Der Kauf und Verkauf bzw die Vermietung von Textlinks wird in letzter Zeit immer beliebter. Jedem dürfte klar sein, dass der primär Hintergrund dabei nicht wie früher die Klicks der Benutzer sind, sondern der Linkjuice von Google & Co. Es werden also Links gemietet und eingekauft um die eigene Seite für Suchmaschinen wichtiger erscheinen zu lassen – sind Links doch die einzige Maßeinheit für Suchmaschinen zur Bildung der Beliebtheitsskala .
Folglich ist es auch nicht überraschend, dass Google diese Art der Manipulation nicht gerne sieht. Bereits vor einiger Zeit wurde in Mountain View, California – dem Hauptsitz des Suchriesen – angekündigt dagegen vorzugehen. Man entwickle bereits an Technologien um gemietete und gekaufte Links zu erkennen und entsprechend zu entwerten. Diese Entwicklungen scheinen nun langsamer vorwärts zu gehen als erhofft. Deshalb ruft Google nun zum collaborativen petzen auf. Denunzianten dieser Welt vereinigt Euch und meldet Euren Nachbarn bei Google. Ja ihr habt richtig gehört. Wie im offiziellen Google Webmaster Central Blog angekündigt stellt Google nun ein Formular zur Verfügung, dass dem zum melden von Spamseiten gleicht.
Unter dem Titel „bezahlte Links melden“ heisst es:
Wir sind stets darum bemüht, dass bei jeder Suche Ergebnisse mit höchster Relevanz zurückgegeben werden. Aus diesem Grund bitten wir die Betreiber von Websites, ihre Inhalte so zu gestalten, dass sie sowohl für Nutzer als auch für Suchmaschinen leicht verständlich sind. Leider handeln nicht alle Website-Betreiber im Interesse der Nutzer. Einige Betreiber versuchen, einen Seitenrang durch bezahlte Links, die auf ihre Websites verweisen, zu kaufen. Der Kauf von Links zur Verbesserung des Seitenrangs verstößt gegen unsere Qualitätsrichtlinien.
Google verwendet verschiedene Methoden – einschließlich algorithmischer Prozesse -, um bezahlte Links aufzuspüren. Darüber hinaus begrüßen wir Meldungen unserer Nutzer. Falls Sie eine Website kennen, die Links kauft oder verkauft, teilen Sie uns dies bitte über die unten stehenden Felder mit. Wir untersuchen den Sachverhalt und werden mithilfe Ihrer Daten unseren Algorithmus zur Aufdeckung bezahlter Links verbessern.
so what? Wird Deutschland nun verstärkt zum Volk von Denunzianten? Allgemein gesprochen kann ich mir das ehrlich gesagt nicht vorstellen, allerdings gibt es ja im Umfeld der Blogs durchaus jede Menge militanter Werbegegner, von denen sicher einige nichts besseres zu tun haben, als dem ein oder anderen Textlinkvermieter eins auszuwischen.
Fraglich ist wie Plattformen wie Linklift, TLA etc. darauf reagieren. Werden Link-vermietende Websites in den Katalogen der Anbieter stärker anonymisiert? Vielleicht findet ja ein Linklifter den Weg hier her und kann dazu was sagen.
Wie denkt ihr über die Petz-Funktion bei Google? Schwacher Zug und Beweis dafür, dass sie ähnlich der Spamthematik die Sache technisch nicht im Griff haben? Ich bin gespannt auf Eure Meinung.
Ich kann mir vorstellen, dass Google später selbst ein eigenes Programm startet oder in Adsense einbindet. Da wäre es doch schön, wenn man die Mitbewerber vorher reduzieren kann. Wer noch stört, wird eben übernommen.
Wieso sollte Google das tun? Damit würden sie ja selbst ihre Indexqualität senken.
Ich kenne mich mit Indexqualität und SEO nicht so aus, weiss aber eins: Money makes the world go around. Natürlich ist Google um Einnahmen (gerne auch Mehrnamen) bemüht.
Passend hierzu der aktuelle Golem Artikel Google will mehr Werbekunden .
Für mich sind das „redaktionelle“ Texte von Herstellern und Dienstleistern mit dem Ziel, Kunden für sich zu gewinnen. Google wir die Seiten auch ein wenig im Ranking pushen, damit der werbende und zahlende Kunde schön bei der Stange bleibt. Als Werbetreibender schaue ich natürlich – so vermute ich – welche Plattform für mich geeignet ist. Wenn Google alles aus einer Hand bietet…
Wie gesagt mit indexqualtität kann ich leider nichts anfangen. Sorry!
