Für mich ist es seit jeher ein nur schwer begreifbares Phänomen. Ein nicht unerheblicher Teil der Menschheit gelangt nicht über die Eingabe der URL auf eine Website sondern durch suchen des exakten Namens bei Google. Es wäre in der Tat interessant wie viel Traffic weniger die Google Suche hätte, gäbe es dieses Phänomen nicht. Einen sehr großen Teil trägt dazu trägt sicher auch die Kooperation mit Firefox bei, die den Google-Suchschlitz als Standard-Startseite im beliebten Mozilla-Browser installiert. Auch bei anderen Browsern ist die Standardsuchleiste auf Höhe der Toolbar auf Google vorkonfiguriert. Das führt im Jahre 2008 zum Beispiel zu solchen Top-Suchbegriffen.
In der Kategorie „Fastest Rising“ (am schnellsten wachsende Nutzung von Suchbegriffen):
- wer kennt wen
- juegos
- schüler vz
- studi vz
- jappy
- youtube
- yasni
- obama
- euro 2008
Und dann noch die Kategorie „most popular“ (die am häufigsten vorkommenden Suchbegriffe)
- ebay
- youtube
- wetter
- gmx
- video
- wikipedia
- web.de
- bild
- telefonbuch
Das sind die Suchbegriffe, die Google wie in jedem Jahr im Zeitgeist für 2008 veröffentlicht hat. Genauer gesagt sind es die Rankings für Deutschland. Was der Begriff „juegos“ da verloren hat, ist mir persönlich nicht so ganz klar, aber vielleicht bin ich auch einfach zu alt für irgend einen jugendlichen Trend ;-)
Bezeichnend ist aber, dass in beiden Listen nur sehr wenige generische Begriffe oder Namen enthalten sind, die keiner Domain bzw. keinem Portal zuzuordnen sind. Nahezu alle gelisteten Portale sind über fast alle Topleveldomains erreichbar. Es wäre also egal ob man ebay.de, ebay.com, ebay.net oder sonstiges in den Browser tippt. „Ich finde die Seite sonst nicht“ ist auf jeden Fall kein passendes Argument. Warum also tippt eine so große Zahl lieber den Namen in den Suchschlitz um danach noch einen Link mehr klicken zu müssen?
Die Situation zeigt auf jeden Fall für Betreiber von Websites, wie wichtig es ist unter dem eigenen Namen bei Google ganz vorne zu stehen. Weiterhin bestätigt das globale Ranking, dass Politiker die sich in der Öffentlichkeit gerne mal lächerlich machen weitaus beliebter sind, als diejenigen die gute Politik versprechen dort steht Sarah Palin auf Platz 1, Obama hingegen nur auf Platz 6.
Update: Wie Torsten in den Kommentaren feststellt, ist Juegos.tv auch ein Portal. Interessanterweise tauchen die erst auf Platz 4 mit dem Suchbegriff „juegos“ auf – davor und danach fast nur spanische Ergebnisse im deutschen Google.
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