blick wert ist. Er ist für Linux und Windows verfügbar. Für Mac-User gibt’s den äquivalenten Adium.
» Download Pidgin
» Pidgin-Pluginpack (Windows-DL – dll-Dateien einfach in’s Pluginverzeichnis von Pidgin kopieren – nur Windows)
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