Aber Adwords und die Form von bezahlten Textlinks um die es oben geht sind zwei ganz unterschiedliche Paar Stiefel. Ich würde da nicht mal ein Konkurrenzverhältnis herstellen.
Dirk, diese Seiten werden garnicht im Ranking auftauchen, es handelt sich um reine Landingpaqges für AdWords Kampagnen.
Google verkauft bestimmt nicht den eigenen Domaintrust and Unterseitenbucher.
Ganz wird Google Linkkauf und Verkauf nie automatisch unterbinden können. Zur Zeit ist es sichelrich möglich die großen Verkaufsnetzwerke zu neutralisieren. Woher soll Google aber wissen ob ein relevanter Link innerhalb eines Textes bezahlt wird oder nicht?
Selber wird Google wohl keine Links verkaufen, die auch Linklove weitergeben.
Naja – wie sie es dennoch schaffen könnten, steht eigentlich oben im Artikel. Darum geht’s ja gerade ;)
Naja – In ein solches Formular können ja auch nur Links eingetragen werden die in irgendeiner Form öffentlich verkauft werden. Wenn wir beide eine Abmachung haben, dass ich auf einer Seite einen Link innerhalb eines Textes in einem sinnvollen Kontext auf eine Seite von dir setze und dafür von dir € bekomme, so kann es ausser uns beiden keiner wissen. Natürlich vorausgesetzt, dass keiner Webseiten, Forum-Beiträge, E-Mails ala ich kaufe / ich verkaufe verbreitet. Woher soll ein dritter wissen welche Links bezahlt sind und welche nicht?
Die offiziellen Linkverkäufer und -käufer kann man über diese Methode sicherlich finden.
Nur mal so ein paar Gedankenschnippsel, gern zum „Weiterspinnen“.
Themenfremde Links kann Google sicherlich erkennen, die Frage ist wenn in meiner Blogrolle auch Themenfremde Blogs drin stehen, bin ich auch dran?
Bei Themenrelevanten Links wird schwierig. Aber vielleicht gibt es Muster diese zu erkennen sind:
Anzahl der Links zu einer Seite steigt schlagartig an
Mit immer dem gleichen oder sehr ähnlichen Ankertext
auch von Themenfremden Seiten
von „vorbelasteten“ Seiten
verweisenden Seite enthält Schlüsselwörter wie „LinkLift“ oder „TLA“
Seiten von Vermittlern (wie o.g.) stehen unter „besonderer“ Beobachtung
…
WIe gesagt, nur ein wenig rum gesponnen und einiges sicherlich auch an der Haaren herbeigezogen. Aber irgendwo muss man ja erst einmal ansetzten.
Hm… in der Vorschau werden Aufzählungen korrekt dargestellt, beim Absenden sind sie futsch. Beabsichtigt?
@Jan: Es geht aber gar nicht um Themenrelevanz ;)
Was die Aufzählungen angeht hat das sicher mit den WordPress-Filtern zu tun. Die Live-Vorschau durchläuft keine Filter.
Vielleicht noch ein kleiner Vergleich.
Wenn es einzelnen Spambots schon möglich ist, diverse Captcha zu entschlüsseln indem sie das Hintergrundrauschen entfernen und die wesentlichen Informationen aus einen Bild ziehen. Warum sollte es für ein fantastilliaren-Unternehmen wie Google nicht möglich sein durch adaptierte Verfahren aus der Mustererkennung das Rauschen (Texte, Bilder, Blabla) zu entfernen und gekaufte Textlinks heraus zufiltern? Ich kann mir gut vorstellen das in den Labs an entsprechenden Verfahren schon eine ganze Weile getüftelt wird, was ja auch dem Zitat oben zu entnehmen ist.
ps: Wenn es nicht um Themenrelvanz geht, dann denke ich, stellen entsprechende Filter für Google kein Problem dar. Kleine Seiten die durch das Netz schlüpfen, haben entweder nicht die entsprechende Relevanz den Googleindex zu beeinflussen u.U. noch einen unliebsamen Konkurrenten der einen anschwärzt.
Haben Deine Vermutungen denn irgend eine fundierte Basis? Ich meine wie kommst Du auf die Idee, dass das inhaltliche Rauschen für Google noch viel leichter zu entfernen ist, als das Bildrauschen in Captchas für Spambots?
Oder ist die Begründung einfach „Weil google so groß ist“?
Nein, keine Basis. Es sind nur Mutmaßungen. Wobei ich nicht behauptet habe, dass es einfacher sein wird als das Rauschen aus Bildern zu entfernen. Ich denke eher das Gegenteil ist der Fall.
