Gestern ist das Easy-Webdesign-Tool RapidWeaver 4.0 für Mac OSX veröffentlicht worden. Auch wenn ich nicht ganz der Meinung von Martin bin, bin ich doch auch etwas enttäuscht. Die wenigen neuen Themes stören mich wenig, schließlich gibt es genug Addon-Themes (freie und kostenpflichtige) die zum großen Teil von Drittanbietern angeboten werden. Martins Vergleich mit billigen Druckern kann ich daher nicht ganz nachvollziehen.
Dennoch gehen mir die Änderungen für einen so großen Versionssprung nicht weit genug. Klar, es gibt einige deutliche Verbesserungen. Dazu zählt z.B. der etwas erweiterte Editor, der nun endlich über Formatierungsbuttons verfügt. Weiterhin wurde endlich die Behandlung von Index-Dateien (index.html und /) verbessert: auf sie wird nun immer mit / verlinkt, anstatt direkt auf die index.html. Die neue globale Integrationsmöglichkeit ist etwas misslungen – das Feld hat man einfach mal „Google Analytics“ genannt, als wäre das der einzige Statistikanbieter auf dieser Welt. Natürlich funktioniert das ganze auch mit jedem anderen Code – er wird einfach auf jeder Unterseite vor dem Seitenende eingefügt.
Was leider weiterhin fehlt ist ein etwas flexibleres Handling von globalen HTML-Schnipseln. Ich habe dazu bereits im alten Forum einen Vorschlag geliefert, den offenbar (dem Feedback nach zu urteilen) keiner verstanden hat. Ein paar einfache Template-Hooks, die an definierbaren Stellen im Template Code einfügen, der über die Oberfläche eingefügt wird, könnten es viel einfacher machen Seitenweit Werbung, Countercodes oder ähnliches einzufügen.
Weiterhin zu erwähnen bleibt das neue (offene) Dateiformat. Im „RapidWeaver Sandwich“ (eine einzelne Datei) werden alle Projektdateien gespeichert. Das Dateiformat ist offen dokumentiert und kann von Drittanbietern frei bearbeitet werden. Das mag auf den ersten Blick nicht spektakulär klingen, ist aber deutlich mehr als 99% der anderen Anbieter zu bieten haben. Immerhin ermöglicht dies z.B. in Zukunft einer Webapplikation oder anderer Software die Rapidweaver-Daten zu nutzen und zu bearbeiten. Was im Moment noch fehlt ist die deutsche Version. Das dürfte jedoch die meisten User kaum stören – die wenigen Menüs dürften für die meisten auch in Englisch zu verstehen sein.
Das Update von 3.6 auf 4.0 ist immerhin kostenlos – insofern gibt es kaum einen Grund so wirklich zu meckern – die Erwartung war bei so einem Versionssprung einfach ein klein wenig größer.
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