Gerade lese ich auf der Webdesignerwall einen Beitrag der vollständig meinen Nerv trifft. Es geht um Designkompatibilitäten zum InternetExplorer 6.0 von Microsoft.
Jeder, der nur Ansatzweise mit Webdesign zu tun hat hasst den mittlerweile veralteten, aber bis vor kurzem noch aktuellen Internet Explorer in der Version 6.0. Erst im letzten Jahr wurde er nach langer Lebenszeit vom IE7 abgelöst. Er ist so verhasst, weil ein Designer nahezu 80% seiner Bugfixing-Zeit damit verbringt für die Browserkrücke aus Redmond zu optimieren. IE6 ist der Inbegriff für Inkompatibilität und Nichteinhaltung der Browserstandards – neben diversen Sicherheitslöchern, die nach wie vor Zug um Zug gestopft werden.
Die Nutzer des IE6 wissen das jedoch nicht – und warum? Weil die Designer ständig und immer wieder Ihre kostbare Zeit investieren um die Probleme möglichst gut zu verdecken. Die Forderung des WDW-Autors Nick La (NDesign Studio, u.a. Autor zweier beliebter WP-Themes) lautet nun alle sog. IE-Hacks über Bord zu werfen und die Optimierung für IE6 einfach bleiben zu lassen. Sicher ein gewagter Schritt, der bei Kundenprojekten nicht immer realisierbar sein wird. Letztlich benutzt weiterhin ein nicht unerheblicher Teil deer User den veralteten Microsoft-Browser. Aber wie anders sollte man sie’s spüren lassen, dass es Zeit wird upzudaten?
Ich habe schon länger über eine Lösung nachgedacht, die fehlende Optimierung (und damit verbundenes optisches Chaos) mit einem deutlichen Hinweis und evtl. einem Link zu einer Infoseite verbindet.
Steffi hat vor einiger Zeit schonmal einen Schritt unternommen, und kleine grafische Ecken und eine Infoseite dazu gebastelt, wer also den schnellen Anfang machen will, darf sich bei ihr so eine Ecke abholen und selbst einbauen.
Wie denkt ihr über das Thema?
Besonders fragwürdig stimmte mich die Aussagen solcher User, dass der Firefox und andere Freeware Browser zum Teil die Websites nicht richtig anzeigt. Wobei der Browser in dieser Hinsicht wohl fast nichts dafür kann ;). Was dann auch einer der Gründe war den IE6 zu verwenden, da sich eigentlich immer noch alle bemühen diesen zu unterstützen. Was man wohl im Moment auch tun sollte, wenn man sich die Zugriffsstatistik anschaut?
Ich habe auch einen Hinweis eingeblendet, wenn man mit dem IE6 auf meine Seite gelangt, dass man doch lieber die aktuelle Version oder eine alternative verwenden sollte *g*
Ich denke, wenn oft Besuchte Websites den IE6 nicht mehr unterstützen, könnte dieser Weg durchaus klappen…
Ich kann Dir nur zustimmen: Weg mit den Extraanpassungen (außer vielleicht Styleangaben, die kann man für den IE ja leicht extra einbinden…)
AUch wenn ich weiterhin den Firefox als „Hauptbrowser“ benutzen werde: Der IE7 ist wirklich nicht schlecht und es wird Zeit das da Otto Normalsurfer endlich drauf umsteigt.
Sorry Leute, aber früher sahen die Seiten meist nur auf dem IE „richtig“ aus und in den restlichen Browsern nicht.
Jetzt labern auf einmal alle wie unkompatibel doch der böse IE usw.
Was für komische CSS-Layouts macht ihr denn, dass ihr extra IE-Hacks braucht?
Im Laufe der Jahre sollte man sich doch automatisch einen Cross-Browser-Stil angeeignet haben oder nicht?
Bis auf ein paar Kleinigkeiten habe ich mit dem IE keinerlei Probleme…
@Mike: komische CSS-Layouts nach Regeln, die das W3C vorgibt ;) Es darf aber auch gerne jeder seinen Murks weiter machen wie er will – das ist ja gottlob eine freie Welt ;)
Zeig uns doch mal ein paar Deiner Seiten, mit denen Du keine IE-Probleme hast.
Jaja, wir haben alle schon mehr als einmal Tränen vergoßen, als wir unseren frischen, auf dem Firefox überprüften Code im IE aufgerufen haben.
ABER, und da muss ich Mike fast schon ein bisschen recht geben, wenn wir bereits beim layouten wissen was geht und was nicht, dann sind die IE 6 Bugs meist schnell in den Griff zu bekommen.
