Ein paar Tage ist es bereits her, als ich darüber geschrieben habe, dass ich meine Speicher- und Backupstrategie hier etwas überarbeiten wollte. Im August habe ich dann ebenfalls berichtet, dass die Synology DiskStation die zukünftige Lösung darstellen wird. Mittlerweile ist das Szenario komplett und bereits seit einigen Wochen im Einsatz, sodass es höchste Zeit wird einmal kurz darüber zu schreiben und von den ersten Erfahrungen zu berichten. Um es vorweg zu nehmen: Ich bin bisher sehr begeistert und würde es nicht mehr anders wollen.
Aber bevor ich zu sehr von den Erfahrungen berichte noch einmal kurz das genaue Setup notiert. Im lokalen Netzwerk hier hängen mittlerweile zwei Diskstations. Einmal die recht Leistungsstarke DS107+ und einmal die kleinste in der Baureihe, die 108j. Beide mit jeweils einer 1TB S-ATA-Festplatte von WesternDigital (WD1001FALS). Zusätzlich werkelt auf dem kleinen SOHO-Server JungleDisk. Es sichert in der Nacht einen Teil der Daten zu Amazon S3.
Damit habe ich die Strategie so umgesetzt wie schon vor einiger Zeit beschrieben. Die wichtigen Daten (Umfang < 5GB) werden täglich zu Amazon gesichert. Das funktioniert, weil JungleDisk in der Lage ist nur die geänderten Daten zu sichern. Die monatlichen Kosten dafür belaufen sich derzeit auf weniger als 5$. Ich habe bereits mehrfach Stichproben der Backups genommen und keine Probleme feststellen können. Ein großer Vorteil ist, dass JungleDisk die Daten zwar verschlüsselt, aber dennoch über die Einbindung des Speicherplatzes als Laufwerk die einzelnen Dateien zur Verfügung stellt. Sollte also eine einzelne Datei lokal versehentlich gelöscht werden oder aus irgend einem anderen Grund nicht mehr funktionieren, kann sie jederzeit wiederhergestellt werden ohne dafür in Backup-Archiven suchen zu müssen.
Ähnlich verhält es sich mit den restlichen Daten. Die weniger aber dennoch wichtigen restlichen Daten (im Moment ca. 500GB) werden zwischen den beiden DiskStations synchronisiert. Dazu schaltet sich die kleine (108j) täglich um 4 Uhr an. Um 4:10 Uhr startet die große (107+) dann die Synchronisation. Um 5:30 Uhr fährt die kleine wieder runter und schaltet sich ab. Durch die kurze Laufzeit verringert sich der Stromverbrauch auf einen fast zu vernachlässigenden Wert und die Laufzeit der Festplatte sollte sich entsprechend verlängern. Zumindest aber ist unwarscheinlich, dass im Falle eines Festplattenschadens in der großen Disksstation die kleine gleichzeitig das Zeitliche segnet. Ein großer Vorteil dieser Lösung ist, dass im Schadensfall die DS107+ ausgeschalten, die 108j eingeschalten werden kann. Nach wenigen Handgriffen stehen die Daten mit dem Stand der vorherigen Nacht wieder im Netz zur Verfügung – der Arbeitsausfall geht also gegen Null.
Die Kosten für diese Lösung gehen zwar nicht gegen Null, sind aber gerade für kleine Büros und aufwändigere Home-Setups durchaus interessant. Die große der beiden Diskstations (DS107+) kostet derzeit weniger als 200€, die kleine (DS108j) ca. 100€. Bei den Festplatten ist die Auswahl recht groß und kann nach den eigenen Vorstellungen dimensioniert werden. Für zusammen also ca. 500€ hat man eine ziemlich handfeste Lösung, die nebenbei nicht nur Netzwerkfestplatte spielen kann, sondern auch einen kleinen lokalen Webserver mit PHP + MySQL, einen Medienserver, einen Bittorent-Client und noch einiges mehr zur Verfügung stellt. Zudem lassen sich zahlreiche Anwendungen auf dem per SSH erreichbaren Linux-Server nachinstallieren. Das sind jedoch alles Funktionen, die ich bisher gar nicht nutze.
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