Interessante Diskussion die Christine und Marcel da anstoßen. Da will ich mich gleich mal dranhängen und mitreden. Allerdings werde ich das Thema weniger wissenschaftlich angehen, wie Christine das macht. Meine Beobachtungen sind aber insgesamt ähnlich.
Von Anfang an: Links sind die Basis des Internets und ohne Links gäbe es das Internet in der jetzigen Form gar nicht. Neben der Darstellung von Websites in einem so genannten Browser waren es nämlich jene Links die das Internet von Anfang ausmachten, die das besondere waren an der HyperText Markup Language (HTML). Sie dienten in erster Linie dazu den Besucher weiter zu führen, zu anderen Seiten, Seiten die ihn ggf. interessieren könnten, die auch etwas zum Thema zu berichten hatten. Die Themen waren damals noch eher wissenschaftlicher Natur. Der Ursprung des Internet aus wissenschaftlichen Kreisen bringt das wohl mit sich.
Mittlerweile sind wir im 21. Jahrhundert angekommen, das Internet ist fast so selbstverständlich wie es ein Radio in den 60ern war oder ein Fernseher in den 80ern. Was leider immer weniger selbstverständlich wird sind Links. Die Ursache dafür ist in meinen Augen recht klar zu sehen, wenn man die unterschiedlichen Websites und ihre Verlinkungsfreudigkeit beobachtet. Je kommerzieller eine Website orientiert ist um so weniger wird verlinkt. Da ist es ganz egal ob es sich dabei um eine Firmenwebsite, ein großes Blog (mit vielen kommerziellen Aspekten) oder um ein Nachrichtenmagazin handelt. Der Gedanke dahinter ist auch klar: Links sind die Währung des modernen Internets. Schenke ich jemandem einen Link, schenke ich ihm damit Google-Power und Besucher.
Dass dahinter eine recht flache und einfache Denkstruktur steht ist auch klar, denn eines bleibt dabei außen vor: Der Leser. So scheinen es bisher nur wenige Nachrichtenmagazin zu verstehen, dass sie langfristig nicht von Suchmaschinentraffic alleine leben werden. Der Stammleser ist ein aus meiner Sicht nicht zu verachtendes Gut. Eine große Menge Stammleser wird jedoch langfristig nicht der haben, der laut schreiend die Suchmaschinenoptimierer für die schuldigen erklärt oder sich darum kümmert was andre nicht dürfen, sondern der, der seinen Lesern die beste Leistung bietet. Aus der Sichtweise des modernen Internetnutzers gehören dazu weiterführende Informationen auf anderen Seiten genauso, wie ein Leserfreundliches Äußeres. Wer auf einer textlastigen Seite wie einem Nachrichtenmagazin von Werbung erschlagen wird, wird spätestens dann weg sein, wenn er ein Angebot findet, dass bei gleichem oder besseren Inhalt seine Leser besser behandelt.
In Blogs verhält sich das doch ähnlich. Gepaart mit den besten Inhalten wird langfristig wohl der beste Service am Leser belohnt werden. Und die Linkfreudigkeit gehört auf jeden Fall dazu. Bei Quellenangaben (via..), weiterführenden Geschichten oder ähnlichem muss doch keiner wirklich Angst haben einen Leser dadurch zu verlieren oder jemand anderem zu viel zu geben. Im Gegenteil. Wer schon eine Weile bloggt und fleissig linkt weiß, dass die Verlinkerei in Blogs ein Geben und Nehmen ist.
Und damit noch einmal zurück zum Eingangs erwähnten kommerziellen Hintergrund: Wer die Blogosphäre (große wie kleine Blogs) beobachtet, wird feststelle, dass es nur ganz wenige kleine Blogs von Hobbybloggern gibt, die in irgend einer Form Linkgeizig wären. Denen ist die Kommerzialisierung von Links einfach Schnurzegal. Leider führt das auch zu anderen Problemen, aber das Thema gehört hier nicht hin.
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