Das Transrapid-Theater und die deutsche Politik

Eigentlich wollte ich dazu nichts schreiben, aber mir brennt’s unter den Nägeln.

Ok erstmal was klarstellen: Ich bin auch zu tiefst betroffen und es tut mir sehr leid für die 23 Todesopfer, deren Angehörige und die Verletzten des Transrapid-Unlgücks von Lathen.

Was jedoch nicht angehen kann ist das was man (mal wieder) aus dieser Geschichte macht: Ein Schauspiel auf höchster politischer Ebene.

Da trauert Horst Köhler beim Trauergottedienst und betont inkl. Kollege Tiefensee immer wieder, dass man sich um schnelle Soforthilfe (auch finanzieller Art) kümmern wird. Angie Merkel muss sich mit irgendwelchen Transrapid-Gegnern rumschlagen die völlig indiskutable Einstellung des Projektes diskutieren. Geschickte Ablenkung von den eigentlichen Problemen dieses Landes?

Fassen wir doch mal zusammen: Es gab einen Verkehrsunfall mit 23 Toten und zahlreichen Verletzten – schrecklich – ohne Zweifel. Schuld an diesem Verkehrsunfall ist aller Voraussicht nach (und das ist nunmal alles was man im Moment weiß oder zumindest zugibt) menschliches Versagen auf allen Ebenen. Sowohl die diensthabenden Sicherheitsbeamten als auch einige Führungskräfte haben hier wohl kurz- und langfristig versagt.

Und nun soll man das aus einer Technologie diskutieren? Warum? Was passiert, wenn das gleiche morgen bei der Deutschen Bahn passiert? Kann ich dann schon mal anfangen die Bahngleise hier um die Ecke abzuschrauben? Und beim nächsten schlimmen Massencrash auf einer deutschen Autobahn stampfen wir sämtliche Automobilwerke ein?

Bin ich denn der einzige der sich über diese Schwachsinnsdiskussionen aufregt?

Im gleichen Atemzug mit Merkel & Co. muss dann natürlich noch der einzige bayerische Sozi, Christian Ude (München’s OB) laut werden und das Sicherheitskonzept des Müncher Transrapid anzweifeln. Bis zum Unglück war das nie ein Problem und hat ihn auch nicht gekümmert. Wann sind eigentlich Wahlen in München?

Wie dumm ist eigentlich das deutsche Volk, dass man ihm mit solchen plumpen Presseaktionen beeindrucken kann?

Offenbar dumm genug…

[tags]transrapid,unfall,politik,merkel,ude,probleme[/tags]

Blog = Website?

Immer wieder kommt Streit darüber auf, ob Blogs denn nun Zukunft haben oder nicht, ob man damit mehr als 5-10€ pro Monat verdienen kann oder nicht. Was den Bildblog so erfolgreich macht und warum Otto-Normal-Blogger nicht mit dem großen Geld zu rechnen braucht.

Wenn man als noch nicht so ganz verseuchter Suchtblogger mal versucht die Sache mit etwas Distanz zu betrachten kommt man schnell auf den Gedanken, dass der Begriff Weblog eigentlich fast gleichzusetzen ist mit dem Begriff Website – ist doch die Vielfalt und Unterschiedlichkeit der meisten Blogs so groß wie sie nur sein könnte.

Ob sich nun das Bildblog wirklich Weblog schimpfen darf oder nicht spielt dabei doch auch keine große Rolle. Wir müssen uns wohl einfach klar darüber werden, dass uns die Tatsache ein Weblog zu betreiben auf keinen Fall in irgend einer Form vergleichbar macht mit anderen (erfolgreichen) Weblogs. Die Erfolgsgeheimnisse von Weblogs sind vermutlich so gleich und so unterschiedlich wie von allen anderen Websites auch.

Was unterscheidet denn letztendlich ein Weblog von einer normalen „nicht-Weblog“-Website?

  • Chronologische Abfolge von Inhalten
  • Nutzung moderner Dienste (Ping, Trackback)
  • Kommentare

Das war nun der primär technische Part – wie sieht es denn auf persönlicher Ebene bei den Autoren aus?

  • bereitwilligeres Verlinken
  • häufige Aktualisierung des eigenen Weblogs

Die letzten beiden Punkte sind meines Erachtens auch die Basis für den Erfolg der Weblogs. Freilich macht es uns Weblogsoftware einfach leicht selbst Inhalte zu veröffentlichen. Entsprechende Bloghoster machens uns noch einfacher, da hier nicht mal die Software selbst installiert werden muss. Verantwortlich für den Bekanntheitsgrad von Blogs ist aber doch letztlich nicht die Tatsache, dass es sich um solche handelt, sondern dass sie es uns leicht gemacht haben teilzunehmen und gehört/verbreitet zu werden – ziemlich unabhängig von technischen Fähigkeiten. Verantwortlich dafür ist der Blogger selbst.

