Neuer Linux-PC wird zur Multilösung

Chieftec AegisVor einigen Tagen hab‘ ich ja berichtet, dass ich gerade auf der Suche nach neuer Hardware bin. Mittlerweile ist die Entscheidung gefallen und ich habe die Einzelteile mittlerweile bei Alternate bestellt. Wenn alles gut geht sind die Teile Anfang nächster Woche hier.

Nach einigem hin- und her erschien mir die Variante „Eigenbau“ als die Beste und Versender Alternate als derjenige mit dem Besten Preis/Ruf-Verhältnis. Vorher war’s noch wichtig rauszufinden welche Teile ggf. mit Linux problematisch sein könnten. Dabei wurde schnell klar, dass es das Thema „Problemhardware“ unter Linux bald nicht mehr geben wird. Nahezu alle in Frage kommenden Mainboards laufen komplett oder fast ohne Probleme und letztlich viel daher die Entscheidung aufgrund vieler positiver Kommentare bei Alternate, positiver Beiträge in diversen Computerforen und nur weniger, lösbarer Probleme (Informationen aus dem Ubuntu Forum) auf das Gigabyte P35-DS3. Als CPU wollte ich ursprünglich auf einen E6600, der allerdings aufgrund einer etwas seltsamen Preispolitik teurer als die beiden neuen und größeren Modelle E6750/6850. Nach einiger Abwägung habe ich mich für den großen 6850 entschieden, da der Leistungsunterschied zum 6750 im Vergleich zum Preisunterschied doch enorm war. In der Zwischenzeit fiel nämlich noch eine weitere Entscheidung. Der bisher vom Arbeitsrechner getrennte „Spielerechner“ (und Rechner für einige verbliebene Windowsanwendungen), der ebenfalls gut gealtert ist wird in Zukunft wieder in den Arbeitsrechner einfließen (via Dualboot), da der Unterschied bzw. die Ersparnis eines kräftigen Arbeitsrechners im Vergleich zu einem mittelmäßigen Spielerechner (ich bin kein Egoshooter-Freak) zu klein ist um zukünftig weiterhin zwei kräftige Rechner zu pflegen.

Damit war also klar, dass der Rechner ruhig etwas mehr Power hier und da haben darf und der E6850 wird zukünftig auf dem Gigabyte P35-DS3 residieren – übrigens gekühlt von einem Arctic-Cooling Freezer 7 Pro – aber das nur am Rande. Bei der Grafikkarte war klar, dass die 3D-Leistung akzeptabel sein muss, aber keinesfalls ein Highend-Modell rein muss. Das ist nämlich auch genau das, was die hochkarätigen Gamer-PCs so richtig teuer macht. Hier kann man schnell mal 250€ und mehr ausgeben. Entschieden habe ich mich letztlich für die passiv gekühlte Asus EN8600GT SILENT/HTDP/512M. Erst hatte ich eine rund 40€ billigere Karte mit dem GeForce 8500GS im Auge, aber der hat wohl eine 3D-Leistung wie ein kaputtes Röhrenradio – so gut wie gar keine also. Die passive Kühlung war wichtig um eine Lärmquelle weniger zu haben. Außerdem hat die Karte in diversen Tests (u.a. bei Toms Hardware) sehr gut abgeschnitten. Eine ATI-Karte wäre Preis/Leistungstechnisch derzeit schlauer gewesen, allerdings hat die Erfahrung gezeigt, dass der Support für Nvidia-Chips unter Linux deutlich besser ist.

Das wars dann auch schon mit den zentralen Elementen. Dazu kommen dann noch 2 * 1024 MB GEiL DDR2-800 RAM (der günstigste Markenriegel seiner Klasse), ein DVD/RW-Brenner und eine WD 250GB Platte (ich hätte gerne ne kleinere gehabt, aber mit ordentlich Cache ist das heutzutage echt ein Problem bzw. preislich einfach uninteressant). Zusammengeschraubt kommt alles dann in ein noch recht neues Chieftec-Gehäuse (siehe Bild oder Website), dass mir auf den ersten Blick gefallen hat (was wirklich ein Kunststück ist – die meisten Gehäuse finde ich fürchterlich hässlich) und wird von einem 400W-Netzteil (ebenfalls von Chieftec) mit Strom versorgt. Summa sumarum kostet das ganze nun inkl. Versand 820€ und liegt damit gut 100€ über dem was mich ein kräftiger Bürorechner gekostet hätte – egal ob bei Dell (mit minderer Qualität des Inspiron 530) oder in Einzelteilen. Ich bin unterm Strich recht zufrieden und ein klein wenig überrascht, wie viel Rechner ich für das Geld bekomme.

Natürlich habe ich den Rechner ohne Betriebssystem bestellt (Linux kommt primär drauf, für das Dualboot XP ist noch eine Lizenz vorhanden), als ich aber eben bei Computerbase über das Drama mit der Vista-Ultimate-Verarsche gelesen habe, hat’s mir dennoch die Galle umgedreht. Das führt mir einmal mehr vor Augen wie glücklich ich ohne Windows bin ;)

Kommentare

9 Antworten zu „Neuer Linux-PC wird zur Multilösung“

  1. Avatar von Albert Zangerl
    Albert Zangerl

    Freut mich, dass du nun einen für dich passenden Rechner gefunden/zusammengestellt hast.
    Meiner Meinung nach hat man auch mehr Spaß an einem Rechner, den man selbst zusammengeschustert hat.

  2. Avatar von Frank Helmschrott

    @Matthias: was ist denn das für eine Frage ;) Ei freilich.

