So oder ähnlich lautete die Frage für die ich vor ein paar Tagen via Twitter potentielle Beantworter gesucht habe. Genauer gesagt ging es mir darum WordPress-Gegner zu finden. Diejenigen die immer gerne mal schimpfen und gegen WordPress schiessen. Da zumindest mir bisher noch wenig substanzielles begegnet ist, was gegen WordPress spricht, wollte ich das von den betroffenen selbst hören
Was soll ich sagen. Ich war vom Feedback eher enttäuscht. Meine Erwartungen viele viele handfeste Gründe gegen WordPress zu finden wurden nicht erfüllt. Von „etwas anderes probieren“ bis „die vielen Updates nerven“ war so ziemlich alles dabei, was ich nicht als handfesten Grund gegen WordPress bezeichnen würde.
Hier dennoch ein paar Stimmen derer die auf meine Anfrage reagiert haben. Vielen Dank an Euch alle, ihr könnt ja auch nichts dafür, dass ich eigentlich mit anderen Antworten gerechnet hätte ;-)
Der Hauptgrund für mich (seit dem letzten Wechsel) war hauptsächlich der das alle Nase lang ein Update (erstmal von WP selbst) kam, und das ich kaum noch hinterher kam im Auge zu behalten ob die ganzen Plugins noch aktuell sind bzw ob es da irgendwelche Sicherheitslücken gab.
Bei s9y hat man das alles wunderbar auf einen Blick, und kann diese Plugins auch direkt aus dem Admin Bereich von s9y updaten.
Matthias von bobbes.de setzt auf Serendipity
Ich habe im Jahr 2005 mein Blog mit der Blog-Engine Serendipity/S9y http://www.s9y.org eingerichtet. Einige der Gründe warum ich diese Blog-Engine und nicht WordPress wählte findet man in meinen Gastbeiträgen im UPLOAD Magazin. Serendipity ist sehr modular. Es kommt anfangs mit wenigen Funktionen daher, die einem das schnelle und einfache bloggen erlauben. Mittels Plugins lässt es sich zu einem vielfältigen System ausbauen, das auch als Fotoalbum, CMS, FAQ-Liste, Podcasting-Plattform, etc. dienen kann.
Robert Lender nutzt ebenfalls Sernedipity
Insgesamt könnte man sagen, dass die meisten die sich gemeldet haben Serendipity einsetzen. Neben Textpattern dürfte das ebenfalls freie Blogsystem wohl das am häufigsten eingesetzte sein, wenn es um Eigeninstallationen geht.
Jemand der sich jedoch wirklich kritisch und auch fundiert mit WordPress auseinandersetzt ist Robert Wetzlmayr. Er hat auch vor einiger Zeit schon einmal deutlicher formuliert warum er lieber Textpattern als WordPress einsetzt. Leider kann ich auch seinen Ausführungen nicht 100%ig folgen. Mögen die ersten beiden Gründe noch zutreffen und für den ein oder anderen ein grund sein, kann ich 3. und 4. nicht nachvollziehen. Ich kann die Zahl der WordPress-Installationen die ich seit irgendwelchen 5 Jahren durchführe bald nicht mehr zählen, aber dass der erste Spamkommentar innerhalb der ersten Tage gekommen wäre, habe ich bisher nicht erlebt. Vermutlich wollte er da einfach nur übertreiben um die Spamanfälligkeit von WordPress ohne ein zusätzliches Spamschutzplugin herauszustellen – ok, kann man als Manko sehen, muss man nicht. Das trifft wohl insgesamt auf Plugins und Pluginsystem von WordPress zu. Alles hat seine Vor- und Nachteile, definitiv ist aber WordPress das Blogsystem mit den meisten Erweiterungsmöglichkeiten ohne eigene Programmierkenntnisse. Ob PHP-Code im Template nun Vor- oder Nachteil ist kann man ebenfalls als Ansichtssache verbuchen. Ich bringe einem Webdesigner lieber Basic-PHP bei als einem Designer und einem Programmierer eine komplett abstrakte Template-Sprache, aber gut – wie gesagt – Ansichtssache.
Insgesamt bleibt wohl festzuhalten, dass es gut ist, mehrere Systeme zur Auswahl zu haben. Das trifft für mich in erster Linie für komplexere Projekte zu, für die zumeist Drupal zum Einsatz kommt. Für Blogs ist und bleibt WordPress erste Wahl. Die Gründe dafür sind unterschiedlich, Gründe dagegen habe ich für mich bisher keine gefunden.
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