Daher wage ich mal zu behaupten, dass jede halbwegs brauchbare Technologie, die uns ähnliches bietet auch ähnlich großen Erfolg haben wird. Es ist eben nur eine technologische Basis. Daher sind auch die Endprodukte nicht vergleichbar – und das ist auch gut so. Daher wird auch der eine 1-3€ pro Monat mit dem Blog verdienen (können) – andere wiederum mehrere hundert oder tausend €. Fast wie im richtigen Leben.

[tags]blog,umsatz,bekanntheit,geld,verdienen,weblogs,software,philosophie[/tags]

Wird Microsoft jetzt zu Microtube?

Was Google und Youtube vorgemacht und diverse andere nachgemacht haben, will jetzt wohl auch Microsoft kopieren. Wayne wunderts?

Der Redmonder Software-Riese startet die Soapbox im Rahmen einer geschlossenen Betaphase. Dort sollen neben nutzergenerierten Clips auch professionaelle Videos angeboten werden. WOW – das ist ja mal was richtig neues. Microsoft kopiert mal wieder ohne wirklich eigene Kreativität einfließen zu lassen… kommt mir irgendwie bekannt vor.

[tags]microsoft,video,beta[/tags]

Ab sofort wird ge-socialed

…oder gebookmarked?

Irgendwie faszinierend und doch wieder nicht. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich weder digg.com noch MisterWong, weder Technorati noch del.icio.us wirklich nutze. Habe ich was versäumt? Mir ist zwar die grundlegende Funktionalität (rein technisch) dieser Dienste durchaus klar, aber wo liegt mein persönlicher Nutzen?

Die komfortable Verwaltung der Bookmarks über Tags finde ich durchaus klasse – dafür nutze ich aber lieber meine eigene scuttle-Installation. Was genau bringt aber nun die Tatsache, dass noch xyz andere einen Bookmark irgendwo abgelegt haben und aus welchem Grund sollte ich meine Bookmarks in die Hände anderer legen?

Versteht mich nicht falsch. Ich meine das gar nicht negativ. Mir erschließt sich nur der Sinn des ganzen (noch) nicht. Vielleicht kann’s mir ja jemand erklären?

However – offenbar ist der Bedarf an solchen Diensten groß und die Nutzung ebenso intensiv. Daher habe ich mal einen kleinen Social-Bookmark-Dropdown an’s Ende meiner Beiträge gepackt, damit Euch das sozialle buchmarkieren leichter fällt. Happy socialing ;-)

[tags]social bookmarks,digg,del.icio.us,mister wong,blogschrott[/tags]

Linux auf dem Laptop

mein erster Weblogpost unter Linux. Seit heute läuft parallel zu Win XP auf dem Laptop hier Ubuntu Dapper (6.06 LTS). Alles ist noch recht frisch und jungfräulich. Gerade läuft die erste Udpaterunde mit rund 180 Paketen. Danach will hoffentlich die eingebaute WLan-Karte etwas besser funktionieren als jetzt.

Ein paar Links zum weitersurfen:

Das Ding mit der Schrift

Immer wieder wenn ich an Webseiten arbeite wird mir nach einiger Zeit klar wie wichtig doch die Art und Weise ist mit der das geschriebene Wort dargestellt wird. Mag nun der thematisch wenig vorbelastete Leser denken, dass doch die auf einer Website eingebundenen Grafiken und die verwendeten Farben eine viel Größere Rolle spielen, so habe ich in der Vergangenheit immer wieder Gegenteilige Erfahrungen gemacht.

Freilich sind es unterm Strich alle Komponenten die das Gesamtbild einer Seite ausmachen, jedoch habe ich nicht zuletzt durch Wehblogs festgestellt wie viel es doch ausmacht ob sich der Ersteller des Designs gedanken um die Typographie gemacht hat oder nicht.

Durch den Feed von Frank Bültge (der sich Dankenswerterweise heute auch schon bei TopBlogs angemeldet hat) bin ich heute auf Typokurz von Zvisionwelt gestoßen.

typokurz enthält auf knapp 13 Seiten einige typografische Regeln – im Wesentlichen die Mikrotypografie betreffende Regeln –, die ich für wichtig und leicht umsetzbar halte. Die Regeln in typokurz helfen, typografische Fehler zu vermeiden, die mir beim Lesen verschiedenster Texte am häufigsten aufgefallen sind. Dazu gehören Briefe, Bewerbungen, Vorlesungsskripte, Referate, Hausarbeiten, Diplomarbeiten, aber auch wissenschaftliche Artikel für Journals, die noch nicht vom Verlag/Satzbüro/Lektor korrigiert wurden.

so schreibt der Autor – Christoph Bier – und bittet wenige Sätze später um Feedback per E-Mail zu diesem derzeit frei erhältlichen PDF. Ich hab’s mir direkt mal runtergeladen und werde hoffentlich bald die Zeit finden es durchzulesen. Feedback folgt – versprochen!

Anmerkung: Dieses Design hier inkl. der typographischen Gestaltung kommt übrigens aus der Konserve und ist noch nicht der Weisheit letzter Schluß. Ich finde es jedoch für den Anfang erstmal ganz okay und werde mir bei Zeiten Gedanken um eigene Entwürfe machen.

[tags]design,typographie,webdesign,css[/tags]