  3. Avatar von Aaron Meder

    Ich gratuliere! Der E6850 ist ’ne starke Wahl – das Ding hat mächtig was unter der Haube. In einigen Tagen kommt ja die neue Ubuntu Version raus – da kannst du auch gleich die raufmachen.
    Auf jeden Fall wünsche ich dir viel Spass beim zusammenbauen!

  4. Avatar von Frank Helmschrott

    Mit Gutsy arbeite ich schon seit 2 Monaten ;)

    Danke für die Wünsche, werd‘ ich sicher haben.

  5. Blogistan Panoptikum Woche 39 2k7 auf datenschmutz.net

    […] berichtet über aktuelle Lage der Tonträgerindustrie, Frank macht uns mit seiner neuen Linux-Kiste den Mund wässrig und ein neues Forum für Webmaster auf – und Wini kehrt weinseelig […]

  6. Avatar von René
    René

    Interessant. Das mit dem Veto gegen ATI-Karten ist aktuell noch so, wird sich aber in Zukunft wohl ändern. Ich empfehle bisher auch immer auf Nvidia zu setzen, wenn es um Linux geht. Aber AMD ist dabei, zukünftig volle Open Source Treiber für alle ATI-Karten zu entwickeln. Sie werden mit der Community zusammen arbeiten. Voll heißt, der Code soll in der Tat komplett offen gelegt werden, so dass jeder ihn nutzen kann. Das ist bei Nvidia überhaupt nicht so und bei Intel nur teilweise. Voll heißt auch mit voller Hardware-Unterstützung. Das wird ein segen für alle sein, die endlich Plug&Play-Dual Monitoring machen oder analoge (S-)Video-oder TV-Ausgänge nutzen. Dank des neuen Xorg-Server harmonieren dann wohl ATI-Karten besser als man bisher erlebt. Den ersten Treiber hat AMD wohl schon freigegeben. Allerdings für eine der neueren Karten (war ja klar, die wollen auch verkaufen).

    Von ASUS war ich auch mal total überzeugt (hab noch nen Mainboard in meinem aktuellen Rechner), werd dies aber zukünftig unterlassen. In letzter Zeit gab es zu viele Probleme mit ASUS-Boards als auch -Grafikkarten. Schuld waren immer die minderwertigen Kondensatoren, die langfristig der Hitze nicht standgehalten haben, trotz Lüfteroptimierung.

    Vielleicht wäre es auch besser, eine Platte mehr einzubauen. Dann kann man unter Ubuntu zumindest ein Software-RAID1 nutzen und ist auf der sichereren Seite. Klar, Backups müssen weiterhin gemacht werden. Unter Windows kann man dann den freien Platz auf der zweiten Disk für Daten nutzen. Oder man nutzt ihn ebenso unter Windows. Kann man auch alles im Nachhinein in ein laufendes System integrieren. Ein Hardware-RAID1 mit dem Onboard-Controller zu nutzen, empfehle ich nicht. Die Treiber sind meist nicht die besten und die Platten können dann nur mit diesem Chipsatz genutzt werden. Die Fexibilität, die man unter Linux gewöhnt ist, einfach mal das Mainboard auszutauschen (wenn Defekt) ist dann dahin.

  7. Avatar von Frank Helmschrott

    Ah das mit ATI ging bisher noch an mir vorbei. Sehr interessant natürlich so es denn wirklich soweit kommt. Bleibt zu hoffen, dass andere Nachziehen, wenn sie den vermutlich sprunghaften Anstieg von ATI-Sales im Linuxbereich sehen.

    Ansonsten bin ich mit der Nvidia-Unterstützung bisher ganz zufrieden. Arbeite hier selbst mit Dualscreen (TwinView) und hab damit aktuell unter Gutsy keine Probleme mehr – mal sehen wie’s mit dem neuen Rechner werden wird.

    Bzgl. der Platten: Ich betreibe seit geraumer Zeit ein NAS mit 750GB Raid-5. Das dient als zentrale Datenablage. Die Mails liegen alle auf dem lokalen IMAP-Server. Für den Desktop bleibt da nicht mehr viel übrig an Daten – die sichere ich regelmässig (derzeit noch manuell) und dann reicht das auch. das NAS hat den Vorteil, dass ich die Daten jederzeit an jedem Rechner zur Verfügung habe – zur Not auch von extern ohne dafür einen Rechner laufen zu haben.

  8. Avatar von René
    René

    So ähnlich sieht meine Infrastruktur auch aus. Zukünftig soll ein Teil des Fileservers direkt nach dem Login mittels pam_mount in das Home-Verzeichnisses gemountet werden. Stationär macht das Sinn, mit GBit-Netzwerk merkt man auch nicht mehr viel von der Latenz im Vergleich zum lokalen Zugriff. Für den mobilen Einsatz muss dann aber immer noch eine lokale Arbeitskopie herhalten (falls mal kein Zugriff per Internet und VPN möglich ist). Dank Subversion bzw. rsync klappt die Synchrnisation dann auch ganz gut.

    Welchen NAS verwendest Du?

    Wäre nett, in Zukunft ein paar Infos zum Stromverbrauch zu erfahren. Was mich auch immer interessiert, sind die Suspend-Fähigkeiten aktueller Hardware unter Ubuntu. Im Notebook-Bereich habe ich gute Erfahrungen gemacht. Im Desktop-Bereich eher weniger. Deshalb steige ich u.a. auf nen iMac als Ubuntu-System um. Sehr geringer Stromverbrauch, sowohl Idle und Volllast. Und Suspend2RAM und -2Disk funktionieren ohne Probleme.

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