Demnächst steht hier der Kauf eines neuen Arbeitsrechners an. Der bisherige wird jetzt dann 4 Jahr alt und hat seine Arbeit geleistet. Zudem verbraucht er relativ viel Strom und macht laut pfeifende Geräusche die mich zwar nur teilweise, Steffi aber dauerhaft nerven.
Da ich je bekanntermaßen vor gut einem halben Jahr komplett auf Linux umgestiegen bin, ist für mich wichtig einen Rechner ohne Betriebssystem und mit Linux-tauglicher Hardware zu kriegen. Die Linuxkompatiblität der Hardware ist dabei gar nicht mehr das große Problem – die Bindung an Windows schon. Es ist schon faszinierend wie Microsoft hier den Markt in der Hand hat. Von den großen PC-Manufakturen gibt es so gut wie keinen (Ausnahme Dell), der einen PC ohne Windows-Pflicht verkauft – zumindest soweit ich das bisher gesehen habe. Bei den kleineren Anbietern ist leider das Problem, dass die PCs weitestgehend ungetestet sind und daher keine Informationen zu finden sind, wie leise z.B. das System ist.
Da Dell kürzlich großspurig die Ubuntu-Initiative angekündigt hat, habe ich mir deren Angebot natürlich angesehen. Der einzige unter http://dell.de/ubuntu zu findende Desktop macht auch gar keinen schlechten Eindruck. Meine Ansprüche sind dank Linux auch um einiges gesunken. Nun musste ich jedoch leider in einer der letzten C’t-Ausgaben (18/07) über den Inspiron 530 lesen, dass er durch äußerst schlechte Verarbeitung glänzt. Dell verbaut hier Gehäuse, Netzteil und Mainboard nicht wie sonst aus eigenem Hause bzw. Teile die speziell für Dell gefertigt wurden, sondern lässt sich von Billigherstellern beliefern. Das betrifft z.B. auch das sehr gute Kühlsystem von Dell, auf das man hier einfach mal verzichtet hat. Der Test bezieht sich zwar nicht auf den Inspiron 530n (die Linux-Variante), aber die Hardwarebasis wird wohl ähnlich sein. Das macht auch den eigentlich recht günstigen Preis von ca. 610€ vom von mir angepeilten System wieder kaputt.
Was bleibt also noch? Da wird es schnell dünn, wenn man nicht anfangen will mit Eigenbau. Genau das will ich eigentlich vermeiden. Steffi nutzt seit gut 2 Jahren einen PC aus der Dimension-5000-Serie von Dell mit dem sie hoch zufrieden ist. Er ist recht leise und zuverlässig, das schraubenlos zu öffnende Gehäuse ist aufgeräumt und die Qualität für den damaligen Preis von ca. 1000 Euro sehr gut. Das ist eigentlich auch die Qualität, die ich von Dell kenne und für die man normalerweise auch bereit ist mal 100 Euro mehr auszugeben. In Sachen Linux scheint das aber unmöglich, wird man doch bei den größeren Rechnern gezwungen Windows mitzukaufen. Immerhin gibt es mittlerweile wieder welche ohne Vista stattdessen mit XP, aber auch wiederum nur einige und ich will eigentlich auch kein Windows XP.
Nach etwas googlen bin ich auf Kiebel Computer Syteme gestoßen. Neben PCs ohne Betriebssystemzwang wird dort auch ein Konfigurator geboten, der ein gewisses Maß an Flexibilität erlaubt – leider nur sehr eingeschränkt. So ist es z.B. nicht möglich für den PC der Allround-Serie ein anderes Motherboard als das vom Billighersteller Frosconn zu verbauen. Grundsätzlich scheint Kiebel aber Preislich und bzgl. der Auswahl interessant zu sein – dummerweise sind nur keine Tests zu finden und man kauft wie bei den meisten Versendern die Katze im Sack. Viel hilft aber auch hier der Händler vor Ort nicht, denn die wenigsten dürften bereit sein ein System auszupacken und in einer ruhigen Büroumgebung aufzustellen um z.B. den Lärmpegel zu erfahren. Was also tun? Doch selbst bauen. Preislich liegt diese Alternative ungefähr (nach ersten Schätzungen) so hoch wie die Fertigkauf-Variante – eher etwas höher. Vorteil ist natürlich, dass man sich die Komponenten aussuchen kann und dann auch bei den meisten Versendern keine Betriebssystempflicht hat.
Zwickmühlig… irgendwie. Ich bin für jeden kreativen Vorschlag dankbar – lediglich vom LKW gefallene Teile kommen nicht in Frage :)
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