Nachdem ich mir nun lange genug immer wieder Gedanken um die Sicherheit und die Sicherung unserer Daten gemacht habe war es nun höchste Zeit, dass endlich mal wirklich etwas passiert. Der anstehende Umzug war der Auslöser dafür. Schließlich will man beim bewegen der Rechner und Festplatten kein unnötiges Risiko eines Datenverlusts eingehen. Nachdem ich in der Vergangenheit bereits einige mögliche Lösungen genauer unter die Lupe genommen habe war von Anfang an klar, dass es zwei Wege geben wird wie hier in Zukunft die Daten gesichert werden.
Diese zwei Wege teilen sich wie folgt:
- Priorität 1: Extrem wichtige, vorwiegend geschäftliche Daten werden über einen Onlinebackup-Speicher gesichert. Das gewährleistet über den Schutz vor Festplattenschäden oder anderweitigem Datenverlust hinaus auch Sicherheit bei z.B. einem Wohnungsbrand oder ähnlichen schwerwiegenden Problemen. Im Vergleich zu anderen Methoden ist Onlinebackup aber aufwändig (verhältnismäßig langsamer Upload) und kostenintensiv (laufende Kosten)
- Priorität 2: Weniger wichtige bzw. extrem große/viele Daten werden lokal auf Festplatten archiviert/gesichert. Einmalige Anschaffungskosten und hohe Sicherungsgeschwindigkeit machen diese Lösung attraktiv.
Für Priorität 1 sind zirka 5GB Daten zu sichern. Die werden als Spiegelung eines Network shares über JungleDisk bei Amazon S3 (Simple Storage Solution) angelegt. JungleDisk ist ein hervorragendes Tool, das für Linux, OSX und Windows zur Verfügung steht und unabhängig von der Anzahl der Installationen nur $20 USD kostet. Es ist in der Lage lokale Verzeichnisse oder Netzwerkfreigaben in vorgebenen Abständen zu scannen und geänderte bzw. hinzugefügte Dateien hochzuladen. Die Kosten für den Backupspeicher bzw. Transfer sind bei Amazon recht günstig. Pro Monat werden sie inklusive Transfer in absehbarer Zeit nicht über $5 USD steigen. Da ich die Daten nicht ständig sondern nur im Notfall verfügbar haben muss stören mich die teilweise etwas längeren Ausfälle nicht, die in letzter Zeit schon passiert sind.
Für Priorität 2 sind deutlich mehr Daten zu sichern. Durch TV-Aufzeichnungen, Musik und Digitalkamera-Bilder kommen insgesamt mehrere hundert GB zusammen. Das macht eine Online-Lösung derzeit wenig sinnvoll. In Zukunft mag sich das durch steigende Bandbreiten und sinkende Preise eventuell ändern. Für den Moment bin ich dazu übergegangen alte Festplatten zu nutzen um diese Daten gezielt zu archivieren (z.B. TV-Aufzeichnungen nach Serien, Musik nach Interpreten). Die Daten aus Priorität 1 werden zusätzlich auf die Festplatten kopiert um im Notfall schnell Daten zur Verfügung zu haben. In Zukunft wird vermutlich ein kleines 1TB-NAS mit nur einer Festplatte diese Daten im Netzwerk zur Verfügung stellen. Zur Sicherung gegen einen Festplattenschaden wird vielleicht mittelfristig eine zweite Platte das ganze 1:1 spiegeln. Ich bin jedoch derzeit noch nicht sicher ob das überhaupt nötig ist, solange die Daten regelmässig archiviert werden. Die derzeitigen Festplattenpreise (ab 0,10€/GB) sollten jedoch auch hier kein wirkliches Problem darstellen. Das zum Einsatz kommende NAS wird voraussichtlich ein Synology DS107+ sein. Daran lässt sich für Backups eine zusätzliche USB-Platte anschließen. Ob ich davon gebrauch mache, weiss ich aber noch nicht.
Mit dem NAS steige ich übrigens von einer 4-Platten-Raid-5-Lösung auf eine SingleDisk-Lösung um. Der Grund dafür ist ganz einfach: Energie sparen und Lärm dämmen. Die bisher hier tätige Buffalo TeraStation ist laut und frisst eine Menge Energie um auf 4 Platten verteilt 750GB zur Verfügung zu stellen (von der übertriebenen Abwärme des Netzteils mal abgesehen). Im neuen Büro sind wir dann froh diesen Lärm nicht mehr zu haben und deutlich weniger Energie zu verbrauchen. Für die für uns nötige Sicherheitsanforderung ist die oben stehende Lösung zudem die weitaus bessere.
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