ActiveCollab ist tot – es lebe ProjectPier?

ActiveCollab, eine ehemals offene Projektmanagement-Software, ist gestern bei seinen Anhängern ordentlich in’s Fettnäpfchen getreten. Nach langer Entwicklungszeit für die Version 1.0, deren erster Release-Candidate am Wochenende verfügbar sein soll, hat man gestern die Lizenz- und Preisstrukturen bekannt gegeben.

Diese Preisstrukturen sorgen nun für großen Wirbel. Ausnahmslos alle, die sich in Forum und Blog dazu geäußert haben sind entrüstet.

Version Max. active projects Price Support and upgrade
Unlimited Unlimited $1999 $499/year
Professional 75 $1249 $299/year
Plus 35 $749 $189/year
Basic 15 $399 $99/year
Start 5 $249 $59/year
Lite 5 Free Free

Nicht nur, dass man aus einem OpenSource-Produkt von heute auf morgen ein Closed-Source-Produkte gemacht hat (rechtliche Fragen stehen hier evtl. auch noch im Raum), nein, man setzt das Pricing gleich mal in Regionen, in denen die Software schlagartig uninteressant wird für eine nicht unerhebliche Zielgruppe. Gerade für kleine Agenturen oder Einzelkämpfer die teilweise mehrere eigene Projekte oder ggf. Kooperationsprojekte mit anderen Betreiben wird ActiveCollab bei den Preisen ein teures und damit unrentables Unterfangen. Wohlgemerkt geht es hier um Software deren Server etc. noch zusätzlich zur Verfügung gestellt werden muss – nicht etwas um eine fremdgehostete Lösung wie beim ebenfalls überteuerten Basecamp.

Bleibt abzuwarten wie die Mannen um Illja Studen reagieren werden und ob diese Preisstrukturen tatsächlich dem entsprechen was in Kürze für das Produkt gezahlt werden muss. Parallel dazu macht sich ein offenbar noch recht kleines Team daran auf Basis der OpenSource-Version 0.7.1 ein eigenes Projekt zu erstellen (Dank der OpenSource-Lizenz möglich). Ein sogenannter Fork ist es also was mit ProjectPier in’s Leben gerufen wurde. Die Nachfolgeversion 0.8.0 ist bereits als RC zu haben – verschiedene Designs und Sprachfiles (darunter auch Deutsch) werden ebenfalls angeboten. Ein Projekt das man auf jeden Fall genauer im Auge behalten sollte – nicht zuletzt die Tatsache, dass die Projetwebsite auf Drupal basiert, spricht dafür ;)

Kommentare

11 Antworten zu „ActiveCollab ist tot – es lebe ProjectPier?“

  1. Avatar von Aaron Meder

    Die Preise sind einfach krass. Ich werde mir mal ProjectPier installieren und ausprobieren.

  2. Avatar von Steffen

    Am Anfang hatte ich mich ebenfalls für ActiveCollab interessiert, aber das ist jetzt wohl hinfällig.
    Danke aber für den Hinweis auf ProjectPier!

  3. […] aus einem OpenSource Projekt ein Closed-Source-Produkt gemacht wurde beschreibt Frank Helmschrott. Genauer heisst […]

  4. Avatar von Dennis Morhardt
    Dennis Morhardt

    Es gibt jetzt ein Update bei der Preispolitik von ActiveCollab, leider wieder unvorteilhaft. Es wird billiger und übersichtlicher, aber es gibt keine kostenlose Version mehr. Leider. Ein zweites Mal ins Bein geschossen.

    http://www.activecollab.com/blog/50/pricing-details-updated/

    Gruß Dennis

  5. Avatar von Simon
    Simon

    Ärgerlich!
    Ich hatte Active-Collab schon im Einsatz und dachte eigentlich, dass ich länger damit arbeiten kann :(
    Werde mir ProjectPier von daher mal näher ansehen…

    Würde gerne mal wissen ob die Geschichte rechtlich in Ordnung ist. Ich habe da meine Zweifel :)

  6. Avatar von Roland Woldt
    Roland Woldt

    Hi,

    ich bin einer der ProjectPier-Abtrünnigen und wollte Euch eigentlich nur sagen, dass wir die Version 0.8 (final) vor wenigen Tagen veröffentlicht haben. Dies Release ist hauptsächlich ein Rebranding und wir haben einige kleinere Features hinzugefügt, wie bspw. den Nachrichtentext in der eMail-Benachrichtigung.

    Es ist i.ü. möglich direkt von 0.7.1 auf 0.8 upzugraden, da wir die DB nicht geändert haben.

    Viele Grüße
    Roland

  7. Avatar von koko

    Ja, es ist schade, dass jetzt nicht mehr kostenlose benutzen kann.
    Außerdem die Small Biz version ist auch viel zu Tuer.

    Danke für dein Blog Post. Wenn ich nicht diese Blog nicht gelesen hätte, werde ich nicht über PorjectPier wissen…

  8. Avatar von Robert Meyer
    Robert Meyer

    Hi,
    lieben Dank für deinen Hinweis auf pp. Jetzt muss man nur noch einen freehoster suchen auf dem es läuft. Würde eine Antwort hierauf als Werbung gelten … ?
    Viele Grüße
    Robert

  9. Avatar von Nico
    Nico

    Große Aufregung und viel Wirbel! Nun … gute Dinge kosten in den meisten Fällen nun mal ein paar Euro! Von irgendwas muss jeder leben.
    Auf dem Markt der professionellen Projektmanagement-Software kennt man noch ganz andere Preise.

  10. Avatar von René
    René

    Ich vermute, heute sieht Frank die Situation etwas anders als damals. Die Kommerzialisierung eines Produktes hat keineswegs negative Einflüsse auf den Kundenstamm. Apple-User sind es gewohnt, für gute Software auch gutes Geld zu bezahlen (was er hier mehrmals schon bestätigt hat und keineswegs mit negativer Meinung). Warum soll das also nicht auch im Open Source Bereich so sein?

    Ich selbst nutze noch die freie Version der Software und werde demnächst auf die kommerzielle Variante umsteigen. ProjectPier kommt nicht in Frage. Es hat sich im Vergleich zu ActiveCollab nicht wesentlich weiter entwickelt. Ich finde das Preismodell sehr attraktiv. Wie Nico schon sagte, gibt es vergleichbare Software zu ganz anderen Preisen. Ich wünsche mir, dass ActiveCollab weiterhin so gut entwickelt wird. Schade, dass es die Leute von ProjectPier nicht soweit geschafft haben. Aber spätestens jetzt sollte man erkennen, warum Illja das Produkt kommerziell vertreibt.

    PS: Man bekommt als Lizenzinhaber trotzdem den Source-Code und kann ihn weiter entwickeln oder anpassen.

  11. Avatar von Frank Helmschrott

    Ich habe mir beides seither nicht mehr angeschaut. Sollte sich an den wesentlichen Punkten nichts geändert haben sehe ich das grundsätzlich heute noch so ähnlich. Es spricht absolut nichts gegen die Kommerzialisierung eines Produktes, aber ich glaube das steht da oben auch nicht. Ich stelle da oben lediglich die Art und Weise und den Preis in Frage. Die ersten Versionen die kommerziell vertrieben wurden haben auch bei weitem nicht das geleistet was sich wohl so mancher erwartet hat.

    Wie gesagt – gut möglich, dass sich da einiges geändert hat, wovon ich aber nicht berichten kann.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.