Wenn aber jemand Interesse an solchen Algorithmen hat, dazu noch das nötige Kleingeld besitzt um in solche Forschungsprojekte investieren zu können, dann kommen sicherlich nicht viele Unternehmen in betracht. Spontan fallen mir nur Google, Microssoft und vlt. noch Yahoo ein.
Ich bin natürlich kein Experte, aber die größten Linkverkäufer wird Google kennen und deren Links können Sie doch im Auge behalten.
Sie könnten ja schauen und nach einer nichtzuverwechselnden Eigenschaft der Links suchen und entwerten. Wenn es keine gibt oder manipuliert wird – fliegt der belinkte Kandidat aus dem Index.
Mit diesem Argument kann Google jeden Linkverkäufer vermutlich überzeugen eine solche Eigenschaft einzuführen – habe ich da zu kurz gedacht?
Ich denke das Argument das ein gekaufter Link weniger relevant ist als ein natürlicher ist normalerweise ein bischen weit hergeholt. Schließlich überlegen sich diejenigen die Geld für einen Link ausgeben womöglich genauer wo und wie sie diesen platzieren. Wenn ich einen Freund bitte von seinem Wurst-und-Käse-Verkäufer Blog auf mein Apple Blog zu verweisen, ist dass dan relevanter als wenn ich einer Themenverwandten Seite Geld zahle damit sie auf mein Online Shop verweist? Außerdem: Wird diese relevanz nicht bereits berücksichtigt?
Außerdem ist mir schleierhaft wie Google die Links filtern will. Woher wollen die wissen das ich für den einen einfachen HTML Link meinem Kumpel ein fuffy zustecke? Oder will Google demnächst Agenten in alle dunklen Ecken dieser Erde versenden um solche „üblen“ Machenschaften aufzudecken? Und was ist dann mit den bei Google gekauften AdWords? Sollte ich dann nicht lieber zu Overture wechseln?
Insgesamt finde ich das ziemlich albern. Es scheint nur ein weiterer Versuch zu sein die eigene Markenübermacht auszunutzen um andere Anbieter einzuschüchtern. Ein bischen so wie Microsoft in den 90er Jahren. Denk immer daran Google: Nicht böse sein…
Einen Link, passend zum Thema, möchte ich an der Stelle noch nachreichen:
Gekaufte Links – 10 Methoden zur Aufdeckung
(Ich hoffe das ist OK – ist ja keine Eigenwerbung :P)
Und weil es sich so gehört: da hab ich den Link ihn gefunden)
Ich selbst kaufe und verkaufe keine Links, aber ich find diese Aufforderung zur Denunzierung anderer Webmaster mehr als nur moralisch zweifelhaft.
Interessantes Thema, zumal mich über den bei Topblogs.de (Kat.Tiere) gut gelisteten dogforfun-blog die ersten Anfragen zum Linktausch erreicht haben. Ich werde das wohl immer dann ignorieren, wenn es sich nicht um Blogs handelt, diese nicht zur Thematik unseres Blogs passen oder das Blog nicht eine entsprechende Qualität hat. Ich bin mir aber noch nicht sicher, nur darüber, dass ich niemandem für eine Verlinkung geld zahlen werde :)
Kann mir nicht vorstellen, dass es hilfreich für die Google Suchergebnisse ist, wenn sich Google täglich mit tausenden von „Link Meldungen“ klicken muss.
Die ohne Reibungsverluste nicht zu realisierende Trennung von gekauften und getauschten Links ist es, die mich auch immer wieder nachdenken lässt. Woher will Google wissen, welcher Link auf einer Webseite gekauft und welcher getauscht ist. Auch der tauschende Webmaster kann nicht immer mit einer einfachen Analyse feststellen, ob er sich beim Tausch in so genannte „Bad Neigbourhood“ begibt. Auf der OMD 2007 waren witzigerweise zwei bekannte Linkkaufbörsen mit eigenen Ständen vertreten und zwar in unmittelbarer Nähe von Google. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die schon längst eigene Accounts über Mitarbeiter bei diesen Anbietern haben und allzu eifrige Verkäufer nach und nach aussieben werden. Die Cruz von der Geschichte: auch mit hochwertigem Content schafft es heutzutage kein normaler Mensch mehr, zu bestimmten Keys zu ranken. Bleibt also nur die Frage, wieweit man beim Linkaufbau zu gehen bereit ist.
Ich kann mir das auch nicht vorstellen.Manuel.
Aber warum machst nur tausend draus? Sendet doch alle das Formular ab. Von Freunden, Verwanden u.s.w.. Einfach alle die eine Homepage haben und wo Ihr gerad drauf kommt.
es gibt einige Milliarden Webseits…
das düfte das Arbeitslosenproblem beheben. Google müsste die alle einstellen.löööööööööööööööl.
Grüße