Das größte Manko des Internet Explodierers ist aber definitiv, dass man keine fluiden Layouts umsetzen kann. Das saugt. Und keine PNGs nutzen kann.
Die Hacks einfach wegzulassen wäre Traumhaft, ist aber purer Idealismus solange man Arbeiten für Kunden ausführt.
Interessante Diskussion! machen wir uns doch nichts vor. 80% der Nutzer sitzen vor ihrem Fertig PC mit den Grundeinstellungen und die werden/können Sie micht ändern. Diesen Leuten kann man aber nicht vor den Kopf stoßen.
Aus diesem Grund setzte ich YAML ein, Ich habe gestern mein Blog auf ein vollkommen flexibles YAML Layout umgestellt. Bis auf ein paar Kleinigkeiten, die noch zu fixen sind, sieht es in allen Browsern gleich aus.
Ich denke nicht, das wir so schnell den IE6 loswerden.
Da gab es doch diesen supercoolen Artikel auf alistapart. Es wurde mit standardkonformen Browsern eine Vespa mit 20 Spiegeln und einem schnieken Mod drauf abgebildet (Illustration). Mit IE6 bekommt man ein schmächtiges Mofa mit ebenso schmächtigem Fahrer zu sehen. Das verdeutlichte den Sachverhalt fantastisch, und so ähnlich sollte es man wohl angehen. Habe den Artikel leider nicht mehr gefunden.
Yahoo macht es ja auch so, dass du bei einem veralteten Browser einfach eine Ansicht wie auf einem PDA aneboten bekommst. Alles andere als es den Leuten vor Augen fürhen wird wohl nicht gehen. Man wird dabei wohl auf nichtkommerzielle Seiten zurückgreifen oder die ganz Grossen überreden müssen. Denn der neue Kunde wird’s wohl nicht einsehen…
@Micha: Du siehst hier auch ein YAML-Layout vor Dir ;) ebenso bei http://freiblog.de, http://gamebuzz.de und einigen anderen meiner Projekte.
Ich habe auch einige IE spezifische Konstrukte in meinem Projekten und ärgere mich jedesmal darüber. Wenn’s nach mir ginge, würde ich diesen Krempel sofort über Bord werfen. Allerdings verwenden immer noch extrem viele Leute den alten IE, so dass es grob fahrlässig wäre das jetzt schon zu tun. Schließlich geht’s hier nicht um persönliche Eitelkeiten, nach dem Motto „Ich hasse den alten IE und darum unterstütze ich ihn nicht“, sondern um Besucher (und vielleicht auch mal um Kunden!), die man nicht verschrecken möchte (sollte).
Ähnliches habe ich letzten Monat auch schonmal geschrieben. Ich erstelle ja Themes für Serendipity und habe es einfach satt, weiterhin Hacks für den IE (6+7!) zu schreiben, nur weil Microsoft es einfach nicht gebacken bekommt, einen vernünftigen Browser zu programmieren.
Mozilla kann es, Opera kann es, selbst Linux bringt vernünftige Browser hervor, warum also nicht die Redmonder?
Ich nehme jedenfalls keine Rücksicht mehr auf IE-User. Sorry, aber irgendwann reicht es einfach.
Anmerkung:
Ich habe die Kommentare nicht gelesen.
Jeder Webdesigner sollte meines Erachtens die IE6 Hacks einbauen:
1. Es geht um Nutzerfreundlichkeit. Wenn der Besucher keine Ahnung hat, was ein Brwoser ist, und „bloß nichts installieren“ will, dann wird Druck auf die Schwächsten gemacht, die User mit wenig Ahnung, und das ist denke ich falsch.
2. Jeder Webdesigner kann doch froh sein, wenn er ein mehr an Arbeit hat. Dem Kunden kann man doch sagen, dass seine Seite mit IE6-Support gleich dementstprechend mehr kostet.
Nix für ungut, aber wir reden hier doch nicht wirklich von „Druck“ oder? In den allermeisten fällen geht es um Kosmetik und nicht um Benutzbarkeit. In einigen wenigen Fällen ist die „Auswirkung“ so groß, dass eine Seite unbenutzbar werden würde, wenn man nicht auf den IE6 achtet.
Wer nicht weiß was ein Browser ist, kann sich relativ einfach informieren, wer „bloß nichts installieren will“, wurde vielleicht von Computer Bild und Co. ein bissl zu oft erschreckt. Ob das nun aber die Aufgabe eines Webdesigners sein muß auf diese Seelen Rücksicht zu nehmen?
Es ist nicht so, dass ich’s nicht verstehen würde, dass es diese Form von „Anfängern“ gibt, aber alles tun und handeln erfordert eben ein Stück weit Denkinitiative und Handeln. Wer so schmerzfrei ist und sich gerne dem „nur nichts installieren“-Gefühl hingibt, der muss eben mit dem ein oder anderen Darstellungsfehler leben – so what. Bedienbar sind die Seiten ja meist dennoch.
In Sows und Brows …?
Ich teste immer mit einem ziemlich alten „Arsenal“: NS6, NS7, IE 5.01, 5.5 und 6.0, Opera, FF (je oller, je doller) – und was damit läuft, läuft so ziemlich überall. Ich weiß gar nicht, wieso immer von „CSS-Hacks“ die Rede ist – ich hab noch nie einen gebraucht. Die meisten der üblichen IE-„Macken“ kann man durch „Umformulieren“ umgehen – und der IE macht zumindest mir am wenigsten Schwierigkeiten.
Das mit den PNGs ist wirklich ärgerlich. Richtig. Und der ganze andere Kleinkram nervt mich auch oft genug – Aber die Bugs, die andere Browser (in den älteren Versionen) haben, sind meistens viel schwieriger in den Griff zu bekommen – die treten unregelmäßiger, überraschender und im Regelfall morgens gegen vier auf. Man weiß bei denen eben NICHT vorher schon, was sie „falsch“ machen werden.
:-)
Den IE finde ich sogar recht sympathisch: Das Ding verhält sich in vielen Bereichen halt genau so, wie ich es von Programmen wie Illustrator, QuarkXPress, Freehand, Indesign etc. seit Jahren gewohnt bin, und was (Hand aufs Herz, seien wir mal ehrlich) auch viel praktischer ist: Wenn der „Inhalt“ zu groß wird, wächst die „Box“ außendrum mit, Und nur, wenn sie das nicht tun soll, muss man es ausschalten.
Das Padding Problem – Wenn man im IE dafür Werte vergibt, wird die „Box“ nicht gleich breiter. Klar ist das falsch, aber andererseits: „200 Pixel mit 10 Pixeln Innenabstand“ sind nur im IE wirklich „200 Pixel mit 10 Pixeln Innenabstand“. Beim Flyerbasteln würde ich jedenfalls verweifeln, wenn sich die Textboxen dort nach Webstandard verhalten würden und man sich nach einem Blick in die Info-Fenster die tatsächliche Breite selbst ausrechnen müsste …
Und viele, viele Probleme hätten wir alle nicht, wenn man (was im IE möglich ist) Größenangaben auch für Inline-Elemente vergeben könnte. Hach, wäre das schön. Man stelle sich vor: Ein Shop-Layout, beispielsweise, die üblichen Angebots-Teaser – jeweils mit Überschrift, Bild, Text, Preisschild unten links, Kaufen-Knopf unten rechts – und NICHTS müsste „gefloatet“ werden, nichts klebt an einer (eventuell gar nicht gewünschten) ungewollten Oberkante fest – und man müsste sich nicht mit den ganzen Netscape-typischen „position:absolute“-Bugs innerhalb gefloateter Elemente herumärgern …
Ist doch beinahe schade, dass nicht alle Browser so „falsch“ reagieren.
Ob ich jetzt gesteinigt werde?
Wenn man sich die Statistiken anguckt, wird man feststellen, dass über 50 % den IE6 verwenden. Was ich schade finde ist: das man nicht ohne Probleme IE7 installieren kann. (man braucht, service pack2 etc…)
Und jeder Browser hat seine Macken:
auch der Firefox – Siehe Padding / Width beim Divs. IE6/7 transparente Png oder Layer – etc…
Und eine Hack ins css einzubauen ist ja nicht die Welt. Lösung kann also nich darin bestehen die Hacks von einem meisgenutzen Browser zu entfernen, sondern alle Browser auf die gleiche Source zu bringen.
In manchen Firmen ist immer noch IE6 ohne Alternative angesagt.
Das Update auf IE7 war ja freiwilllig und wer will schon die an IE6 angepassten Intranetseiten neu basteln?
Im B2B-Bereich wird kein Unternehmer einen potentiellen Kunden wegen der Ideologie des Webdesigners vergraulen wollen.
Das Thema IE6 hat sich wahrschenlich erst erledigt, wenn der Support für XP endgültig ausläuft.
Leider ist der IE6 immer noch im Umlauf was mich als Webdesigner immer wieder auf die Palme bringt.
Naja bald ist ja schluß damit.